PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

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00:00:00: Music.

00:00:06: Rund um das Thema.

00:00:10: Die vergangenen Handelstage waren nichts für schwache Nerven die Berichtssaison läuft auf Hochtouren die Notenbanken haben wir Takt und dann war da doch das überraschende Downgrade der USA was heißt das alles für Anleger wie sollten Sie sich aufstellen

00:00:23: darüber sprechen wir eine aktuellen Folge der PERSPEKTIVEN to go das sind Uli Stefan von der Deutschen Bank und ich Jessica schwarzer und damit herzlich willkommen.

00:00:33: Uli hatte ich das Downgrade der USA überrascht.

00:00:37: Ja tatsächlich kam es zu dem Zeitpunkt etwas überraschend man muss sagen von den drei großen Ratingagenturen waren ja schon,

00:00:45: sende tempus seit einigen Jahren schon bei Doppel a plus,

00:00:49: Smoothies ist immer noch bei dreifacher Fitch ist jetzt auch ein Schritt nach unten gegangen also auch auf diese doppelabfluss das war für den Zeitpunkt schon ein bisschen überraschend,

00:01:00: ich könnte mir aber vorstellen dass man es eben vor den Wahlkampf legen wollte wenn man es schon macht denn der geht ja dann los am 23. August,

00:01:11: mit den ersten Primaries bzw Diskussionsrunden der Republikaner und wie gesagt offensichtlich wollte Fitch dann vorher ein Signal setzen dass man das Kreditrating der USA nicht mehr,

00:01:25: uneingeschränkt als positiv bewertet.

00:01:27: Ich habe dann einige Schlagzeilen gelesen und ehrlich gesagt ging es mir genauso es wurden sofort Erinnerung am 2011 wach damals sind die USA eben auch abgestuft waren ich glaube damals war es Essen Pi,

00:01:38: damals an einem Wochenende im September passiert ich kann mich noch gut dran erinnern und dann folgte eine ziemlich eklige Korrektur an den Märkten,

00:01:45: dieses Mal war es nur ein Tag an dem es geruckelt hat wieso weshalb warum.

00:01:50: Ja ich würde sagen es hat überhaupt nicht geruckelt deswegen das waren andere Markt Themen die dort eine Rolle gespielt haben.

00:01:56: Warum hat es damals geruckelt weil es damals der völlig andere Situation war damals sind wir in ein Budgetstreit hinein gelaufen das war so ein Haushalts Thema vor allen Dingen was wir damals hatten es haben dann,

00:02:10: verschiedene Ausgaben nicht mehr getätigt werden können Baixas Reiseführer National Parks aber auch in der Verteidigung.

00:02:17: Und diesmal beruft sich Fitch dann doch auf die Gesamtsituation der US Schulden und des Haushalts der Staatsfinanzen.

00:02:27: Fitch fur weißt auch ein Stück weit auf die politische Situation deswegen hatte ich das vorhin mit den ersten sozusagen Diskussionsrunden der Republikaner für die Präsidentschaftswahlen nächstes Jahr angedeutet.

00:02:40: Und man muss wirklich auch inhaltlich sagen das wird natürlich ein Punkt hat.

00:02:45: Nun ist das aber und ich hatte dir vorhin gesagt dass aus meiner Sicht der Mark da weiblich nicht drauf reagiert hat.

00:02:51: Weil es kein kurzfristiges konjunkturelles Thema ist oder weil es ein strukturelles Thema für die USA ist.

00:02:59: Vielleicht darf ich das ganz kurz erklären wir haben ja auch schon bei der Schuldenobergrenze also der ganzen Streiterei Anfang Juni darüber gesprochen.

00:03:07: Die Schulden der USA haben ich weiß nicht wie viel Jahrzehnte um nicht zu sagen ja hunderte gebraucht um.

00:03:14: 2008/9 auf 10 Billionen US-Dollar anzuschwellen.

00:03:19: Und die liegen mittlerweile bei über 30 Millionen also man sieht da hat es doch viele Jahre gebraucht um die ersten zehn zu schaffen und dann gerade mal gut zehn Jahre um die nächsten 20 Millionen oben drauf zu setzen

00:03:32: wir haben mittlerweile eine Schuldenquote die deutlich über 120% liegt zumindest dann wenn man die Gesamtschulden heranzieht da muss man in USA immer ein bisschen aufpassen weil viele nur über die Schulden reden die

00:03:46: to the public sind also dead to the public damit sind in der Regel die US-Treasuries gemeint aber es gibt natürlich weitere

00:03:51: haushalterische Bereiche in denen Schulden gemacht werden und auf anderem Wege aufgenommen werden

00:03:57: und und jetzt kommt das Entscheidende eigentlich der Haushalt der USA wird vom congressional Budget Büro das ist quasi die Institution die über den Haushalt und die Schulden der USA wach,

00:04:10: wird in den nächsten Jahren auf 6% Defizit

00:04:15: pro Jahr geschätzt die Schulden sollten sich also in etwa in den nächsten zehn Jahren verdoppeln.

00:04:21: Und das ist das Problem das Problem dem sich die Amerikaner stellen müssen ist ein Haushalt.

00:04:28: Der mittlerweile wenn man die Verteidigung mit hinein rechnet zu 85% überhaupt gar nicht mehr diskretionär entschieden werden kann,

00:04:37: sondern der von vornherein fest Licht weil es Ausgaben sind für Gesundheits Zuschüsse für Pensionskassen für Veteranen Sozialausgaben und all diese Dinge mehr.

00:04:49: Also da hat man sich festgefahren und jetzt kommt dann wieder diese politische Diskussion ist bräuchte natürlich ein consensus bei der Parteien,

00:04:58: um hier einen wirklichen Schritt nach vorne zu kommen und der ist ebenso wie man sich im Moment aufstellt.

00:05:05: Schwer ersichtlich und ich glaube das war deswegen der Hinweis von Fitch hier ihr müsst euch trotzdem diesen Problemen stellen,

00:05:13: nicht heute und nicht morgen aber in den nächsten Jahren sonst wird euch möglicherweise der Haushalt und damit eben die Staatsschulden aus dem Ruder laufen.

00:05:22: Und glaubst du das so ist es ja ein bisschen Warnschuss von Fitch auch dass das wirkt oder ist das der Politik eigentlich herzlich egal es wird ja ein zweifeln bisschen teurer sich zu refinanzieren wenn das Rating schlechter wird.

00:05:35: Ja so da muss man sagen die USA sind nach wie vor der größte liquideste Kapitalmarkt der Welt vereinigte für US Treasuries,

00:05:42: wird genutzt als Beleihung für ganz viele Finanztitel aber auch ja wenn sich Banken wiederum Geld besorgen etc sind eigentlich immer die USA,

00:05:52: und die amerikanische Notenbank die einspringen wenn es irgendwo Liquiditätsprobleme weltweit gibt weil sie dann zur Geschäfte zulässt also so dass man sich Geld in Amerika besorgen,

00:06:02: kann auch in US-Dollar um damit seine beispielsweise Auslands Verflechtungen.

00:06:06: Bezahlen zu können also sofern glaube ich nicht dass hier sehr kurzfristig irgendetwas passiert wir haben die Diskussion ja auch schon gehabt mit dem Renminbi und mit dem Euro und.

00:06:17: Wie gesagt ich glaube das ist kein kurzfristiges oder das ist ein langfristiges Thema ist und hier hat die amerikanische Notenbank direkt verlauten lassen dass sie.

00:06:26: Dieses Downgrading nicht weiter berücksichtigt dass das für ihre Geldpolitik unerheblich sei und die Finanzministerin Janet yellen hat sich ein wenig echauffiert,

00:06:36: vor dem Hintergrund dass sie gesagt hat wir tun doch hier in der Regierung alles um,

00:06:41: die Dinge zu einem besseren zu führen die verschiedenen Maßnahmen die ergriffen worden sind um Investitionen anzukurbeln um die Wirtschaft anzukurbeln.

00:06:51: Und wir reden ja bei Schulden nie über den absoluten standzone immer im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.

00:06:56: So da hat sie gesagt hatten wir doch alles und von daher falls Sie das etwas unverständlich das jetzt zu dem Zeitpunkt dies Downgrading aber auch das ist wahrscheinlich schon Teil des Wahlkampfes für das nächste Jahr.

00:07:07: Ducati Notenbanken schon angesprochen wir haben einige notenbanksitzungen gehabt in den letzten Wochen die Notenbanken gucken sehr stark darauf natürlich erstens wie die Inflation sich entwickelt kommt sie endlich zurück und natürlich das hängt ja alles zusammen,

00:07:20: wie gut stehen die jeweiligen Länder wirtschaftlich da wie sieht's aus in den USA gab es da zuletzt neue Zahlen.

00:07:27: Also es gab fallenden Verlautbarungen aus der Notenbank dass man möglicherweise sogar noch Zinsschritt Tee Unternehmen wird also Mehrzahl.

00:07:36: Das ist allerdings nicht oder scheint nicht Konsens zu sein und erst recht Preis ist der Markt nicht ein.

00:07:42: Der Marktpreis keine weiteren Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten ein sondern dass der Zins auf dem derzeitigen Niveau verharren wird bis in das nächste Jahr hinein das erste Quartal 2000.

00:07:56: 24 und das wäre dann ab dem zweiten Quartal erste Zinsschritte nach unten sehen werden,

00:08:03: die den Zins dann bis Ende 2024 so preist ist der Markt auf etwa 4% herunter führen werden ist vielleicht ein bisschen optimistisch,

00:08:14: vor der Tatsache der Inflation auf der anderen Seite muss man sagen geht natürlich gerade die Headline Inflation also wo Energie und Nahrungsmittel nicht herausgerechnet werden im Moment steil nach unten in den Vereinigten Staaten.

00:08:28: Und bei der Corinne flashen also wo man eben diese volatilen Komponenten Nahrungsmittel und Energie Herr ausrechnet.

00:08:36: Kann man wohl auch erwarten dass ein weiterer Rückgang erfolgen wird und möglicherweise zumindest,

00:08:42: auch diese core inflation im nächsten Jahr dann unter die 3% rutschen kann sie es sehr stark vom Arbeitsmarkt abhängig.

00:08:50: Die 4,4% Lohnerhöhung die wir jetzt am Freitag mit dem Arbeitsmarktbericht gesehen haben in ein Verhältnis setzen zu dem produktivitäts Anstieg,

00:09:00: von 3,7 % und dann sieht man dass diese 4,4% wohl bezahlbar sind aber wie gesagt,

00:09:07: ich glaube dass die Inflation da in den nächsten Monaten ein Stück zurück kommen wird wenn es auch noch länger dauert bis wir wirklich wieder die 2% sehen werden.

00:09:16: Und dann ist da noch die Berichtssaison wir haben schon im Podcast drüber gesprochen aber es gibt noch nicht mittlerweile viel viel mehr zahlen nicht nur in den USA auch in Europa gefangen mit den USA an,

00:09:27: wie weit sind wir wie läuft es wie sieht dein Fazit aus und gibt es vielleicht Überraschungen und Enttäuschungen die erwähnenswert sind.

00:09:35: Lass uns vielleicht Jessica nur 1 Sekunde über die EZB reden hier Preis der Markt eine Pause ein im September möglicherweise noch ein Zinsschritt im vierten Quartal ist aber auch nicht total davon überzeugt das liegt wohl daran dass du im Moment,

00:09:49: oder in den letzten Wochen die makroökonomischen Indikatoren in der Eurozone und in Europa eher schlechter gewesen sind das wird ja gemessen es hat mir auch schon mehrmals hier,

00:09:59: besprochen deine sogenannten surprise Indices.

00:10:02: Also die EZB dürfte auch nahe am Höchstsatz sein möglicherweise ist noch ein Zinsschritt hier in den Büchern,

00:10:11: die Bank of England dürfte noch nicht fertig sein hier waren die Nachrichten sehr hawkish also auf sehr aggressiv Richtung weitere Zins.

00:10:20: Schritte die denkt oft Schuppen hat sehr überraschend das zinsband na ja faktisch ausgeweitet obwohl der Notenbank Gouverneur gesagt ist noch bei weitem keine Normalisierung.

00:10:32: Der Geldpolitik also gerade in Japan hat es da einige Volatilitäten also Schwankungen um diese Entscheidung gegeben bei den Anleihen und auch bei der Währung.

00:10:40: Insofern benutzt die Notenbanken weiter begleiten wir haben auch schon erste Notenbanken die den Zinssenkung Zyklus eingeleitet haben.

00:10:47: Gerade in Lateinamerika ist das der Fall also insofern Notenbanken weiter ein Thema.

00:10:52: Berichtssaison läuft praktisch aus in den Vereinigten Staaten von Amerika wir haben dort mittlerweile gut 80% der Unternehmen die Bilanzen vorgelegt haben die Bücher geöffnet haben.

00:11:05: Momentan laufen die Gewinne mit minus 4,2% für das zweite Quartal rein.

00:11:12: Man nennt das blendet also da sind alle die berichtet haben mit ihren echten Zahlen drinnen und die die noch nicht berichtet haben wobei das Geld natürlich abnehmender Teil ist und mittlerweile kein sehr großer mehr,

00:11:23: die gehen hinein mit den Erwartungen die an diese Unternehmen gerichtet wird also sofern 4,2% im Moment die Überraschungen sind wieder sehr gut.

00:11:33: Bei 7,7 % und wenn man hier tatsächlich die Energie Herr ausrechnet,

00:11:39: dann ist man sogar positiv wenn man die Energie und die Grundstoffe heraus reicht es sogar recht ordentlich positiv also die Berichtssaison hat insofern wieder positiv überrascht auch wenn sie insgesamt negativ liegt.

00:11:53: In Europa haben wir einen sehr ähnliches Bild hier sind wir natürlich noch deutlich früher ja erst knapp 60% der Unternehmen die Bilanzen vorgelegt wenn ich ganz toll Schiss diese Woche eine große Woche für die europäische,

00:12:06: Berichtssaison auch hier die Überraschungen sehr positiv trotzdem liegt auch hier die Gewinnentwicklung blendet wie gesagt.

00:12:13: Im negativen Bereich mit knapp 6%.

00:12:16: Ja die Berichtssaison läuft nicht so dass man vor Freude begeistert wäre aber sie läuft deutlich besser als das zuerst befürchtet,

00:12:26: worden war und insofern glaube ich muss jetzt mal gucken wie die Konjunktur weiter abschwächen könnte da gibt es auch mehr und mehr stimmen die,

00:12:35: davon ausgehen dass wir.

00:12:37: Zumindest in diesem Jahr keine Rezession mehr sehen sondern vielleicht in den USA im nächsten Jahr eine deswegen ja auch die Zinssenkungen.

00:12:46: Es gibt aber auch einige Analysten modern Volkswirte dir davon ausgehen dass diese milde Rezession wir gehen ja eh von keiner schweren aus diesem Bilder Rezession ganz.

00:12:54: Vermieden werden kann und wir in ein sogenanntes soft landing hineinkommen was glaubst du das ist natürlich jetzt das spannende.

00:13:03: Na gut wir haben immer noch die Dienstleistung die sehr gut laufen wir haben immer noch die Arbeits Märkte die sehr gut laufen das ist ja Phänomen eigentlich rund um den Globus die Löhne steigen das hilft natürlich trotzdem glaube ich kommen wir aussehen,

00:13:15: pandemisch and und kriegsbedingt and sonder,

00:13:19: Faktoren heraus und deswegen glaube ich schon dass wir noch mal einen wirtschaftlichen Abschwung sehen gegen Jahresende.

00:13:26: Und möglicherweise auch eine milde Rezession in den USA noch mal erleben können also darin bin ich mein ganzes Jahr dann so in der reden wir über ein zwei Quartale.

00:13:35: Die das Wachstum noch mal auf oder unter die nullgrenze fallen könnte.

00:13:39: Aber wie gesagt ausgemacht ist das nicht und ich würde auch nicht meine Hand für ins Feuer legen uns mal so rum auszudrücken.

00:13:46: Da ist er wieder der rheinische Optimist danke für diese PERSPEKTIVEN to go.

00:13:51: Music.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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