PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

Transkript

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00:00:01: Sprecher 1 Deutsche Bank präsentiert Perspektiven to go Ihr Audio Podcast rund um das Thema Börse. Und was für ein Jahresauftakt. Die Musik hat ausnahmsweise mal an den Anleihemärkten gespielt. Ein bisschen weniger an den Aktienmärkten. Wieso, Weshalb, warum? Darüber spreche ich mit Dirk Steffen von der Deutschen Bank. Mein Name ist Jessica Schwarz und damit herzlich willkommen zu den Perspektiven To go.

00:00:27: Sprecher 1 Dirk Die vergangenen Wochen an den Rentenmärkten, wie die Anleihemärkte ja unter Profis heißen, waren alles andere als ruhig, erzähl er.

00:00:36: Sprecher 2 Jessica, die ja das Thema Rentenmarkt und Beziehungsweise Anleihenmarkt beschäftigt uns ja also mindestens seit 2022. Und die aktuelle Marktentwicklung zum Jahrest at bestätigt uns ein Stück weit, weil wir eben nicht davon ausgehen, dass sich das sehr schnell wieder bewegt. Wir haben einige Faktoren, die das treiben. Dann gehen wir gleich drauf ein. Und genau zum Jahrestag habe mir jetzt dann doch ziemlich, ziemlich deutliche Zinsanstiege und das hält uns hier echt auf Trab.

00:01:09: Sprecher 2 Also nicht nur, denn den Anleiheanlegern natürlich einen interessierten Rentenmarkt Investor, sondern eben auch den Aktienanleger, weil die beiden größten Märkte, die wir ja haben, durchaus Interdependenz sind. Also sprich der Rentenmarkt beeinflusst dann auch ab und zu mal den Aktienmarkt. Und deswegen sind ja auch einige Aktien Fondsmanager schon so zu Anleihestrategen worden, dass richtig richtig in den Griff zu bekommen.

00:01:35: Sprecher 2 Dieses Thema.

00:01:36: Sprecher 1 Ich finde es echt spannend. Die Anleihe Renditen in den USA beispielsweise sind seit Dezember ja relativ stark gestiegen von unter 4,2 % auf in der Spitze 4,8. Das sind jetzt die 10-jährigen US Treasury und das ist ja der höchste Stand gewesen. Ich glaube November 23, aber eigentlich sind wir doch gerade in einem Umfeld von Zinssenkungen. Wie passt denn da so ein starker Renditeanstieg dazu, wenn die Notenbanken doch eigentlich in die andere Richtung unterwegs sind?

00:02:03: Sprecher 2 Ja, einfache Frage, Komplizierte Antwort Ja, das muss jetzt ein ganz, ganz bisschen ausholen, weil wir haben natürlich bei den Anleihen sehr unterschiedliche Anleihen, die man hier betrachten muss, Also das ein ein wichtiger Differenzierungsfaktor ist er. Die Laufzeit und das, was sich gezeigt hat, ist, dass die langfristigen Anleihen, also die jetzt die du angesprochen hat es zehn Jahre, dass sich da der Zins, also die Verzinsung dieser 10-jährigen Staatsanleihen jetzt nach aufgemacht hat Richtung zum Beispiel in den USA nicht um 5 %, zwischenzeitlich in Deutschland Richtung 3 %.

00:02:44: Sprecher 2 Und das sind durchaus Werte, die wir jetzt sehr viele Jahre so richtig nicht hatten. Das hätten sein Kurz kurzzeitig mal in den letzten zwei drei Jahren, aber nicht so nachhaltig und das ist jetzt wieder in die Richtung läuft es schon schon ja, aber was Spannendes. Und das sind aber erst mal die langen, die langfristigen Anleihen und die kurzfristigen Anleihen.

00:03:05: Sprecher 2 Jetzt zum Beispiel zwei Jahre nur laufen oder so geldmarktgebundene Feste, also ganz kurzfristig festverzinsliche waren sie möchte oder variable Verzinsung. Die orientieren sich dann eben mehr an der Zentralbank bzw an den an den Leitzinsen. Ja, deswegen haben wir ja auch so was, was wir ja, wir nennen das Normalisierung der der Anleihemärkte. Also das halt jetzt man tatsächlich auch wieder für längerfristige Anleihen bisschen mehr Verzinsung bekommt als für die kurzlaufenden.

00:03:36: Sprecher 2 Also eigentlich ein Stück mehr Normalität.

00:03:38: Sprecher 1 Du hast ja gerade schon die Aktienmärkte angesprochen. Warum belastet es denn die Aktienmärkte, wenn die Anleiherenditen, also die Zinsen, die ich am Anleihemarkt einsammeln kann, wenn die steigen?

00:03:50: Sprecher 2 Ja, also das ist zum einen. Also gibt es so eine Arithmetik, die in den Niederungen der Excel der Excel reizenden Analysten ist natürlich so ein Diskontfaktor versteckt, das heißt bei der Bewertung von Aktien spielt der. Spielt in dem Sinne die das Zinsniveau eine große Rolle. Das liegt daran, dass man halt zukünftige erwartete Gewinne abzinsen muss, wie das so heißt.

00:04:16: Sprecher 2 Okay, schönes Wort, um das vergleichbar zu machen mit anderen Anlageformen Möglichkeiten. Und das ist aber nur so eine Art Diskutierung der Zukunft, wenn man so möchte. Und da kommt dann rein arithmetisch dieser dieser Zins nicht rein. Und das ist es in den ganzen Lehrbüchern natürlich sofort. Ja, also die Zinsen steigen bei den Anleihen, das heißt paribus, also ohne weitere Veränderungen, also ohne eine Anpassung der Gewinnaussichten oder ähnliches.

00:04:46: Sprecher 2 Heißt es, dass eine Aktie heutzutage gängiger Wert ist? Vergleich zu eine Anleihe. Da kommt das her. Und aber nicht vergessen, dass das auch oft nicht nicht genügend betont wird, wenn die. Wenn die Zinsen steigen, ist das natürlich direkt am direktesten schlecht für die Anleihe selbst.

00:05:04: Sprecher 1 Also wenn dann mal der Kurs dann fällt.

00:05:07: Sprecher 2 Richtig. Und das wird oft auch nicht genügend betont. Also wir freuen uns natürlich, dass Sie die Zinsen ein bisschen gestiegen sind und wir wieder eine tolle Möglichkeit haben, nach vorne blickend. Aber das heißt natürlich rückblickend, dass da auch durchaus leichte Verluste wieder aufgetreten sind.

00:05:24: Sprecher 1 Kannst du das noch mal erklären, wie sich die Rendite einer Anleihe berechnet, also mit Kurs und Zins Coupon und wie diese Entwicklung mit steigender Rendite fallender Kurs und andersherum ist? Weil ich glaube, das ist nicht immer jedem so ganz klar. Aber du kannst es bestimmt sensationell plakativ erklären.

00:05:41: Sprecher 2 Ja, das sagst du so also bei mir 20 Jahre her, dass sich die nie verlassen haben. Also ich. Bis jetzt hoffe ich mal, dass ich da nichts Falsches sage. Aber der Mechanismus ist eigentlich relativ einfach, denn wenn jetzt beispielsweise wäre es den Fall hier für die Bundesanleihe, da sind wir jetzt bei 2,5 %, ungefähr aktuell 2,52, um genau zu sein.

00:06:07: Sprecher 1 Rendite pro Jahr bei einer 10-jährigen Laufzeit.

00:06:10: Sprecher 2 Richtig wichtig. Richtig bei uns 09:30 in mediales Jargon zehn Jahre des Anleihe. Und wenn jetzt jetzt quasi eine Anleihe neu emittiert wird, dann wäre das auch normalerweise der Coupon, also, der da draufsteht. Auf auf diese Anleihe, den man halt jedes Jahr das.

00:06:27: Sprecher 1 Was ich dann quasi für meine hundertProzentig im Zweifel gekauft habe, bekomme pro Jahr. Ich sehe das der.

00:06:34: Sprecher 2 Ist Kopf entstanden. So und jetzt gibt es natürlich ganz viele andere Bundesanleihen, die ein bisschen vorher so jetzt im Verlauf des letzten Jahres emittiert worden sind, ausgegeben worden sind. Und die haben natürlich einen anderen Coupon draufstehen. Es gibt aber nur eine Verzinsung am Markt, das heißt, es muss korrigiert werden. Also wenn jetzt der Huber höher ist, wenn er in der Phase entstanden ist, als die Zinsen bei 3 % lagen, ja dann muss natürlich diese diese Differenz korrigiert werden, dass das passiert dann über den Kurs.

00:07:06: Sprecher 2 Das heißt, man hat dann sogar leicht gestiegenen Kurs, sogar über 100 und man bekommt quasi jedes Jahr ein bisschen weniger über den Kurs, um das zu korrigieren. Das war jetzt nicht total einfach erklärt, aber ich glaube.

00:07:22: Sprecher 1 Doch, ich fand das, was ich einfach erklärt.

00:07:24: Sprecher 2 Okay, das freut mich. Sie Botschaft ist es gibt nur ein Zins am Markt und wenn da irgendwo ein anderer tiefer und drauf steht, dann muss das korrigiert werden und das geht über den Kurs dann erzielt.

00:07:35: Sprecher 1 Und ich glaube, das ist auch die wichtige Botschaft dann für Anlegerinnen und Anleger, wenn man sich eine Anleihe aussucht, wenn man denn da kommen wir ja gleich auch noch dazu in Einzelanleihen investieren will, dass man nicht unbedingt auf den Coupon schaut, sondern auf die Rendite pro Jahr bis zur Endfälligkeit, weil das im Prinzip das ist, was ich wirklich bekomme.

00:07:54: Sprecher 1 Ob der Coupon 245 oder 6 % hoch ist, ist relativ irrelevant. Wenn der Kurs halt entsprechend höher oder tiefer ist. Das muss man sich halt dann.

00:08:03: Sprecher 2 Gott sei Dank, Gott sei Dank. Dem Internet sei Dank wird das ja mit ausgewiesen. Wir müssen jetzt nicht alle unseren Taschenrechner raussuchen, also besteht dann einfach da dran.

00:08:13: Sprecher 1 Genau das ist aber die wichtigere Zahl als der Coupon. Wunderbar erklärt. Jetzt lass uns noch mal auf das aktuelle Marktgeschehen schauen. Wir haben Inflationszahlen in den USA gehabt, Erzeugerpreise, eigentlich jede Menge Konjunkturdaten. Das hat ja für den Kurs also nicht für den Kursanstieg für den Renditeanstiegs ist jetzt komme ich auch schon durcheinander gesorgt. Ähm, erklär doch mal, was da so alles kam und warum die Anleihemärkte dann so reagiert haben.

00:08:42: Sprecher 2 Ja, so, dass das Ganze jetzt aus unserer Sicht global gesehen aus den USA getrieben. Und hier haben wir eine sehr robuste US Volkswirtschaft, die uns hier beschäftigt und das. Das hat dann dazu geführt, dass das die Zinsen erst mal ziemlich schnell angestiegen sind, wo bis ungefähr 4,8 % 10-jährigen Staatsanleihen in den USA. Und das ging natürlich weiter mit den öffentlich Jungen.

00:09:10: Sprecher 2 Und dann gab es Inflationsdaten, die etwas geringer ausgefallen sind als erwartet worden war. So insbesondere die Kerninflationsrate zeigt sich hier beherrschbar. Das sind also quasi die Preisentwicklung ohne Energie und ohne Nahrungsmittel, die ja so ziemlich ziemlich häufig hin und her schwingen, also bereinigt. Da sind wir dann bei der Kerninflation, da gab es gute Nachrichten und deswegen sind die die US Zinsen, dann die da leicht gefallen und deswegen haben wir jetzt auch ein paar Tage an Ruhe gehabt und auch wieder leichten Kursgewinn.

00:09:44: Sprecher 2 Aber das, das sage ich nur über die USA, weil weil das dann wieder relevant ist für den Rest der Welt, was dann der größte Markt der Medizin ist zum Markt und deswegen ist es sehr wichtig, den als allererstes zu analysieren. Und dann schauen wir uns an, was denn für den Rest der Welt bedeutet. Und da hat man jetzt ich kann ja schon mal nennen, seht nur zwei Sachen, die ihr seht, schon im neuen Jahr beschäftigt haben.

00:10:08: Sprecher 2 In diesen ersten drei Wochen, dass das 01. eins vier Wochen das erste ist das Thema Großbritannien.

00:10:17: Sprecher 1 Das wäre meine nächste Frage gewesen. Wunderbar.

00:10:19: Sprecher 2 Das zweite ist dann Frankreich. Fangen wir mit Großbritannien an oder was?

00:10:25: Sprecher 1 Gerne, gerne, gerne. Da gab es einige Schwankungen in Großbritannien.

00:10:28: Sprecher 2 Ja, also da war natürlich dann die die Anleihe Anleger, also die Menschen, die gerade bei den allerlei Märkten besonders aktiv sind. Das sind nicht immer nur institutionelle Anleger wie Pensionsfonds oder oder Versicherungen, sondern eben auch Hedgefonds. Sehr aktiv beim Anlegen der Menschen und Investoren. Und die haben sich dann ziemlich, ja eigentlich wenig überraschend dann Großbritannien ausgesucht, weil weil wir hier zwar ein globales Phänomen hatten bei den Anleihen, also Zinsanstieg getrieben durch die USA.

00:11:05: Sprecher 2 Aber dann guckt natürlich gleich, welcher Markt am anfälligsten sein könnte. Und so ein mittelgroßer Rentenmarkt wie Großbritannien, der. Der ist dann quasi sofort auf auf dem Radar. Von diesen aktiveren Investoren, die auch immer mit dabei sind und dann mehr auf modern ist es ja jetzt von irgendwelchen Alpha Dingern zu sprechen. Also KI getriebenen Big Data Anlegern usw Die denen es natürlich dann aufgefallen, dass wir ja 2022 schon so eine so eine kleinere Rentenmarkt Krise hatten in Großbritannien.

00:11:40: Sprecher 2 Also diese Mini Budget Krise hieß das damals und dann ging es insbesondere in Großbritannien mit den Zinsen doch deutlich nach oben. Und wir haben jetzt versucht, ein bisschen dagegenzuhalten, weil wir der Meinung sind, dass das britische Problem diesmal nicht so nicht so super britisch ist, sondern dass sehr viele Länder das eigentlich die gleiche Herausforderungen haben. Also da geht es viel um das Budgetdefizit und wie um die öffentliche Verschuldung.

00:12:08: Sprecher 2 Es geht darum, dass teilweise die Inflation im Dienstleistungsbereich noch relativ hoch ist. Es geht um die Lohnentwicklung. Das sind alles Entwicklungen, die problematisch sind für die Anleihemärkte. Und es ist eben nicht nur ein spezifisches UK oder Großbritannien Problem. Und damit sind wir ja auch viele Publikationen ausgegangen und Podcasts usw und jetzt, wenn ich jetzt so ein bisschen in den Rückspiegel schon mal schauen kann, war das auch die richtige Entscheidung, hier nicht nicht mitzusingen in diesen Abgesang der nächsten Großbritannien Krise beispielsweise.

00:12:41: Sprecher 1 Frankreich hattest du noch genannt, da war auch was los.

00:12:44: Sprecher 2 Ja, und Frankreich geht es fast genauso weiter wie im letzten Jahr. Also damals natürlich als als. Ich sag mal so Kollateral als An der Europawahlen gab es natürlich dann die die innenpolitischen Probleme in Frankreich und hier geht es auch sehr viel um das Budget und wir haben jetzt sehr auch schon die zweite Regierung inzwischen wieder dran. Was geht da auf Schlag?

00:13:07: Sprecher 2 Und die, die nächsten Wahlen können ja erst in Juli diesen Jahres stattfinden. Also wir befürchten, dass das die politische Unsicherheit in Frankreich fast per Definition hoch bleiben wird und das hat dazu geführt, dass das die Situation ja ziemlich komplex ist, weil man einerseits das Budgetdefizit verringern muss, um mit den europäischen Budgetregeln im Einklang zu stehen. Und hier ja Strafmaßnahmen.

00:13:33: Sprecher 2 Sie vermeiden, Sanktionsmechanismen zu vermeiden. Die gehen ja in den letzten Jahren sowieso noch nicht angewendet. Aber es ist natürlich immer ein großes Thema. Man muss die die nationalen Budgets auch in dieser Form in einer Form gestalten, dass sie dann auch quasi von der EU Seite abgesegnet wird. Und deswegen ist da so viel, so viel Fokus darf auf diesem Thema.

00:13:55: Sprecher 2 Aber ja, es hat auch in Summe dann dazu geführt, dass natürlich hier französische Staatsanleihen deutlich höher verzinst werden als als Bundesanleihen. Also hier sind wir auch wieder. Als Beispiel der 10-jährige Bereich 10-jährige Laufzeiten. Da sind wir so bei um die 0,8 % Pumpen, die man hier an mehr Verzinsung bekommt für Frankreich, so wir. Sie sehen hier aber bei der Deutschen Bank keine eine wirkliche Krisenatmosphäre oder Panik am Rentenmarkt oder sowas in der Richtung.

00:14:28: Sprecher 2 Das ist einfach der der Preis, den man dafür zahlen muss. Aber an den Anleihem ärkten, als wenn man sich verschulden möchte, wenn wenn die die mittel bis langfristige Aussicht eben nicht ganz klar ist. Und da gibt es dann rationaler Weise auch Zinsunterschiede am europäischen Rentenmarkt.

00:14:46: Sprecher 1 Ihr habt ja in eurem Jahresausblick von einer Rückkehr der Prämie gesprochen. War genau das damit gemeint? Nein, da ging es eher ums große Ganze am Rentenmarkt. Richtig?

00:14:55: Sprecher 2 Richtig. Und diese Prämie, das ist eben genau diese mehr Verzinsung von lang laufenden Anleihen im Vergleich zu kurz laufenden. Und die war viele Jahre lang negativ. Man hat quasi nicht nur nichts dafür bekommen, dass man diese Laufzeit Risiken genommen hat, sondern man wurde noch sozusagen dafür bestraft, dass man sie.

00:15:14: Sprecher 1 Musste draufzahlen quasi. Man musste unserem Bundesfinanzminister Geld dafür geben, dass man ihm Geld leihen durfte. Ja.

00:15:22: Sprecher 2 So ist es. Und die am Das war natürlich eine Anomalie und man man kann also ja, einige Stimmen würden behaupten, dass es an den Zentralbanken liegt, weil man ja auch im großen Stile die Staatsanleihen gekauft hat und teilweise mit langen Laufzeiten, so dass quasi das das langfristige Zinsniveau künstlich niedrig gehalten wurde und jetzt ist es ja quasi ja verkehrte Welt, oder genau andersrum als die Zentralbanken weltweit.

00:15:52: Sprecher 2 Ja diese diese Bestände an Staatsanleihen abbauen, weniger Zentralbankaktivität am Rentenmarkt, am Anleihemarkt. Und das führt dazu, dass die Normalisierung der Märkte auf vorankommt. Da und diese Prämie muss man kann man erklären. Also es ist ein bisschen komplizierter, nicht nur der Unterschied zwischen ich sage mal, zehn Jahre Laufzeit und zwei Jahren Laufzeit, der hoffentlich dann positiv ist, ein bisschen mehr für zehn Jahre, sondern man kann das natürlich auch schätzen, weil ziemlich komplizierte sind Struktur, Kurven, Modelle usw Das möchte ich uns beiden hier jetzt nicht antun, aber das.

00:16:33: Sprecher 1 Zuhören bitte auch nicht.

00:16:36: Sprecher 2 Chemie, die man da schätzen kann, wenn man dann wirklich möchte.

00:16:39: Sprecher 1 Gehören in Anleihen jetzt eigentlich wieder grundsätzlich in jedes Depot? Weil ich habe mal gelernt, dass sie bei guter Bonität natürlich ein Ruhekissen sind und ein bisschen Ruhe ins Depot bringen. Ich habe aber leider auch im Jahr 2022, was du ja schon angesprochen hast, gesehen, dass das nicht immer funktioniert. Funktioniert denn jetzt wieder? Wenn ich mir Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen mit sehr guter Bonität ins Depot packe, ist das wieder in Ruhe Kissen.

00:17:04: Sprecher 1 Federt das so ein bisschen die vielleicht höheren Schwankungen am Aktienmarkt ab.

00:17:09: Sprecher 2 Sind beim Kissen zu Ruhekissen sage ich so ein bisschen Also das ist definitiv nicht. Also wir erwarten, dass die die Anleihemärkte weiterhin stark schwanken und wir glauben, dass das Anleihen auch ja vielleicht nicht ganz ganz so eng gemanaged werden müssen wie die Aktien. Aber wir sind nicht der Meinung, dass das man dem Rentenmarkt einfach so als Ruhekissen nach wie vor Folie liegen lassen sollte.

00:17:37: Sprecher 2 Dass uns vielleicht kurz die Bemerkung zu 2022, dass genau das, was wir versucht haben zu beschreiben, also da habe ich das als diese Normalisierung der Rentenmärkte dazu geführt hat, dass die Zinsen stark angestiegen sind, hat das natürlich kurzfristig erstmals Kursverlusten geführt. Also das deswegen und dieses Thema ist auch nicht weg, was wir, wo ich jetzt schon sagen würde, ja, die, die gehören jetzt jetzt Portfolio rein, weil jetzt einfach das Zinsniveau wieder sehr interessant geworden ist.

00:18:07: Sprecher 2 Also wir sind auch aktuell, das versuchen wir ja auch taktisch zu gestalten. Sind wir dabei bei Unternehmensanleihen mit hoher Bonität immer noch hauptsächlich, dass das bedeutet für für eure Eurozonenanleger, dass wir hier durchaus im Durchschnitt 3,5 % ungefähr erzielen können mit mit Anleihen, die die besten Grade sind, also Bourbon. Das war ja in den in den Zeiten der der niedrig, der niedrig ist Negativzinsen dann eher so Niveau, was man bei hof verzinslichen Anleihen hat.

00:18:46: Sprecher 2 So das ist glaube ich ein qualitativer Unterschied in den USA. Wenn man das Währungsrisiko nehmen möchte. Ist ja durchaus sinnvoll. Je nachdem wie das Gesamtportfolio strukturiert ist, sind sehr fünf 5 %, also das sind schon Niveaus, die die schwer zu ignorieren sind. Und wir freuen uns, weil in einer gewissen Weise unsere Anlagestrategie jetzt wieder komplettiert worden ist. Durch diese Normalisierung des Rentenmarktes über die letzten zweieinhalb Jahre haben wir jetzt eine Situation nach vorne blicken die wirklich jetzt die die Anleihen auf Augenhöhe zu den Aktien stellen, so dass wir jetzt ein aus wirklich jetzt auch weniger verzerrten Markt haben und jetzt auch wirklich wieder so agieren können, wie es eigentlich möchten, also auf normalisiert Niveau.

00:19:31: Sprecher 2 Da gehören für uns Anleihen in je in fast jedes Portfolio und natürlich immer auf jeden Kunden an dazu.

00:19:40: Sprecher 1 Damit hast du eigentlich meine Abschlussfrage beantwortet, aber die kommt jetzt trotzdem noch und du kannst vielleicht noch mal ganz kurz zusammenfassen Welche Anlageklassen sind am interessantesten? Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen mit guter bis sehr guter Bonität, Also Investment Grade oder doch lieber Hochzins Anleihen mit schwächerer Bonität? Für wen? Für welche Strategie eignet sich was? Und die kurze Antwort möchte ich jetzt gern Hören Du das auch ein bisschen länger?

00:20:05: Sprecher 2 Ja, wir bleiben bei der Qualität und ich möchte jetzt keinem verbieten, hochverzinsliche Anleihen zu kaufen, aber man muss immer daran denken, dass es weiterhin eine Nische, ein Nischeninvestment ist. Ein ziemlich kleiner, enger Markt und die.

00:20:21: Sprecher 1 Mit erhöhtem Risiko. Ganz wichtig. Ja.

00:20:24: Sprecher 2 Genau. Jetzt, da eher vom Typ Aktienanleger ist, der es wahrscheinlich bei Hochver lichen Anleihen durchaus auch gut aufgehoben. Aber die wichtigste Anlageklasse im im Rentenbereich, also auf den Anleihemärkten für uns ist weiterhin Investmentgrade, Unternehmensanleihen, Unternehmensanleihen mit hoher Bonität und die ansprechend sind, die angesprochenen Zinsniveaus, die passen halt zu dieser Anlageklasse und dann geht es. Wenn man jetzt die Eurozone verlässt, dann um um das Währungs Exposure und da kommt es aus unserer Sicht auf das Gesamtportfolio an, als wenn man jetzt zu wenig Dollar im Portfolio hat, dann kann man natürlich auch sagen Ja, guten Teil davon bilde ich jetzt über die Aktienanlage ab.

00:21:08: Sprecher 2 Oder ich schaue mir auch wirklich dann Unternehmensanleihen aus den USA an, beispielsweise.

00:21:13: Sprecher 1 Da müssen wir jetzt tief in die Portfoliostrategie einsteigen. Aber ich glaube, das ersparen wir unseren Hörerinnen und Hörern jetzt und nehmen das ein anderes Mal auf. Aber das war auf jeden Fall sehr, sehr spannend. Und man sieht, Anleihen sind nicht langweilig. Vielen lieben Dank für diesen spannend Podcast.

00:21:36: Sprecher 1 Und.

Über diesen Podcast

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Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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