00:00:00: Deutsche Bank präsentiert Perspektiven to Go.
00:00:04: Ihr Audio-Podcast wohnt um das Thema.
00:00:07: Die Aktienkurse steigen wieder.
00:00:11: Nach ein paar schlechteren Tagen ging es wieder aufwärts, vor allem an der Wall Street.
00:00:16: Sind es die sogenannten Trump Trades?
00:00:19: Positionieren sich die Investoren für die zweite Amtszeit des Republikaners?
00:00:23: Was heißt das für europäische Aktien?
00:00:25: USA Top, Deutschland und Europa Flop?
00:00:29: Wir ordnen die Lage ein.
00:00:30: Wir sind Uli Stefan von der Deutschen Bank und ich.
00:00:32: Mein Name ist Jessica Schwarz-Sonder.
00:00:34: Herzlich willkommen zu den Perspektiven to Go.
00:00:37: Uli USA Top, Deutschland und Europa Flop.
00:00:40: Mit Blick auf die Wirtschaftsdaten könnte man das meinen.
00:00:43: Mit Blick auf die großen Börsenindices ist klar, wer die Nase vorn hat.
00:00:48: Geht das so weiter?
00:00:49: Jessica, das ist eine ausgesprochen gute Frage.
00:00:52: Vor dem Hintergrund, dass die Pläne, die Maßnahmen und die Ziele
00:00:56: von der amerikanischen Administration, zumindest der,
00:01:00: die jetzt ab Januar dann im Amt sein wird, nicht übereinstimmen.
00:01:04: Insofern hat es tatsächlich zuletzt sehr gute Konjunkturdaten aus den USA gegeben.
00:01:10: Der GDP Now, der Fed Atlanta steht auch immer noch bei 2,5 Prozent.
00:01:15: Also das sieht alles sehr ordentlich aus.
00:01:18: Trump hat angekündigt, er will deregulieren, Steuern senken.
00:01:21: Das wird wahrscheinlich zu mehr Investitionen und Wachstum führen.
00:01:24: Auf der anderen Seite reden wir aber über Migration, den Arbeitsmarkt
00:01:28: und vor allen Dingen natürlich die Zölle.
00:01:30: Und die Zölle führen dann wirklich dazu, dass auch auf der amerikanischen Seite
00:01:36: der ein oder andere sich Sorgen macht, wie sehr denn diese Zölle
00:01:40: dann zunächst mal die Preise treiben können.
00:01:43: Auch die Inputpreise für amerikanische Produzenten.
00:01:47: Und insofern springen wir da im Moment noch hin und her, was überwiegt,
00:01:51: was wird Trump wirklich tun in seinen ersten Tagen.
00:01:55: Er hat jetzt seinen neuen Finanzminister nominiert, jemand von der Wall Street.
00:02:00: Also insofern sieht das danach aus, als würde er da etwas Moderater auftreten.
00:02:06: Aber man weiß es eben nicht.
00:02:08: Man weiß auch nicht, wie viel Verhandlungsmasse denn damit verbunden ist.
00:02:12: Lass mich noch ein Wort zur der europäischen Seite sagen.
00:02:14: Hier sieht es natürlich tatsächlich traurig aus, was die Konjunktur angeht.
00:02:18: Vor allen Dingen Deutschland liegt wirklich am Boden.
00:02:21: Die Stimmungsindikatoren waren noch mal schlechter.
00:02:24: Der IFO-Index war noch mal schlechter.
00:02:26: Wir kriegen quasi eine schlechte Nachricht nach der anderen.
00:02:29: Und deswegen ist im Moment das Interesse sicherlich an den Vereinigten Staaten so hoch.
00:02:34: Bevor wir da gleich nochmal die einzelnen Punkte uns genauer anschauen,
00:02:37: lass uns nochmal kurz auf die jüngste Rallye oder die Rallye der vergangenen Monate schauen.
00:02:41: Wir haben ja selber oft über die glorreichen Sieben gesprochen, die Magnificence 7.
00:02:45: Mittlerweile kann ich es sogar aussprechen.
00:02:47: Und ihren großen Anteil, ihren Einfluss auf die Märkte
00:02:51: und vor allen Dingen auch den Anteil an der Rallye, ist das immer noch so extrem auch jetzt noch?
00:02:56: Ja, es ist nicht mehr ganz so extrem, wie es vielleicht in den letzten Monaten
00:03:00: oder man müsste schon fast sagen Jahren gewesen ist.
00:03:02: Aber die Magnificent sind natürlich immer noch die Unternehmen,
00:03:07: die mit Abstand die höchste Marktkapitalisierung haben und schon allein deshalb den Markt so stark bewegen.
00:03:13: Sie haben aber auch die höchsten Gewinne eingefahren,
00:03:17: auch die Gewinnerwartungen für die nächsten Quartale sind hier deutlich höher
00:03:22: als für den S&P 500 in der Breite, also quasi die anderen 493 Unternehmen.
00:03:28: Und deswegen ist immer die Frage, können Sie die Erwartungen dann nochmal übertreffen?
00:03:34: Das haben Sie zuletzt geschafft, auch in den letzten Quartalen.
00:03:37: Und wenn das weiterhin der Fall ist, sollten Sie auch sehr gut performen können.
00:03:41: Aber das ist ja wirklich extrem wie hoch der Anteil an dem S&P 500 Gewinn ist.
00:03:47: Wir reden von sieben Werten und die anderen 493 hinten quasi hinterher.
00:03:53: Du hattest da in der Pammiakonkrete Zahlen.
00:03:55: Hast du die vielleicht auch nochmal für uns?
00:03:56: Ja, Jessica, in der Tat, die Magnificent Seven, wie sie so schön genannt werden,
00:04:01: sind in den letzten zwei Jahren um rund 150 Prozent angestiegen.
00:04:06: Während die anderen 493 Werte des S&P 500 es laut Blumenwerk gerade mal auf 35 Prozent geschafft haben.
00:04:16: Also hier sieht man natürlich schon eine deutliche Outperformance.
00:04:19: Ja, wird spannend, wie das dann unter Trump weitergeht.
00:04:21: Sind die Tech-Werte da eher Gewinner oder Verlierer?
00:04:24: Oder kann man das bei den Magnificent Seven so allgemein gar nicht sagen?
00:04:27: Ist das ja auch ein Chipkonzern dabei?
00:04:29: Nein, ein paar Schal kann man das sicherlich nicht sagen.
00:04:31: Donald Trump hat sehr unterschiedliche Meinungen zu den einzelnen Titeln.
00:04:35: Will er jetzt keinen rauspicken.
00:04:37: Aber abgesehen davon gibt es auf der Seite der beiden Administration Bestrebungen,
00:04:43: die Marktmacht dieser großen Technologiekonzerne,
00:04:47: ich will nicht sagen zu brechen, aber doch etwas einzuschränken,
00:04:50: sie zu zwingen, Unternehmen Anteile abgeben zu müssen.
00:04:56: Da ist eben tatsächlich völlig offen, ob Trump dabei bleibt.
00:05:00: Er hat schon mal angedeutet auch mit seiner Administration oder seiner in Zukunft Administration,
00:05:06: dass man das eher nicht tun möchte, weil man glaubt,
00:05:10: dass man damit eher die chinesische Konkurrenz stärken könnte.
00:05:14: Also vor dem Hintergrund könnte es sein,
00:05:17: dass tatsächlich die neue Administration, die neue Regierung in den USA
00:05:21: etwas freundlicher sogar noch zu den Magnificent Seven ist.
00:05:24: Auf jeden Fall ein weiter entspannendes Thema.
00:05:26: Es ist ja rund um den US-Präsidentschaftswahlkampf, den Wahltermin
00:05:32: und dann eben auch danach viel von den Trump-Trades zu hören und zu lesen gewesen.
00:05:37: Was steckt denn da dahinter?
00:05:38: Die Trump-Trades gehen auf der einen Seite natürlich Währung und Zinsen.
00:05:42: Das ist mal der erste Punkt hier.
00:05:45: Wie gesagt, die Maßnahmen, Zölle im Arbeitsmarkt, die Donald Trump angekündigt hat,
00:05:51: sind eher inflationär.
00:05:52: Das gleiche gilt für die Steuersenkungen.
00:05:56: Alles treibt das Preißniveau ein Stück weit nach oben.
00:05:59: Damit müsste der Zins höher bleiben.
00:06:02: Die Fett kann voraussichtlich weniger die Zinsen senken,
00:06:05: als das noch im September und Oktober vom Markt erwartet worden war.
00:06:11: Das wiederum macht den Dollar dann relativ stark,
00:06:14: weil die Konjunktur eben in Europa so schwach ist.
00:06:16: Und weil die Europäische Zentralbank die Zinsen wahrscheinlich noch mehr senken muss.
00:06:21: Hier gehen ja erste Spekulationen für den Dezember-Termin
00:06:24: sogar von 50 Basepunkten aus und dass die Fett vielleicht pausieren könnte.
00:06:30: Mal schauen, ich glaube beides nicht, aber der Markt diskutiert zumindest in eine solche Richtung.
00:06:36: Und dann sind es auf der Aktienseite natürlich die Sektoren,
00:06:39: die stark von Deregulierung profitieren können.
00:06:43: Da ist sicherlich vorne zu nennen der ganze Bereich von Öl und Gas,
00:06:47: der hier von Trump stärker unterstützt werden wird,
00:06:51: als das von den Demokraten der Fall gewesen ist.
00:06:55: Darüber hinaus reden wir über Gesundheit,
00:06:57: wir reden über Finan-Shills, also Banken und Versicherungen, Finanzdienstleister.
00:07:03: Wir reden aber auch über die Industrie, wo Deregulierung,
00:07:06: Vereinfachung von Investitionen sicherlich helfen wird,
00:07:11: diesen ganzen Sektor nach vorne zu bringen.
00:07:13: Denn auch die USA ist ja bestrebt daran, die Infrastruktur zu modernisieren
00:07:18: und dort eben in großem Maß zu investieren.
00:07:21: Du hast ja eingangs schon gesagt, dass die USA wirtschaftlich sehr gut dastehen.
00:07:25: Man geht ja jetzt von einem weiteren wirtschaftlichen Aufschwung unter dieser Regierung Trump auch aus,
00:07:30: durch Steuersenkungen etc.
00:07:33: Wie stehen denn die Unternehmen aktuell da?
00:07:35: Wir haben ja die Bilanzsaison gerade abgeschlossen.
00:07:38: Ja, ich würde sagen sehr ordentlich.
00:07:39: Man darf dabei nicht vergessen, wenn die Inflation ein bisschen höher bleibt.
00:07:44: Wir glauben jetzt nicht, dass die Inflation nach vorne wieder dramatisch ansteigt,
00:07:48: aber sie wird eben weniger schnell zurückgehen, als das erwartet, vorher erwartet worden war.
00:07:54: Und das hilft natürlich dann auch den Unternehmen und den Unternehmensgewinnen,
00:07:58: die ja nominal gerechnet werden.
00:08:00: Insofern die gerade abgelaufene Berichtssaison.
00:08:03: Ein sehr, sehr positives Ergebnis aus meiner Sicht gebracht.
00:08:06: Die Gewinne sind um insgesamt 9% gestiegen.
00:08:10: Überrascht haben sie um knapp 8% nach oben.
00:08:13: Also das ist schon sehr ordentlich.
00:08:16: Es kann sein, dass wir mal einen kleinen Softpatch jetzt Richtung Jahreswechsel sehen werden,
00:08:21: aber insgesamt sind auch die Erwartungen für das neue Jahr sehr, sehr gut für 2025
00:08:28: werden Gewinnentwicklungen von 15% plus im S&P 500 erwartet, was sicherlich eine starke Zahl ist.
00:08:36: Allerdings, schauen wir auf Europa.
00:08:38: Du hast, glaube ich, von einem Trauerspiel gesprochen.
00:08:41: Da sieht es ja wirtschaftlich wirklich nicht gut aus.
00:08:44: Heißt das dann auch, dass europäische Aktien generell kein Trump-Trade sind?
00:08:49: Gerade mit Blick auf Strafzölle?
00:08:51: Ja, die großen Unternehmen können sich sicherlich besser darauf einrichten.
00:08:55: Viele haben ja auch schon gesagt, dass eine Trump-Administration und potentielle Zölle
00:09:00: sie nicht sehr beeinträchtigen werden, weil eben Produktionsstätten in den USA vorhanden sind.
00:09:06: Man sieht das auch, wenn man beispielsweise auf den Stock 600 guckt.
00:09:10: Das ist natürlich jetzt noch ein bisschen alte Zeitung, Vergangenheit, nach hinten geguckt.
00:09:14: Aber auch hier sind die Gewinne insgesamt um über 8% gestiegen und haben um 6% nach vorne überrascht.
00:09:21: Aber wie gesagt, wenn die großen Unternehmen sich darauf einstellen können, mehr in den USA investieren,
00:09:27: dann haben natürlich vor allen Dingen die kleinen und mittleren Unternehmen in Europa Thema.
00:09:33: Sie können nicht so ausweichen wie die großen Unternehmen.
00:09:37: Und sofern wären Zölle hier sicherlich für Europa und auch für Deutschland sehr offene Volkswirtschaften eine große Herausforderung.
00:09:44: Das heißt, es wird eher die Nebenwerte an der Börse dann auch treffen als die Dickschiffe, wenn wir auf den Aktienmarkt schauen.
00:09:50: Ja, Jessica, es wird schon die mittleren und kleinen Unternehmen treffen, die eben gar nicht so ausweichen können,
00:09:56: wie es die großen schon getan haben oder immer noch tun. Die kleineren Unternehmen sind dann Zulieferer
00:10:03: und sind sehr viel mehr auf den Binnenmarkt konzentriert als die großen Unternehmen,
00:10:07: die eben über 80% Umsatz im Ausland machen.
00:10:11: Viele Dax-Konzerne liegen bei 90+% im Ausland.
00:10:16: Da macht die deutsche Konjunktur natürlich kaum noch etwas aus.
00:10:20: Gewinne im Dax ist ein gutes Stichwort oder in dem Fall eher ein schlechtes, weil extrem schwache Zahlen haben wir ja zuletzt von den großen Autobauern gesehen.
00:10:31: Gleitet von sehr negativen Schlagzeilen, Werksschließungen, Personalabbau, drohende Dividendenkürzung und dann auch noch die Strafzölle.
00:10:41: Wie hat das Gefühl, schlechter als die Autobauer, steht überhaupt keine Branche da, die trifft es am härtesten mit der lahmen Konjunktur und dem neuen Präsidenten in den USA?
00:10:51: Ja, Jessica, das ist tatsächlich so, dass die deutsche Automobilindustrie, insbesondere die Europäische,
00:10:55: auf allen Dingen auch die Deutsche hier sehr hart getroffen sind. Es sind daneben natürlich verschiedene Sektoren, die energieintensiv sind.
00:11:03: Auch da gibt es ja Hierups-Botschaften, wenn man die Grundstoffe sich anguckt, Chemie, Stahl etc., wo eben die Einschläge doch ziemlich groß sind.
00:11:13: Aber du hast recht, die Automobilindustrie ist für Deutschland zentral. Sie macht rund ein Fünftel der Wertschöpfung in Deutschland aus, also durchaus erheblich, weil natürlich die Löhne auch sehr gut sind.
00:11:27: Und hier ist der Standort insgesamt einer kritischen Situation. Wir haben schon vor vielen Jahren aufgegeben, Massenproduktionen in Deutschland zu haben, aber es wurden immer noch die wirklichen Luxusautos hier hergestellt.
00:11:42: Und insofern gibt es jetzt verschiedene Faktoren, die dazu führen, dass die deutsche Automobilindustrie hier in Schwierigkeiten geraten ist.
00:11:51: Die Politik, die Zölle, hattest du schon angesprochen. Wir haben ja ein ähnliches Phänomen auch mit China, die Chinesen selbst kaufen mittlerweile ihre eigenen Autos, weil die deutlich aufgeholt haben und eben in erheblich weniger,
00:12:04: großem Maß deutsche Automobile, auch deutsche Luxushersteller schwächeln in der Volksrepublik China, die ja riesen Absatzmarkt für die deutschen Hersteller gewesen sind.
00:12:17: Europa droht China mit Zöllen. China ergreift möglicherweise dann Gegenmaßnahmen. Wir haben Donald Trump, der hier Zölle androht, wo die USA ja die größte Exportdestination sind.
00:12:31: Natürlich gibt es auch Hersteller, deutsche Autohersteller in den USA. Möglicherweise wird die Europäischen Union dann gegen Zölle erheben. Also dann trifft sie gleich doppelt.
00:12:41: Wir haben aber sicherlich auch eine Industrie, die zu spät auf Überkapazitäten und auf die Elektrifizierung der Mobilität reagiert hat.
00:12:51: Dann zum Teil gezwungen wurde durch die Politik, zum Teil gab es Anreize, umzustellen.
00:12:58: Jetzt kommt aber die Nachfrage nicht so hinterher und dann müssen dann auch wieder Werke stillgelegt haben, wie wir jetzt auch zuletzt von verschiedenen Automobilherstellern gehört und gesehen haben.
00:13:10: Also da kommt einiges zusammen, Haus gemacht, innenpolitisch, aber auch außenpolitisch, womit die Automobilhersteller jetzt zu kämpfen haben.
00:13:20: Eine große Transformation, sie müssen wirklich Gas geben im wahrsten Sinne des Wortes, oder eigentlich auch nicht im Sinne des Wortes, um diese verpasste Elektrifizierung aufzuholen und hier konkurrenzfähige Angebote hinzustellen.
00:13:33: Ich befürchte nur, dass das aufgrund der Standortbedingungen und der Energiepreise nicht in Deutschland stattfinden wird.
00:13:41: Also wir haben dann ein ähnliches Phänomen, wie wir vorhin schon diskutiert haben, die Unternehmen weichen aus, aber der Standort Deutschland wird davon kaum profitieren können.
00:13:50: Das klingt alles nicht so besonders gut. Die KGVs sind aber historisch niedrig im ganz niedrigen Einstelligen Bereich.
00:13:57: Jetzt könnte ich ja denken, vielleicht ist das meine Kaufgelegenheit, aber ich höre von dir eher wahrende Worte, die Branche muss erst ihre Hausaufgaben machen, oder?
00:14:05: Ja, ich befürchte, dass das so ist. Also es gibt auch schon mal Gründe an der Börse, warum einzelne Unternehmen teuer sind, weil sie eben sehr stark wachsen.
00:14:12: Wir hatten ja schon über die Magnificent Seven gesprochen, da geht das Wachstum sicherlich zurück, aber es erwartet zumindest immer noch deutlich höher als beim Rest.
00:14:20: Das S&P 500 und bei den Automobilwerten haben wir eben eine Preiswerte in Europa, eine Preiswertebewertung, weil eben strukturelle Probleme vorhanden sind, die zuerst mal gelöst werden müssen.
00:14:32: Und du hattest ja schon angesprochen, Jessica, es gab erhebliche Gewinneinbrüche. Auch das muss zuerst mal gestoppt werden.
00:14:39: Da ist im Moment noch nicht wirklich erkennbar außer über Kosten, Einsparungen, wie das gelingen kann. Und insofern wäre ich im Moment noch etwas zurückhaltend auf diesem Niveau.
00:14:50: Ich würde schon sagen, dass die Premium-Hersteller natürlich echte Marken sind, aber sie müssen jetzt auch die Kurve kriegen und ein Angebot hinstellen, was die Leute wirklich wieder fasziniert.
00:15:03: Wenn wir noch mal kurz vergleichen, also in USA läuft es deutlich besser als in Europa, USA Top, Europa Air, Flop auch an der Börse, muss ich als langfristige Anlegerin mein Depot jetzt Trumpfest machen,
00:15:16: muss ich ein bisschen nachjustieren, mir über bestimmte Branchen jetzt nochmal genauer anschauen oder ist es im Zweifel schon gelaufen, weil die Börse alles vorweggenommen hat und es ist eigentlich ein bisschen zu spät, sich auf Trump vorzubereiten.
00:15:27: Und muss ich das überhaupt als langfristige Anlegerin?
00:15:29: Jessica, wir hatten ja vorhin darüber gesprochen, dass wir noch nicht so genau wissen, was Trump denn jetzt alles umsetzen kann.
00:15:34: Ich glaube, das ist im Moment das große Rätselraten. Tatsächlich wird er dann ab dem 20. Januar und wahrscheinlich in den ersten 100 Tagen versuchen hier die Dinge zu machen.
00:15:46: Dann werden wir sehen, ob die Zölle zumindest in der Höhe und in der Breite auch eine Drohung waren, um Deals abzuschließen oder ob er sie wirklich so einführen wird.
00:15:57: Insofern glaube ich, dass noch nicht alles eingepreist ist und man natürlich weiterhin auf die Trump-Trades setzen kann.
00:16:06: Das heißt vor allen Dingen die Vereinigten Staaten.
00:16:08: Das heißt auch kleinere Werte in den Vereinigten Staaten, weil das Wachstum recht robust ist, weil es Steuersenkungen gibt.
00:16:15: Das bedeutet aber auch die Sektoren, die wir ja schon genannt hatten, die von Deregulierungen profitieren.
00:16:23: Das würde ich schon für richtig halten.
00:16:25: In Europa muss man dann eben sehen, welche Sektoren sind hier weniger abhängig als andere, welche sind eben sehr stark vom Export in die USA abhängig,
00:16:35: welche sind dann auch in Europa eher auf den zwar schwachen, aber immerhin leicht wachsenden Bindenmarkt konzentriert.
00:16:41: Also da würde ich schon mir zwei, drei Gedanken zu machen, welche Auswirkungen denn eine potenzielle neue amerikanische Administration ab Ende Januar für die Aktienmärkte haben kann.
00:16:53: Das heißt, du würdest sagen, der schöne alte Spruch der Wall Street ist es egal, wer unter ihr regiert, der stimmt nicht mehr?
00:17:02: Wahrscheinlich ja, aber langfristig eben.
00:17:04: Also wir können dann durchaus, wenn ich in das erste halb Jahr, 25, vielleicht sogar das ganze Jahr hinein gucke, durchaus Volatilitäten erleben.
00:17:14: Wir wissen ja auch, dass der künftige Präsident in seinem ersten Term mal gerne über Twitter regiert hat.
00:17:20: Also ich habe mir ja diese App daraufhin besorgt, um einfach morgens zu gucken, ob denn irgendwelche Neuigkeiten über Nacht kundgetan wurden.
00:17:30: Also insofern muss man wohl mit Volatilitäten rechnen, sicherlich auch mit Überraschungen.
00:17:35: Und das kann dann schon die Märkte beeinflussen.
00:17:39: Auf lange Sicht sind es natürlich die Geschäfte der Unternehmen, die Unternehmensgewinne, die hier eine Rolle spielen.
00:17:46: Und da können die amerikanischen Unternehmen im Zweifelsfalle genauso ausweichen, wie das eben oder wie wir das vorhin über die deutschen Unternehmen beschrieben haben.
00:17:55: Ich bin sehr gespannt, über welche Überraschungen wir dann nach dem 20. Januar so alles reden werden.
00:18:00: Bis hierhin jetzt erstmal danke für diese Perspektiven to go.
00:18:04: Sehr gerne, Jessica.
00:18:05: [Musik]