PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

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00:00:00: Deutsche Bank präsentiert Perspektiven to go.

00:00:04: Ihr Audio-Podcast rund um das Thema.

00:00:07: New Networks connecting the global economy, neue Netzwerke verbinden die Weltwirtschaft,

00:00:14: so war der HSBC Global Investment Summit überschrieben.

00:00:18: Ein Brunschen-Event mit vielen Top-Speakers, den Uli Stefan von der Deutschen Bank in

00:00:23: Hongkong besucht hat.

00:00:25: Es ging um geopolitische Herausforderungen, den strukturellen Wandel der Weltwirtschaft,

00:00:29: um technologischen Fortschritt und natürlich auch um die entsprechenden Investmentmöglichkeiten.

00:00:34: Uli Stefan gibt uns einen Einblick.

00:00:37: Mein Name ist Jessica Schwarzer und damit herzlich willkommen zu den Perspektiven to go.

00:00:42: Uli, du besuchst solche Events ja öfter, aber das war schon ein besonderer, oder?

00:00:47: In meinen Standsprecher wie Microsoft-Gründer Bill Gates, der heutige Microsoft CEO, Nadela,

00:00:53: US-General Petreus und weitere auf der Gästeliste, ein Ex-Notenbanken, war dabei Wissenschaftler,

00:01:00: Investment-Experten.

00:01:01: Ich wäre da ehrlich gesagt auch ganz gern dabei gewesen.

00:01:04: Ja Jessica, es war schon eine sehr intensive Agenda, die ich da erleben durfte.

00:01:08: Es ging tatsächlich morgens immer um 8 Uhr los und bis abends in etwa 17, 18 Uhr geringfügige

00:01:15: Pausen, also das war wie gesagt sehr intensiv.

00:01:18: Aber es war eben auch sehr spannend, weil man dann in Hongkong tatsächlich die Welt mal

00:01:23: aus einem anderen Blickwinkel anguckt, als wir das typischerweise hier aus Europa oder

00:01:27: aus Deutschland tun.

00:01:28: Und ich glaube, das tut uns allen auch ganz gut, mal etwas aus den eigenen Schuhen herauszusteigen

00:01:34: und anderen Augen auf diese Welt zu blicken.

00:01:36: Was waren denn die Top-Themen und welcher Vortrag, welches Panel hatte ich am meisten

00:01:40: beeindruckt, was du ja gerade schon gesagt, die neuen Blickwinkel, neue Argumente?

00:01:44: Also es war natürlich ein großer Blubenstrauß.

00:01:47: Das kann man sich vorstellen, wenn es jeden Tag eben, na ja sagen wir mal, 8, 9 Stunden

00:01:53: Vorträge gegeben hat, Diskussionen gegeben hat, an dem man sich auch durchaus beteiligen

00:01:57: konnte.

00:01:58: Was ich so, wenn ich die Augen zumache und auf das Gesamtergebnis gucke, was mir da einfällt,

00:02:05: ist vor allen Dingen, dass die Welt sich weiter globalisiert, aber nicht mehr mit dem

00:02:10: Westen, mindestens nicht mehr mit Europa im Zentrum.

00:02:14: Europa kam im Grunde genommen gar nicht vor.

00:02:17: Man hat viel gesprochen über die Zusammenarbeit Asiens mit beispielsweise dem Mittleren Osten,

00:02:24: mit Afrika, aber auch mit Lateinamerika.

00:02:26: Die Amerikaner spielen natürlich immer eine Rolle, weil sie nach wie vor militärisch

00:02:31: präsent sind, aber auch die größte Volkswirtschaft der Welt bilden.

00:02:36: Europa, wie gesagt, fällt da etwas zurück, kommt kaum vor und weiß ich, ob man das als

00:02:41: Strafe angucken kann, aber dass man geradezu ignoriert wird.

00:02:45: Darüber hinaus gab es natürlich Themen auch zur künstlichen Intelligenz, wo hier die größten

00:02:52: Fortschritte zu erwarten sind, wie schnell das möglicherweise gehen kann.

00:02:56: Die Meinung war, dass die ersten und größten Fortschritte vor allen Dingen im Bereich

00:03:02: der Medizin und der Medizintechnik erreicht werden können, vor allen Dingen auch in

00:03:07: der Fragestellung, wie neue Medikamente entführt werden.

00:03:10: Es ging sehr viel um politische Themen, natürlich nicht nur den US-Wahlkampf, sondern auch Geopolitik,

00:03:18: also wie geht die ganze Diskussion zwischen den USA und China weiter.

00:03:24: Wie ist die Situation im Nahen Osten in der Ukraine, also die Kriegsfälle, die wir gerade

00:03:30: haben?

00:03:31: Wer steht da?

00:03:32: Auf welcher Seite?

00:03:33: Wie verschieben sich möglicherweise die Blöcke?

00:03:35: Und nochmal, also schon ein sehr breites Spektrum, was hier abgedeckt worden ist.

00:03:41: Ich habe ja auch mal aufs Programm schauen dürfen, danke dafür, das ist wirklich spannend

00:03:46: gewesen.

00:03:47: Ich weiß gar nicht ob du es weißt, aber ich habe in grauer Vorzeit mal irgendwann Geschichte

00:03:50: studiert und deswegen interessiert mich natürlich besonders, was der bekannte Historiker

00:03:55: Nyle Ferguson gesagt hat.

00:03:57: In seiner Keynote ging es ja um die neuen Netzwerke des 21.

00:04:00: Jahrhunderts, Finanzen, Handel, Einfluss, Innovationen.

00:04:03: Also du hast ja ein bisschen was gerade schon angesprochen.

00:04:06: Was war da das Spannende?

00:04:07: Nyle Ferguson hat vor allen Dingen natürlich über die Dominanz des Dollar und Amerikas

00:04:12: gesprochen und er hat gesagt, dass der US-Dollar im Grunde genommen immer noch dominiert, wie

00:04:18: vor 20 Jahren.

00:04:19: Das hat Eichengrin ein bisschen eingefangen, weil er gesagt hat, also an den Währungsreserven

00:04:24: da geht es so in etwa ein gutes Prozent pro Jahr verloren, was dann auf viele andere Währungen

00:04:31: und Länder sozusagen verteilt wird.

00:04:34: Aber der Dollar ist eben nach wie vor die große Währung in der Welt.

00:04:39: Wenn etwas verloren hat, dann ist es wieder der Euro, der mit doch sehr viel Vorschuss

00:04:43: Lorbern gestartet ist vor gut 20 Jahren und was die Währungsreserven angeht, im Moment

00:04:51: doch eher wieder verliert übrigens genauso wie der japanische Yen.

00:04:55: Währungen wie beispielsweise der Renminbi, obwohl er ja immer noch nicht vollständig

00:04:59: konvertiert ist, gewinnen dann dazu.

00:05:02: Was ich interessant fand, wo ich aber nochmal darüber nachdenken muss, Nyle Ferguson hat

00:05:07: gesagt, er hätte sich also Finanzgeschichte über viele hundert, wenn nicht tausend Jahre

00:05:12: angeguckt und immer dann, wenn in Ländern die Zinszahlungen, also sozusagen der Kapitaldienst

00:05:19: auf die Schulden größer wird als die Verteidigung ausgaben, sind die Länder in Probleme gekommen

00:05:25: und das würde in Amerika und für den Dollar jetzt zutreffen.

00:05:29: Insofern hat er gesagt, er findet es etwas erstaunlich, dass der US-Dollar immer noch

00:05:33: diese völlig dominante Rolle hat, obwohl eigentlich die Geld- und die Fiskalpolitik

00:05:38: alles tun würden, den Dollar zu schwächen.

00:05:41: Also das war sozusagen eine seiner Thesen.

00:05:44: Eine andere war, dass die künstliche Intelligenz und die Auswirkungen, die hier sind und dass

00:05:50: Henry Kissinger noch gesagt hat, dass ein zweiter kalter Krieg mit künstlicher Intelligenz

00:05:57: möglicherweise noch gefährlicher sein kann.

00:06:00: Wir kennen ja all die Diskussionen um Deep Fake und Ähnliches, also da muss man sicherlich

00:06:05: einen Augenmerk drauf haben, wie kann man künstlichen, kann man überhaupt und wendern

00:06:10: ja, wie regulieren.

00:06:11: Und der dritte Aspekt, den er hatte, da hat er nochmal eine Studie der Bank für Internationalen

00:06:16: Zahlungsverkehr aufgegriffen, wie komplex eigentlich die Lieferketten in der Welt sind.

00:06:22: Und dass es gar nicht so einfach ist, wie man das immer so sagt.

00:06:25: Ich mache jetzt mal Nier und Friendshoring und so weiter und so fort, sondern die Produkte

00:06:29: wechseln so oft die Grenzen und die Lieferketten sind so komplex, dass man hier einfach gar

00:06:34: nicht problemlos mal eben Lieferanten wechseln kann, sondern gucken muss, wie man eben insgesamt

00:06:40: seine Lieferketten in Zukunft aufbauen möchte.

00:06:43: Mit Blick auf die geopolitischen Spannungen und Krisen, die wir aktuell erleben, konnte

00:06:49: ich mir vorstellen, dass auch der Auftritt von General Petreus ziemlich spannend war,

00:06:54: oder?

00:06:55: Ja, Jessica, es war nicht nur spannend, David Petreus zuzuhören, sondern er hat so ein

00:06:58: bisschen Name-Dropping gemacht, wo er heute noch immer überall mit dabei ist.

00:07:03: Also wenn sich DINATO trifft, wenn die Münchner Sicherheitskonferenz ist und so weiter und

00:07:07: so fort, da ist er nicht nur irgendein Teilnehmer, sondern wirklich am Kern mit dabei.

00:07:13: Das ergibt vielleicht auch einen gewissen Sinn, weil er natürlich ein unglaublicher

00:07:17: Fahren auf hier Sterne-General und ehemaliger Chef der CIA, der Vereinigten Staaten ist.

00:07:23: Er hat davon gesprochen, dass die Politik zurück ist, die Friedensdividende verbraucht.

00:07:27: Ich glaube, das ist absolut richtig.

00:07:30: Er kennt an, dass die Ukraine im Moment in der Defensive ist und dringend weiter unterstützt

00:07:36: werden muss.

00:07:37: Er sieht den Iran als gefährlichen Akteur auf der internationalen Bühne an, nicht nur,

00:07:44: weil er Russland, die Spolla und auch die Hamas unterstützt, sondern wie wir jetzt am Wochenende

00:07:49: gesehen haben, auch durchaus selbst aktiv ist.

00:07:53: Er ist insgesamt der Meinung, dass diese globalen Herde brandgefährlich gefährlich sind, dass

00:08:00: die USA sich da nicht zurückziehen sollten, sondern weiterhin die Aufgabe, die sie im

00:08:06: Grunde genommen die letzten, ich würde fast sagen, 50 Jahre oder eigentlich seit Ende des

00:08:09: Zweiten Weltkrieges übernommen hat, nämlich diese Weltordnung, die nach dem Weltkrieg

00:08:16: geschaffen worden ist, zu erhalten und dafür Ausgleich zu sorgen, auch zwischen den Ländern,

00:08:22: dass das weiterhin notwendig ist.

00:08:24: Also wir werden jetzt hier nicht alle Sachen runterbeten.

00:08:27: Aber es war schon ein sehr tiefer Einblick in die Denkweise der Vereinigten Staaten und

00:08:33: wie man die Dinge sieht.

00:08:35: Er war auch der Meinung, dass mit einem Präsidenten Biden diese globale Ordnung sicherlich einfacher

00:08:41: aufrecht erhalten werden kann, als das mit einem Präsidenten Trump möglicherweise der

00:08:47: Fall ist, der sich eben sehr viel stärker auf die Vereinigten Staaten von Amerika konzentrieren

00:08:52: wird und möglicherweise eben dann auch Zölle oder andere protectionistische Maßnahmen auch

00:08:58: gegen Partnerländer aufstellen wird.

00:09:00: Es geht wie immer um viel Geld.

00:09:02: Es geht um Investition.

00:09:04: Es gab auch einen Vortrag, in dem es darum ging, wohin das Kapital denn langfristig

00:09:09: nun strömen wird.

00:09:10: Und da ist natürlich die Frage, wird es neue Gewinner geben, endet die, in Anführung

00:09:16: Stichens Vorherrschaft des Westens schneller als gedacht, du hast das vorhin schon mal

00:09:19: klingen lassen, dass Europa kaum eine Rolle gespielt hat. Petrios jetzt natürlich für die USA spricht,

00:09:26: aber wie war so insgesamt die Stimmung bei diesen Themen dann? Ja, da wurde viel über

00:09:31: Künstliche Intelligenz natürlich gesprochen und all die Dinge, die damit verbunden sind. Es

00:09:35: wurde mehrfach betont, Jessica, dass der Nahe Osten aus drei Gründen hier eine große Rolle

00:09:42: spielt. Also vor allen Dingen die Länder am Golf, Saudi Arabien, die arabischen Emirate,

00:09:48: Oman, Qatar und so weiter und so fort, aber eben auch Länder drum herum, weil sie erstens eine sehr

00:09:53: junge Bevölkerung haben, weil sie zweitens die finanziellen Ressourcen haben und weil sie drittens

00:09:59: natürlich ein Stück weit vom Öl wegkommen wollen. Also die Notwendigkeit erkannt haben, hier

00:10:04: eine moderne Wirtschaft aufzubauen und das eben in einer Zusammenarbeit durchaus mit China leisten

00:10:12: wollen. Da scheint doch eine Menge Bewegung zu sein in dieser Region. Man war auch der Meinung,

00:10:20: dass Indien natürlich weiter wachsen wird, mittlerweile ja die größte Demokratie, auch was

00:10:26: die Bevölkerung angeht, das größte Land der Welt, dass es immer mal wieder Streitigkeiten

00:10:32: zwischen China und Indien geben wird auf der politischen Ebene, aber man insgesamt sich

00:10:37: zusammenraufen wird. Also auch dieser ganze, wir nennen das ja globaler Süden, sehr viel

00:10:42: selbstbewusster einfach Auftritt gegenüber den westlichen Industrieländern und dass da eben

00:10:49: auch sehr viel Geld dann hineinfließen wird, um diese Entwicklungen wirklich bezahlen zu können.

00:10:55: Wir wissen ja beispielsweise, dass Saudi Arabien eine Stadt baut am Roten Meer mit riesigen Dimensionen,

00:11:02: die nachhaltig und umweltfreundlich sein soll. Da war sicherlich der Hintergrund auch die

00:11:07: eine mögliche Zusammenarbeit mit Israel, die vielleicht zuerst mal etwas unholt gelegt ist,

00:11:12: aber das sind natürlich schon ganz spannende Entwicklungen, die auch möglicherweise ganz

00:11:18: neue Werkstoffe und so weiter und sofort Lösungen einfach für Probleme, die Welt hat hervorbringen

00:11:23: können. Deshalb lohnt es sich in jedem Falle, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Also vieles

00:11:27: ist im Wandel und dieser Wandel geht immer schneller. The New Normal war ein Vortrag überschrieben. Was

00:11:34: steckt da dahinter? Ja, so ein New Normal beschrieb genau das, was du gerade sagtest, Jessica,

00:11:39: nämlich dass nichts mehr normal ist, weil es sofort wieder etwas Neues gibt und man sich

00:11:44: einfach etwas mehr Zeit nehmen sollte, um darüber nachzudenken, was denn morgen und

00:11:48: übermorgen sozusagen passiert. Der Redner Peter Hinzen kritisiert ein Belgier, dass man zu sehr

00:11:57: im Hier und Jetzt steckt und mit seinen Alltagsdingen beschäftigt ist und zu wenig eben darüber nachdenkt,

00:12:04: was denn als nächstes kommt und wie dieses nächste denn dann die Welt beeinflussen kann. Er hatte

00:12:10: ein paar Beispiele, ich will nur mal eins herauspicken, da hat er zum Beispiel beschrieben, wie eine

00:12:15: künstliche Intelligenz eine Anleitung, einen Bauplan erstellen kann, wenn du einfach einen

00:12:22: ganzen Karton mit Lego-Klötzen auf den Boden schmeißt und sozusagen diese abfotografierst,

00:12:28: dann gibt dir diese künstliche Intelligenz nicht nur ein Objekt, was du bauen kannst,

00:12:33: sondern auch den Bauplan, wie du das machst. Das wie gesagt einfach nur aus einem Haufen Lego,

00:12:37: das finde ich jetzt schon sehr beeindruckend. Es gibt natürlich viele, viele weitere Beispiele,

00:12:42: auch vernünftigere Anwendungen sicherlich, aber es sollte nun mal zeigen, wie stark mittlerweile

00:12:48: diese künstliche Intelligenz ist und wenn wir es schaffen, sie eben sehr viel stärker in die

00:12:53: Produktion, in unser alltägliches Leben einzubauen, dann kann das durchaus eine Hilfestellung sein. Es

00:12:58: kann die Produktivität sehr stark erhöhen, vor allen Dingen der Arbeitskräfte, die vielleicht

00:13:04: nicht so ganz perfekt ausgebildet sind, dann eben in der Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz

00:13:11: die Produktivität doch sehr stark heben kann. The Never Normal, nichts ist mehr normal,

00:13:15: das ist wirklich auch mal eine These, über die man ein bisschen nachdenken könnte. Eins muss ich

00:13:19: natürlich unbedingt noch fragen, die zwei Stars der Weltwirtschaft, beide aus dem selben Unternehmen,

00:13:25: Microsoft Gründer, Bill Gates und der aktuelle Microsoft CEO, Nadela, was haben die zu Berichten

00:13:31: gehabt? Es ging um Technologie, um was genau? Ja, es ging nicht überraschenderweise tatsächlich um

00:13:36: künstliche Intelligenz natürlich. Es wurde gesagt, wir werden uns demnächst mit unseren Computern

00:13:41: unterhalten, einfach mal ins unreine gesprochen, fragt man den Computer, was soll ich denn essen?

00:13:47: Und er sagt dann, worauf hast du denn Appetit? Und die Antwort ist dann italienisch und er

00:13:51: sagt, das hast du aber doch gestern schon gehabt, bin doch mal was anderes. Also solche netten Sachen

00:13:56: könnten dadurch aus mit gemeint sein, dass die künstliche Intelligenz aber eine große Frage

00:14:02: von Daten ist, also Daten, Daten, Daten. Deswegen ganz nebenbei, Jessica, das war jetzt weder bei

00:14:08: Bill Gates noch bei Nadela der Fall, wurde auch bei anderen die Frage gestellt, ob China denn wirklich

00:14:15: eine so große Rolle bei künstlich Intelligenz spielen kann, weil einfach die Daten zumindest

00:14:21: international dann nicht so verfügbar sind. Und weil ja auch die Ergebnisse, die dabei rauskommen

00:14:26: sollen in China nicht ganz frei sind, um es mal vorsichtig zu formulieren. Hier die Microsoft

00:14:32: Leute waren da sehr optimistisch, dass wir dramatische weitere Entwicklungen sehen werden,

00:14:39: dass vor allen Dingen einfache Arbeiten, Geschäftsberichte lesen, Übersetzungen machen und so

00:14:46: weiter und so fort in Zukunft von künstlicher Intelligenz übernommen werden können. Bill Gates

00:14:52: hat dann noch den Punkt gemacht, den ich aber auch an anderer Stelle immer wieder gehört habe,

00:14:57: dass natürlich die Nachhaltigkeit und die grüne Transformation gerade für den globalen Süden

00:15:03: auch bezahlbar sein muss. Also wir müssen hier intensiv weiter an Technologien arbeiten,

00:15:09: die es dem globalen Süden überhaupt ermöglicht, diese Technologien einzuführen. Fast sinnbildlich,

00:15:16: sagte jemand von Singapur, dass sie weder die Flächen hätten, um große Solarpennels aufzustellen,

00:15:23: noch hätten sie Wind. Also sie wären schlichtweg dann auf Wasserstoff und ähnliche Dinge angewiesen

00:15:29: und deswegen würden sie sich eben hoffen oder erwünschen, dass auch die Industrieländer hier

00:15:34: mehr in diese Richtung investieren würden. Ansonsten, wie gesagt, also AI als der große

00:15:39: Treiber für die Produktivität programmieren würde ganz einfach, weil man mittlerweile einfach

00:15:44: beschreiben kann, was denn man gerne hätte und sozusagen der Quellcode dann von der künstlichen

00:15:51: Intelligenz geschrieben wird. Man glaubt, dass die AI den Menschen hilft in einem ersten Schritt,

00:15:57: dass die AI dann zusammen mit Menschen Lösungen erarbeitet in einem zweiten Schritt und dass

00:16:03: sie in einem dritten dann sogar die Wissenschaft treiben kann, weil sie eben ganz neue Zusammenhänge,

00:16:08: Datenkorelationen erkennen kann. Das Ganze wurde dann im folgenden auch, wie ich das am Anfang

00:16:14: schon sagte, auf den Gesundheitsbereich erweitert und konkret dazu gesprochen, wie eben künstliche

00:16:20: Intelligenz helfen kann in Zusammenarbeit mit Ärzten, Dinge nicht zu übersehen,

00:16:26: Muster zu erkennen und hoffentlich dann in Zukunft eben verschiedene Krankheiten auch

00:16:31: früher zu erkennen und zu heilen. Das ist alles super spannend. Welche Erkenntnisse

00:16:36: nimmst du für dich als Investor und als Chefanlage-Strategie mit? Ja, ich nehme natürlich mit,

00:16:40: Jessica, dass sich ganz viel tut auf dieser Welt. Ich hatte beispielsweise mir, wir haben,

00:16:45: glaube ich, hier auch schon darüber gesprochen, über die Demografie Chinas Gedanken gemacht.

00:16:49: Ich habe jetzt gelernt, dass die Chinesen typischerweise mit 50 Jahren schon in die Rente gehen und da

00:16:54: eben auch noch Möglichkeiten sind, zumindest diesen demografischen Wandel ein Stück weit

00:16:58: nach vorne zu schieben und ihn noch nicht sofort wirken zu lassen. Die ganzen Themen rund um die

00:17:05: Nachhaltigkeit, dass wir hier den globalen Süden unterstützen müssen und dass wir das am besten

00:17:10: tun mit Techniken, die entwickelt werden, um es eben auch bezahlbar zu machen, sich diese

00:17:16: Nachhaltigkeit leisten zu können und natürlich im Bereich der künstlichen Intelligenz die

00:17:21: Produktivitätsfortschritte, die zu erwarten sind, aber eben auch die Frage, wo gehe ich denn in der

00:17:26: Wertschöpfungskette dann wo rein? Und wir haben ja in der Vergangenheit gesehen, dass insbesondere

00:17:32: die Hardware sehr stark profitiert hat. Könnte mir durchaus vorstellen, dass es in den nächsten

00:17:36: Monaten auch die Software ist, die eine größere Rolle spielt, weil man ja die künstliche Intelligenz

00:17:42: dann auch zu wirklichen Anwendungen bringen muss. Darüber hinaus natürlich die verschiedenen

00:17:47: Krisenherde und die tektonischen Verschiebungen, die es hier tatsächlich ergibt, geopolitisch in

00:17:54: der Welt, neue Bündnisse, Abkehr von vielleicht anderen, ja, Dingen, die man für ewig geltend

00:18:02: gesehen hat, der globale Süden, der durchaus selbstbewusster wird und die Europäer, vor allen

00:18:07: Dingen weniger die Amerikaner, wahrscheinlich aber vor allen Dingen die Europäer, die sich wirklich

00:18:12: nach der Decke strecken müssen, die mehr Einigkeit zeigen müssen, oben in dieser Welt weiterhin

00:18:18: eine Rolle spielen zu wollen. Denke einige dieser Themen, wenn wir uns bestimmt noch mal detailliert

00:18:23: vornehmen in den nächsten Wochen. Bis hierhin vielen Dank für diese Perspektiven. To go. Sehr gern.

00:18:28: [Musik]

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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