PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

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01:00:01: Deutsche Bank präsentiert

01:00:03: Perspektiven to Go.

01:00:04: Ihr Audio-Podcast

01:00:06: rund um das Thema Börse.

01:00:09: Nun ist es also passiert.

01:00:10: US-Präsident Donald Trump hat Zölle auf

01:00:13: europäische Autos und

01:00:14: andere Güter angekündigt.

01:00:16: Die EU droht nun ihrerseits mit Zöllen

01:00:18: gegen amerikanische Konzerne.

01:00:20: Zölle und Gegenzölle,

01:00:22: wie reagiert die Börse?

01:00:24: Welche Branchen geraten unter Druck,

01:00:25: welche könnten noch folgen?

01:00:27: Und was heißt das für das

01:00:29: Wirtschaftswachstum global und regional?

01:00:32: Darüber sprechen wir in

01:00:32: den Perspektiven to Go.

01:00:34: Wir, das sind Uli Steffan von der

01:00:36: Deutschen Bank und ich.

01:00:37: Mein Name ist Jessica Schwarzer und damit

01:00:39: herzlich willkommen.

01:00:41: Uli, bevor wir auf die

01:00:42: aktuelle Lage schauen,

01:00:43: müssen wir aber erst nochmal ganz kurz

01:00:45: eine Bilanz für das erste Quartal ziehen.

01:00:48: Es bleibt dabei Europatop und USA Flop?

01:00:51: Ja, das kann man insgesamt fürs erste

01:00:52: Quartal sicherlich so sagen.

01:00:55: Der DAX liegt bei so

01:00:56: roundabout plus 11 Prozent.

01:00:59: Der Stocks 600 in

01:01:01: Europa bei plus 6 Prozent.

01:01:03: Wohin gegen die amerikanischen Indizes.

01:01:05: Ich pick jetzt auch mal zwei raus.

01:01:07: Der S&P 500 mit knapp minus 5 Prozent und

01:01:10: der NASDAQ bei minus 10 liegen.

01:01:12: Also das ist natürlich schon ein

01:01:14: deutlicher Unterschied.

01:01:15: Minus 5 bis plus 6 sind 11 Prozent

01:01:18: Punkte, die die Indices auseinanderlegen.

01:01:21: Wenn man DAX und NASDAQ nimmt, dann

01:01:23: liegen wir über 20

01:01:24: Prozent Punkte auseinander.

01:01:26: Gefühlt war das Quartal aber irgendwie

01:01:28: viel schlechter, finde ich.

01:01:30: Zumindest waren die Ausschläge mit unter

01:01:32: Recht kräftig auch an

01:01:33: der Frankfurter Börse.

01:01:34: Ja, die Börse ist sehr gut gelaufen.

01:01:37: Im Grunde genommen bis Anfang März.

01:01:39: Dann verschärfte sich die Diskussion um

01:01:41: die Zölle und dann ging es

01:01:42: eben in die andere Richtung.

01:01:43: Und ich glaube, da hat man so ein

01:01:45: bisschen im Hinterkopf,

01:01:46: wenn man sich das erste Quartal anguckt.

01:01:48: Also am Anfang noch sehr gut,

01:01:50: überraschend gut im

01:01:51: Januar, in den Februar hinein.

01:01:53: Und seit den Höchstständen dann Anfang

01:01:55: März haben die europäischen Indices

01:01:57: auch schon wieder 6

01:01:58: Prozent Punkte verloren.

01:01:59: Welche Branchen sind denn da unter die

01:02:01: Räder gekommen und warum?

01:02:02: Es sind vor allen Dingen die

01:02:03: Technologiewerte, Jessica,

01:02:05: die in den Vereinigten Staaten unter

01:02:06: Druck gekommen sind.

01:02:08: Das sind natürlich auch die Werte

01:02:10: gewesen, die in den letzten zwei Jahren

01:02:12: am meisten gestiegen sind.

01:02:13: Also hier haben offensichtlich die

01:02:15: Anleger Gewinne mitgenommen,

01:02:17: haben da, wo sie die höchsten Pluszahlen

01:02:20: drauf haben, realisiert.

01:02:21: Dahinter kommt dann der diskretionäre

01:02:23: Konsum, der negativ ist.

01:02:25: Auch hier sicherlich Gewinnmitnahmen,

01:02:27: denn man darf nicht vergessen,

01:02:29: beim diskretionären Konsum reden wir vor

01:02:33: allen Dingen über eine große Plattform,

01:02:35: die im Internet Dinge verkauft, die dort

01:02:38: ganz dominierend ist.

01:02:39: Die anderen Sektoren sind tatsächlich gar

01:02:41: nicht so schlecht hier to date.

01:02:43: Wir haben immer noch den Bereich der

01:02:45: Immobilien in den Vereinigten Staaten,

01:02:47: der wenig im Plus ist, aber die anderen

01:02:50: Sektoren, wie gesagt,

01:02:51: schlagen sich ganz gut.

01:02:52: In Europa sind es natürlich dann

01:02:54: diejenigen, die jetzt vor allen Dingen

01:02:55: von den Zöllen getroffen sind,

01:02:57: die sehr negativ reagieren hier allen

01:03:00: voran, die Autos und die Autoteile,

01:03:02: die doch sehr allergisch auf diese

01:03:05: Zollerhebungen jetzt reagieren.

01:03:07: Bevor wir genau auf die Zölle eingehen,

01:03:10: eine Anlageklasse, die,

01:03:11: ja man könnte fast sagen,

01:03:13: weiter glänzt ist Gold. Der Goldpreis

01:03:15: erreicht ein Rekord

01:03:16: hoch nach dem anderen.

01:03:18: Ist das die geopolitische Unsicherheit

01:03:20: oder sind das noch immer die Notenbanken,

01:03:22: die den Preis mit ihrer

01:03:23: starken Nachfrage puschen?

01:03:24: Es ist sowohl als auch Jessica. Man

01:03:26: erlebt schon, dass die

01:03:27: Anleger zunehmend Gold kaufen,

01:03:30: auch Shortpositionen aufgelöst worden

01:03:32: sind, Zertifikate mit

01:03:33: physisch hinterlichtem Gold

01:03:35: über die Börsen gekauft werden. Der

01:03:38: Goldpreis hat sich

01:03:39: entsprechend entwickelt.

01:03:40: Wir haben ein Plus von fast 20 Prozent

01:03:44: auf dem Jahr stehen.

01:03:45: Also das ist natürlich schon eine sehr,

01:03:47: sehr positive Entwicklung.

01:03:49: Wie gesagt, zu den Notenbanken gesellen

01:03:51: sich auch zunehmend

01:03:53: die privaten Investoren,

01:03:54: die offensichtlich auch

01:03:56: Absicherungsgründen.

01:03:58: Denn wenn man sich die Indizes für

01:04:00: politische Unsicherheit anguckt,

01:04:01: sind die eben auch in die durch die Decke

01:04:02: gegangen hier über Gold ab.

01:04:04: Das zweite Quartal startet

01:04:06: nun also mit den Autozollen.

01:04:07: Und an der Börse kam, die, wie du ja auch

01:04:09: gerade schon gesagt hast,

01:04:11: alles andere als gut an.

01:04:13: Das war auch zu erwarten, was nun, wie

01:04:15: schwierig ist und wird

01:04:16: die Lage für Autokonzerne

01:04:18: und vor allem für die

01:04:19: deutschen Autokonzerne.

01:04:20: Ja, und es wird ja

01:04:21: wahrscheinlich nicht dabei bleiben.

01:04:22: Der US-Präsident, die US-Administration,

01:04:25: hat ja weitere Zölle angekündigt,

01:04:27: die sogenannten Reziprokenzölle, wo man

01:04:30: darauf guckt, wie hoch die Zollabgaben

01:04:33: für amerikanische Güter

01:04:34: beim Import in diese Länder sind und man

01:04:36: will mindestens die gleiche Zölle dann

01:04:38: auch in Amerika erheben.

01:04:41: Übrigens werden da die sogenannten

01:04:42: Einfuhr-Umsatzsteuern, also das, was wir

01:04:45: umgangssprachlich als

01:04:47: Mehrwertsteuer bezeichnen.

01:04:48: Das wird auch als Zoll auf

01:04:50: amerikanischer Seite gewertet.

01:04:52: Von daher kann das

01:04:53: weitere Irritationen bringen.

01:04:55: Die Autozolle betreffen im Moment ein

01:04:57: Handelsvolumen von gut 300 Milliarden

01:04:59: US-Dollar, die dort

01:05:02: angekündigt worden sind.

01:05:03: Es sind vor allen Dingen Mexiko,

01:05:05: Südkorea, Japan, die betroffen sind.

01:05:08: Dahinter kommen dann die

01:05:10: Kanadier und die Europäer.

01:05:12: Bei Europa sind es vor allen Dingen

01:05:14: natürlich die deutschen, aber auch die

01:05:15: Slowaken, wo deutsche

01:05:17: Autos dann produziert werden.

01:05:19: Also vor allen Dingen die deutschen

01:05:20: Hersteller, die ja zumindest im

01:05:22: Premium-Segment auch relativ

01:05:24: stark in den USA vertreten sind.

01:05:25: Dort aber eher die SUVs bauen nicht so

01:05:28: sehr, die anderen Autos.

01:05:31: Man hat wohl schon mal nachgefragt, weil

01:05:33: BMW ja der größte Autoexporteur aus den

01:05:36: Vereinigten Staaten heraus

01:05:37: ist, ob man gegenrechnen darf.

01:05:39: Das ist nach jetzigem Stand nicht erlaubt

01:05:42: und insofern trifft es natürlich die

01:05:44: Autobauer hier schon

01:05:46: ja doch ganz ordentlich.

01:05:48: Interessanterweise aber

01:05:49: Jessica auch die Amerikanischen.

01:05:52: Der US-Präsident hat zwar eine Frist von

01:05:54: vier Wochen eingeräumt

01:05:56: für Autoteile, also Motoren,

01:05:59: irgendwelche anderen Teile,

01:06:00: die in Autos eingebaut werden.

01:06:03: Dort sollen die Zölle dann ab Mai gelten.

01:06:05: Aber das ist dann natürlich gerade auch

01:06:07: ein Thema für die amerikanischen

01:06:09: Hersteller, die ja auch die Autos dann in

01:06:12: Amerika zusammen bauen,

01:06:14: aber viele Teile aus

01:06:15: dem Ausland beziehen.

01:06:17: Also insofern ist es

01:06:18: wirklich eine Loos Loos Geschichte.

01:06:20: Niemand gewinnt an diesen Zöllen und es

01:06:22: ist recht unverständlich, warum sie mit

01:06:24: dieser Deutlichkeit eingeführt werden.

01:06:27: Schauen wir mal kurz auf die deutsche

01:06:28: Automobilbranche, die ist und bleibt ja

01:06:30: sehr wichtig für unsere Wirtschaft.

01:06:33: Der DAX, in dem ja jede Menge

01:06:35: Autokonzerne notiert sind, hat aber

01:06:37: eigentlich kaum auf die Zölle reagiert.

01:06:40: Liegt das auch daran, dass das Gewicht

01:06:42: der Autokonzerne in den vergangenen

01:06:44: Monaten und Jahren

01:06:44: immer weiter abgenommen hat?

01:06:46: SAP ist mehr wert als

01:06:47: alle von ihnen zusammen?

01:06:48: Ja, das ist so. Die Automobilhersteller

01:06:50: haben mittlerweile ja kurz

01:06:52: Gewinnverhältnisse, die tief, tief, tief

01:06:54: im einstelligen Bereich liegen,

01:06:57: weil es eben diese

01:06:57: strukturellen Probleme gibt.

01:06:59: Es ist ja nicht nur Zölle und Amerika, es

01:07:02: sind eben auch die Konkurrenten aus

01:07:04: China, die hier für Druck sorgen,

01:07:07: die Europäische Union, die umstellen will

01:07:10: auf die Elektromobilität.

01:07:12: Und insofern ist die Marktkapitalisierung

01:07:14: mittlerweile so klein, dass die

01:07:16: Automobilhersteller kaum noch eine Rolle

01:07:19: spielen in den Indizes,

01:07:20: in den Europäischen, aber auch im DAX.

01:07:23: Nichtsdestotrotz ist es für die

01:07:24: Unternehmen natürlich unangenehm.

01:07:26: Auch hier gibt es Unterschiede.

01:07:28: Wir haben ja schon darüber gesprochen,

01:07:29: dass es mit BMW und Mercedes, also gerade

01:07:32: auf der Premium-Seite,

01:07:33: Hersteller gibt, die in den USA starke

01:07:36: Produktionsstätten haben,

01:07:38: die in den USA verbrücken andere

01:07:39: Automobilhersteller, die eher im

01:07:41: Massengeschäft sind,

01:07:43: oder eben Sportwagenhersteller aus

01:07:45: Deutschland, Zuffenhausen, Stuttgart, die

01:07:49: produzieren kaum in den USA

01:07:51: und sind dann natürlich von den Zöllen

01:07:53: noch mal stärker betroffen.

01:07:55: Nun rechnet die EU-Kommission auch mit

01:07:57: neuen Zöllen der USA auf

01:07:59: Maschinenbau und Halbleiterprodukte.

01:08:02: Da ist ja einiges in der Presse zu lesen.

01:08:04: Das wird nicht angenehmer.

01:08:06: Es wird vor allen Dingen

01:08:07: alles immer verwirrender.

01:08:09: Es soll ja jetzt auch

01:08:10: sogenannte sekundär Zölle geben.

01:08:13: Also dann, wenn man Schäfte mit Venezuela

01:08:15: macht, soll man

01:08:16: Sonderzölle zahlen müssen.

01:08:19: Zuletzt hat die US-Administration das

01:08:21: Gleiche für Russland angekündigt.

01:08:24: Da wissen wir ja, dass einiges Öl und

01:08:26: Gas, was früher nach Europa gelangt ist,

01:08:28: mittlerweile über Asien umgeleitet wird.

01:08:31: Also das würde dann noch mal dazu führen.

01:08:33: Wie gesagt, die

01:08:34: Reziproken-Weitere Zölle sind angekündigt.

01:08:38: Also das ist schon eine Diskussion, die

01:08:40: eben auch dann dazu führt,

01:08:42: dass mittlerweile über die

01:08:43: Wachstumszahlen

01:08:44: insgesamt nachgedacht wird.

01:08:45: Vor allen Dingen in den USA, hier habe

01:08:47: ich erste Broker gesehen, die nur noch 1%

01:08:50: Wachstum in den USA erwarten.

01:08:54: Man redet sogar schon

01:08:55: von der Trump-Rezession.

01:08:57: Das ist auch krass.

01:08:58: Ja genau, also der GDP Now war fürs erste

01:09:01: Quartal ins negative gefallen.

01:09:03: Also mal gucken, ob das etwas

01:09:04: überschätzt, also ob das Wachstum

01:09:06: wirklich so schlecht ist.

01:09:07: Aber eine Rezession wäre ja schon, wenn

01:09:09: es zwei Quartale sind.

01:09:11: Fürs Gesamtjahr erwarten

01:09:12: wir das nach wie vor nicht.

01:09:13: Nur von der Dynamik her, Jessica wollte

01:09:16: ich sagen, wenn man im vierten Quartal

01:09:18: noch 2,5% erwartet hat

01:09:20: und jetzt 1,5% Punkte darunter liegt,

01:09:23: dann ist das natürlich schon eine

01:09:25: gewaltige Anpassung, die wir hier in den

01:09:27: letzten Wochen erlebt haben.

01:09:29: Genauso werden die Inflationszahlen nach

01:09:30: oben revidiert, weil die Zölle ja zuerst

01:09:32: mal die Preise für amerikanische

01:09:33: Verbraucher und Unternehmen erhöhen.

01:09:36: Arbeitsmarkt wird

01:09:38: schlechter prognostiziert.

01:09:39: Trump hat aber auch mit seinem

01:09:41: Finanzminister Besend gesagt, dass ihm

01:09:44: das im Moment egal ist,

01:09:45: dass man da jetzt durchmüsste

01:09:47: und hier auf Zölle umsteigen möchte.

01:09:51: Und insofern wird es wahrscheinlich

01:09:53: Verhandlungen geben, dass wir aber ganz

01:09:54: wegkommen von diesen Zöllen.

01:09:56: Das würde ich nicht glauben.

01:09:57: Jetzt so mal die Pische Union ja auch

01:09:59: schon gesagt hat, dass sie gegen die

01:10:01: angekündigten Autozölle und

01:10:02: weitere Zölle hart durchgreifen,

01:10:04: also hart darauf reagieren will.

01:10:06: Zölle und Gegenzölle ist das dann schon

01:10:09: ein Handelskrieg oder ist das noch zum

01:10:12: Glück die Vorstufe davon?

01:10:14: Ja, ich bin da nicht so sicher.

01:10:16: Also wie gesagt, es wird in alle

01:10:17: Richtungen gedroht mit Zöllen.

01:10:20: Trump hat ja auch noch mal gedroht,

01:10:22: sollten sich die Mexikaner Kanadier und

01:10:25: Europäer in

01:10:26: irgendeiner Weise zusammentun,

01:10:27: dann würde das weitere

01:10:29: Strafzölle beinhalten.

01:10:31: Also ich würde das schon als Handelskrieg

01:10:34: mittlerweile bezeichnen.

01:10:35: Die Töne sind doch sehr

01:10:37: unfreundlich, die man dort hört.

01:10:39: Und insofern juckt es einem natürlich in

01:10:42: den Fingern dann, Gegenzölle zu erheben,

01:10:44: weil es als ungerecht und unfair

01:10:47: empfunden wird, was auch

01:10:48: sicherlich in Teilen richtig ist.

01:10:50: Also in Teilen muss man schon sagen,

01:10:52: warum nehmen wir auf

01:10:54: amerikanische Autos 10 Prozent Zölle

01:10:57: und die Amerikaner nehmen

01:10:58: praktisch keine auf unsere Autos.

01:11:00: Ich glaube, wir könnten die Zölle in

01:11:01: Europa ersatzlos streichen und würden

01:11:04: hier nicht unter Druck kommen,

01:11:06: weil plötzlich das Publikum nur noch

01:11:08: Pickups kaufen möchte.

01:11:10: Also insofern hat er da schon einen

01:11:11: Punkt, den hätte man nur

01:11:13: vorher aufnehmen können.

01:11:14: Ich glaube jetzt, damit Gegenzöllen groß

01:11:17: zu operieren, ja wie gesagt, es reizt,

01:11:20: aber es ist dann eben am

01:11:21: Ende auch nicht hilfreich.

01:11:23: Und insofern wäre es besser, wenn man

01:11:26: sich an einen Tisch setzt und versucht,

01:11:28: die Dinge auf Verhandlungsbasis in eine

01:11:31: bessere Richtung zu lenken.

01:11:32: Zölle, Gegenzölle, Verhandlungen oder

01:11:34: auch keine Verhandlungen, das ist

01:11:36: irgendwie alles keine so

01:11:37: wirklich schöne Aussicht.

01:11:39: Auch mit Blick aufs Wirtschaftswachstum.

01:11:41: Haben die Börsen all

01:11:42: das schon eingepreist?

01:11:44: Ja, ich glaube schon, dass sie in den

01:11:46: Vereinigten Staaten einiges an

01:11:48: Anführungsstrichen

01:11:48: ungemacht eingepreist hat.

01:11:51: Ich meine, man muss sich nur angucken,

01:11:52: der S&P 500 ist ja mittlerweile doch

01:11:55: wieder auf ein erheblich

01:11:57: niedrigeres Niveau gefallen.

01:12:00: Wir liegen bei 5.500 Punkten, wir standen

01:12:04: ja mal fast 1.000 Punkte höher.

01:12:06: Also ich glaube, da ist schon einiges

01:12:08: drin, auch im Nestec,

01:12:09: vor allem auch in den sogenannten

01:12:11: Magnificent 7, die man vielleicht

01:12:14: mittlerweile eher als irgendwie was mit 6

01:12:16: bezeichnen sollte, weil ein unter...

01:12:21: Wenn man daran glaubt, wie ich das

01:12:23: beispielsweise tue, dass die

01:12:25: künstliche Intelligenz erst

01:12:26: am Anfang steht und nicht am Ende und

01:12:28: dass diese Entwicklungen auch

01:12:29: weitergehen, unabhängig

01:12:31: von den Volatilitäten, die wir jetzt

01:12:32: sehen, dann kann man

01:12:34: sicherlich solche Dinge auch

01:12:35: mal zum Zugaufen nutzen.

01:12:37: In Europa, wie gesagt, hat der Markt ja

01:12:40: sehr gut ins Jahr

01:12:41: gestartet, er hat mittlerweile

01:12:43: auch schon erheblich korrigiert.

01:12:44: Hier kann es natürlich

01:12:45: noch ein Stück weitergehen.

01:12:47: Also auch in Amerika kann es

01:12:49: noch ein Stück weitergehen.

01:12:50: Ich würde auch weiterhin

01:12:50: Volatilitäten erwarten.

01:12:52: Ich würde aber eben sukzessive dann in

01:12:55: den Markt hinein wieder kaufen wollen.

01:12:58: In Europa kann es noch ein bisschen

01:12:59: struppiger werden, weil

01:13:00: man, glaube ich, in diesem Maß

01:13:01: mit der Härte und der Breite auch an

01:13:03: Zölln wahrscheinlich

01:13:05: nicht gerechnet hat und gucken

01:13:07: muss, wie man sich neu aufstellt.

01:13:08: Da helfen natürlich dann auch oder können

01:13:10: helfen die

01:13:11: Fiskalpakete, wenn man Produktion

01:13:13: in Europa aufbaut und wenn man dann

01:13:16: insgesamt sozusagen den

01:13:17: Binnenmarkt in seiner Breite

01:13:20: stärkt.

01:13:20: Den europäischen

01:13:20: Binnenmarkt in seiner Breite stärkt.

01:13:22: Glaubst du dann eher nicht, dass

01:13:24: US-Aktien weiter

01:13:25: schwächer laufen als europäische?

01:13:27: Oder glaubst du es?

01:13:28: Oder kommt es eben ein bisschen auf die

01:13:29: Politik an und wie fällt

01:13:32: dein Ausblick für Q2 aus?

01:13:33: Daumen hoch oder daumen runter?

01:13:35: Ja, Q2 ist sicherlich ganz, ganz schwer

01:13:37: jetzt zu prognostizieren

01:13:38: vor dem Hintergrund, dass

01:13:40: wir noch nicht genau wissen, welche Zölle

01:13:41: denn nun in welcher Höhe alle kommen und

01:13:43: wir wissen auch nicht, wie die

01:13:45: Gegenmaßnahmen sein werden.

01:13:47: Ich wäre im Moment noch ein bisschen

01:13:49: vorsichtig, würde noch ein

01:13:50: bisschen Cash halten, würde

01:13:53: aber dort, wo sich wirklich Chancen

01:13:55: ergeben, diese nutzen,

01:13:58: wenn man einen etwas längeren

01:14:00: Anlagehorizont hat.

01:14:01: Wenn der Anlagehorizont bis Ende des

01:14:03: Jahres geht, muss man

01:14:04: sicherlich etwas vorsichtiger

01:14:05: gieren.

01:14:06: Aber wenn man länger denkt und

01:14:09: investiert, dann sind sicherlich

01:14:12: Unternehmen nach wie vor

01:14:14: wie Banken, die von der steileren

01:14:15: Zinsstrukturkurve profitieren, aber auch

01:14:19: die ganzen Baumaterialien,

01:14:21: Baumaschinen, Industrie, die wir für die

01:14:24: Infrastruktur in Europa, für einen

01:14:26: potentiellen Wiederaufbau

01:14:27: der Ukraine benötigen, einen Blick wert.

01:14:31: Wie gesagt, kurzfristig kann es da

01:14:33: sicherlich noch zu auch erheblicheren

01:14:35: Volatilitäten kommen

01:14:36: und wer die scheut, der sollte eben noch

01:14:39: ein bisschen im

01:14:40: Trockenen, Pulver im Trockenen

01:14:41: halten und wer ein bisschen längeren

01:14:44: Anlagehorizont hat und ein

01:14:46: bisschen Mut und Volatilitäten

01:14:48: aushalten kann, der kann sicherlich an

01:14:50: der einen oder anderen

01:14:51: Stelle schon Chancen suchen.

01:14:52: Es bleibt Nerven auf, Reiben, so viel ist

01:14:55: sicher und wie immer an

01:14:56: der Börse liegen Chancen

01:14:57: und Risiken nah beieinander.

01:14:59: Vielen Dank für diese Perspektiven.

01:15:01: To go.

01:15:01: Sehr gerne, Jessica.

01:15:03: Danke dir.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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