01:00:01: Deutsche Bank präsentiert
01:00:03: Perspektiven to Go.
01:00:04: Ihr Audio-Podcast
01:00:05: rund um das Thema Börse.
01:00:07: Der Dachs hat zum Wochenstart mal...
01:00:09: wieder ein Allzeithoch markiert. Da
01:00:11: könnte man fast denken,
01:00:12: alles ist wieder in Anführung
01:00:13: strichen. Gut, die Verluste sind auf
01:00:15: jeden Fall Wett gemacht.
01:00:17: Der Handelskonflikt mit
01:00:18: den USA, die Angst vor den immensen
01:00:21: Zöllen, die US-Präsident
01:00:22: Donald Trump angekündigt
01:00:23: hat, alles komplett ausgestanden. Was
01:00:26: passiert, wo wird verhandelt, wie
01:00:28: reagieren, die Märkte
01:00:30: über die aktuelle Lage an den Märkten
01:00:32: sprechen? Uli Stefan von
01:00:33: der Deutschen Bank und ich
01:00:34: in den Perspektiven to go. Mein Name ist
01:00:36: Jessica Schwarzer und
01:00:37: damit herzlich willkommen. Uli
01:00:40: Handelskonflikt und DAX
01:00:42: Allzeithoch, wie passt das zusammen?
01:00:44: Ja, weil die US-Administration
01:00:46: mittlerweile doch in einigen Teilen
01:00:49: zumindest gezeigt hat,
01:00:50: dass sie verhandlungsbereit ist. Man hat
01:00:52: ja zumindest ein verbales
01:00:53: Abkommen mit Großbritannien
01:00:56: getroffen und sich im Großen und Ganzen
01:00:58: auf 10% Zölle
01:00:59: geeinigt, jetzt am vergangenen
01:01:02: Wochenende mit der Volksrepublik China in
01:01:05: Genf. Dort sollen die
01:01:07: Zölle dann von chinesischen
01:01:09: Gütern Richtung USA auf 30% festgelegt
01:01:13: werden, zumindest mal für
01:01:14: die nächsten 90 Tage, in
01:01:16: denen dann weiter verhandelt werden wird.
01:01:18: Also wir wissen noch
01:01:19: nichts genaues, wie das ganze
01:01:20: denn dann ausgehen wird. Aber es ist eben
01:01:23: ein Signal gesetzt,
01:01:25: dass offensichtlich Amerika
01:01:27: mit Zöllen zwischen 10 und 30%
01:01:29: einverstanden ist, wenn man eben
01:01:31: Großbritannien und China
01:01:33: anguckt. Und insofern wäre das ein
01:01:36: deutlich niedrigerer Zoll,
01:01:38: als zuerst angenommen worden
01:01:40: war. Und man rechnet eben jetzt damit,
01:01:43: dass doch die meisten anderen
01:01:45: Länder auch Vereinbarungen in
01:01:47: diesem Bereich treffen werden. Und ja,
01:01:50: das kommt offensichtlich bei
01:01:51: den Märkten dann ganz gut an.
01:01:52: Also schon eine verrückte Zeit der Dachs,
01:01:54: weil in den vergangenen
01:01:54: Wochen sogar kurz unter 20.000
01:01:56: Punkte gerutscht, mittlerweile wieder
01:01:58: deutlich über 23.000 mit
01:02:00: Kurs auf die 24.000. Hier
01:02:02: to date ein Plus von 20%, das ist schon
01:02:04: beeindruckend, denn Zölle
01:02:06: werden wir ja trotzdem sehen,
01:02:08: die es bisher nicht gab.
01:02:09: Absolut und die Gewinnrevisionen sind
01:02:11: nach wie vor negativ. Also die Ausblicke
01:02:14: sind, sagen wir mal,
01:02:14: gemischt eher schlechter. Da muss man
01:02:16: sicherlich dann in die
01:02:17: einzelnen Branchen gucken, wo die
01:02:19: ja Ausblicke aber auch die Gewinne sehr
01:02:21: weit auseinanderklaffen.
01:02:23: Aber unterm Strich sind die
01:02:25: Gewinnrevisionen eben negativ. Das heißt,
01:02:27: die Analysten gehen
01:02:28: davon aus, dass die Gewinne
01:02:29: weniger hoch ausfallen werden in diesem
01:02:32: Jahr und wahrscheinlich dann auch im
01:02:34: nächsten Jahr. Und vor
01:02:36: diesem Hintergrund ist es schon
01:02:38: bemerkenswert, dass der Markt so positiv
01:02:40: reagiert, also quasi so in
01:02:43: Anführungsthein tut, als wäre seit Anfang
01:02:45: April nichts passiert.
01:02:47: Übertreibt der Markt?
01:02:48: Übertreiben die Anleger?
01:02:49: Na ja, wie gesagt, also wir sind jetzt
01:02:50: wieder auf Niveaus, die
01:02:52: anzeigen, dass da quasi nichts
01:02:54: passiert ist, zumindest mal bei den
01:02:56: Aktienmärkten. Etwas anders sieht es dann
01:02:58: schon aus, wenn man auf
01:03:00: Öl und Gold beispielsweise guckt. Gold
01:03:03: ist nach wie vor stark im positiven
01:03:06: Bereich, obwohl es ja
01:03:06: auch ein Stück runtergekommen ist. Öl ist
01:03:08: deutlich gefallen. Euro-Dollar liegt
01:03:11: immer noch, also der
01:03:12: Dollar ist immer noch deutlich schwächer
01:03:14: geworden. Also wenn man so
01:03:16: rein auf den Markt guckt,
01:03:17: dann kann man natürlich sich die Frage
01:03:19: stellen, welcher Teilbereich
01:03:20: signalisiert mit dem Moment
01:03:22: ja das Richtige tun. Und die Aktienmärkte
01:03:26: nochmal scheinen hier zu
01:03:29: glauben, dass mit einem Zoll
01:03:31: zwischen 10 und 30 Prozent die
01:03:32: Unternehmen ganz gut laufen können. Die
01:03:34: Wertschöpfungsketten
01:03:35: offensichtlich nicht zu sehr gestört
01:03:37: werden. Gold gilt aber
01:03:38: irgendwie immer noch als sicherer
01:03:40: Hafen. Der Dollar ist nach wie vor etwas
01:03:42: schwacher. Also man traut
01:03:43: offensichtlich der Lage noch nicht
01:03:46: so richtig. Und vor dem Hintergrund wäre
01:03:48: ich auch, was die
01:03:49: Aktienmärkte angeht, jetzt nicht total
01:03:52: bullish, sondern glaube ja, dass es
01:03:55: Einigungen geben wird. Aber ich könnte
01:03:57: mir auch vorstellen,
01:03:58: dass es den ein oder anderen Misston
01:04:00: nochmal auf der Strecke gibt. Wir haben
01:04:03: ja beispielsweise auch
01:04:04: am Wochenende gesehen, dass es
01:04:06: Diskussionen um Pharmawerte gab, dass die
01:04:09: Trump-Administration
01:04:11: beziehungsweise der Präsident persönlich
01:04:13: gesagt hat, er will die Kosten für
01:04:15: Medikamente 80 Prozent
01:04:16: drücken. Das schlägt dann natürlich
01:04:18: sofort auch auf die
01:04:19: entsprechende Branche durch.
01:04:21: Branche ist ein gutes Stichwort. Wenn man
01:04:23: nochmal genauer hinschaut,
01:04:25: dann sieht das ja schon alles
01:04:26: ein bisschen anders aus. Also dieses
01:04:27: Nichts gewesen seit Jahresanfang oder
01:04:29: zumindest seit Ende März
01:04:31: stimmt ja ja nicht so ganz. Wir sprechen
01:04:33: zwar nicht über einzelne
01:04:34: Unternehmen, machen auf
01:04:35: keinen Fall Anlageempfehlung, aber
01:04:36: trotzdem, wenn man drauf
01:04:37: schaut, fällt schon auf eine
01:04:39: Reinmünter, ein Rüstungswert über 150
01:04:42: weit, über 150 Prozent,
01:04:43: plus year to date. Also seit
01:04:45: Jahresbeginn eine SAP, so 10 Prozent,
01:04:48: eine BMW, nur ein bisschen. Also
01:04:50: Technologie, Rüstung,
01:04:51: Automobil, drei Beispiele. Da sieht die
01:04:54: Welt schon ganz, ganz unterschiedlich
01:04:55: aus, wenn man tiefer
01:04:56: rein schaut, richtig? Genau, das hatte
01:04:58: ich ja gerade angedeutet,
01:04:59: dass die Sektoren da sehr,
01:05:00: sehr unterschiedlich in der Entwicklung
01:05:02: sind. Digital earnings, wie
01:05:04: man so schön will, sind kaum
01:05:06: betroffen bisher, zumindest von diesen
01:05:08: Zoll-Androhungen. Bei Güter sieht das
01:05:11: ganz anders aus. Und
01:05:12: abgesehen von dem Basissatz von 10
01:05:14: Prozent und den
01:05:15: Reziprokenzölln, wie es der US-Präsident
01:05:18: genannt hat, ergibt es ja auch noch diese
01:05:20: Sonderzölle auf Auto und
01:05:22: Autoteile. Es gibt Zölle
01:05:24: auf Aluminium und Stahl. Also es gibt da
01:05:28: noch einzelne Punkte, die
01:05:30: immer wieder rausgegriffen
01:05:32: werden. Farmer hatten wir schon genannt.
01:05:35: Mal gucken, ob und in welcher Form es
01:05:36: denn dann kommen wird.
01:05:38: Also ja, deswegen gibt es halt natürlich
01:05:40: auch unterschiedliche
01:05:41: Entwicklungen in den einzelnen
01:05:43: Sektoren. Zumal die Zölle ja auch nicht
01:05:45: das einzige Thema sind, wenn
01:05:47: man sich die Autos anguckt. Es
01:05:49: wahrscheinlich für die europäische
01:05:50: Automobilindustrie, ich würde
01:05:53: mal sagen, die Herausforderung
01:05:54: China und Elektroautos eine fast schon
01:05:58: größere als die Zölle, die die
01:06:00: amerikanische Administration
01:06:01: erheben wird. Und dann haben wir noch
01:06:02: eine Rezession in Deutschland oder
01:06:04: zumindest das dritte
01:06:05: Jahr, in dem die Wirtschaft ja nicht
01:06:06: wächst, was das gleiche ist.
01:06:08: Aber das hat den Dachs nicht
01:06:09: getroffen. Darüber haben wir ja schon oft
01:06:11: gesprochen. Die
01:06:12: meisten Umsätzegewinne werden
01:06:13: da im Ausland eingefahren. Aber anders
01:06:14: sieht es in der zweiten und dritten Börse
01:06:16: Reihe aus. Wie läuft
01:06:18: es denn bei M-Dachs und S-Dachs? Und wie
01:06:21: fallen da die
01:06:22: Quartalsberichte aus? Ja, Jessica, wie du
01:06:24: richtig sagst, können sich natürlich die
01:06:26: Unternehmen des Dachs
01:06:27: deutlich besser auf Globalisierung
01:06:30: einstellen. Sie können besser ausweichen
01:06:32: in andere Regionen mit ihren
01:06:34: Investitionen und ihrem
01:06:36: operativen Geschäft. Bei den kleineren
01:06:38: Unternehmen ist das sicherlich etwas
01:06:40: schwieriger und entsprechend
01:06:42: sind auch mit der schwachen deutschen
01:06:44: Konjunktur die Gewinne noch stärker nach
01:06:46: unten revidiert worden,
01:06:48: als das schon im Dachs der Fall ist. Hier
01:06:50: könnten aber in Zukunft für
01:06:52: den M-Dachs und S-Dachs der
01:06:54: eine liegt ein bisschen unter dem Dachs,
01:06:56: der andere liegt ein bisschen über dem
01:06:58: Dachs, also der S-Dachs
01:06:59: liegt sogar etwas über dem Dachs. Das
01:07:02: könnte sich aber
01:07:03: relativieren dann Richtung zweites
01:07:05: Halbjahr und 2026, weil dann natürlich
01:07:08: diese Fiskalpakete
01:07:09: operationalisiert werden. Das heißt,
01:07:12: das Geld wird dann ausgegeben werden. Das
01:07:14: sollte die deutsche
01:07:15: Binnkonjunktur anschieben und dann
01:07:18: natürlich auch den mittleren und
01:07:20: kleineren Unternehmen
01:07:21: helfen. Aber für den Moment ist es
01:07:23: tatsächlich so, dass die Gewinne von
01:07:26: einem etwas höheren Niveau stärker nach
01:07:29: unten revidiert werden,
01:07:30: als das im Dachs der Fall ist. Schauen
01:07:31: wir auch noch in die USA. Das darf
01:07:33: natürlich nicht fehlen.
01:07:34: Da haben bereits sehr viel mehr
01:07:36: Unternehmen ihre Zahlen
01:07:37: vorgelegt als in Europa oder eben in
01:07:39: Deutschland. Wie fällt die Berichtssaison
01:07:43: dort aus? Ja, sie fällt
01:07:45: ausgesprochen gut aus, Jessica.
01:07:46: Ich glaube, das muss man sagen. Wir haben
01:07:48: mittlerweile ja über
01:07:50: 450 Unternehmen, die ihre
01:07:52: Bilanzen vorgelegt haben. 76 Prozent
01:07:55: haben die Gewinnerwartungen
01:07:57: übertroffen, die im Moment
01:07:59: blendet. Also für die wenigen
01:08:01: Unternehmen, die noch kommen werden,
01:08:03: werden das Bild nicht mehr
01:08:05: dramatisch verändern. Aber die Gewinne
01:08:07: liegen bei plus 14,1
01:08:09: Prozent gegenüber vor Jahr und der
01:08:12: Überraschungsmoment bei 7 Prozent. Also
01:08:15: man sieht hier doch relativ deutlich,
01:08:16: dass die Unternehmen
01:08:17: die Erwartungen ziemlich gut übertroffen
01:08:20: haben, sehr gut berichtet
01:08:21: haben. Da mögen aber auch einige
01:08:23: Vorzugseffekte. Wir haben ja schon die
01:08:26: Handelsbilanzen und ähnliche Dinge in
01:08:28: Amerika diskutiert, also
01:08:29: Vorzugseffekte mit eine Rolle gespielt
01:08:31: haben fürs erste Quartal.
01:08:33: Deswegen kann man das nicht
01:08:34: hochrechnen, aber nochmal die
01:08:36: Berichtssaison fürs erste Quartal per se
01:08:39: war doch recht ordentlich.
01:08:41: Besonders spannend ist ja immer, wie die
01:08:42: Magnificent Seven abschneiden. Ich
01:08:45: glaube, die Zahlen von
01:08:45: Nividia sind noch gar nicht da, aber die
01:08:47: anderen schon. Wie lief es
01:08:48: da? Unter dem Strich recht gut
01:08:50: und auch wieder über den Erwartungen.
01:08:53: Also die Technologiewerte
01:08:55: haben wirklich wieder geliefert.
01:08:58: Das gilt aber auch für andere Teile der
01:08:59: Welt, nicht nur für die
01:09:00: USA. Man ist wenig von Zölln
01:09:02: betroffen, wir hatten das ja schon gesagt
01:09:04: und die Geschäfte laufen
01:09:05: offensichtlich. Wir haben ja
01:09:06: hier an der Stelle auch schon mehrfach
01:09:08: gesagt, dass natürlich
01:09:10: dieser Sektor sehr hoch bewertet
01:09:12: ist, auch sensibel ist für politische,
01:09:15: geldpolitische, fiskalische
01:09:16: Äußerungen, aber unterm Strich
01:09:18: sicherlich die digitale Revolution, die
01:09:21: künstliche Intelligenz eher
01:09:22: am Anfang als am Ende steht.
01:09:24: Und von daher braucht man wahrscheinlich
01:09:26: etwas Nerven, sollte
01:09:28: aber langfristig bei diesen
01:09:30: Unternehmen investiert bleiben. Wir haben
01:09:32: ja schon öfter darüber
01:09:32: gesprochen, dass in diesem Jahr
01:09:34: außergewöhnlicherweise die europäischen
01:09:36: Märkte viel stärker laufen
01:09:37: als die amerikanischen. Wie
01:09:39: fällt denn die Bilanz für den
01:09:41: US-Aktienmarkt aus? Gab es da auch so
01:09:43: eine sportliche Erholung nach
01:09:44: den Kursrücksetzern und hat der S&P 500
01:09:47: vielleicht sogar aufgeholt?
01:09:48: Ja, absolut. Also der S&P 500
01:09:51: liegt nur noch knapp im Minus, nachdem er
01:09:54: ja schon deutlich ins Korrekturenniveau
01:09:57: eingetaucht ist. Die
01:09:58: Magnificent Seven, die Technologiebörse
01:10:00: waren ja nahe oder sogar über einem
01:10:02: Bearmarkt. Also das hat
01:10:04: sich alles doch sehr, sehr stark
01:10:05: relativiert. Nichtsdestotrotz liegt
01:10:07: Europa immer noch deutlich
01:10:09: vorne. Was daran liegt, dass Europa eben
01:10:12: sich sozusagen von unten her
01:10:13: erholt mit den Fiskalpaketen
01:10:15: sollte sich die Wirtschaft verbessern,
01:10:18: wohin gegen Amerika eben
01:10:19: mit den Zöllen doch etwas
01:10:21: sand in die amerikanische Volkswirtschaft
01:10:23: hineingestreut hat. Die
01:10:25: Stimmung sind die Kartoren
01:10:26: sowohl bei den Konsumenten wie auch bei
01:10:28: den Unternehmen ist letzt
01:10:30: zurückgekommen. Aber wie
01:10:32: gesagt, beides hat sich deutlich wieder
01:10:34: erholt, vor allen Dingen auch der
01:10:35: amerikanische Markt mit
01:10:36: jetzt den ja also wie gesagt
01:10:39: Verhandlungen kann man ja noch gar nicht
01:10:40: sagen, sondern Verabredungen,
01:10:42: dass man verhandeln will und das eben auf
01:10:45: einem deutlich niedrigeren
01:10:46: Zollniveau. Du hast gerade
01:10:47: die Stimmungsindikatoren angesprochen.
01:10:50: Wie sieht es denn überhaupt aus
01:10:52: wirtschaftlich? Wie stark
01:10:53: schlägt die Handels- und Zollpolitik von
01:10:55: Donald Trump schon durch?
01:10:56: Ich glaube Zahlen vom USA-
01:10:57: Arbeitsmarkt gab es auch gerade? Ja die
01:10:59: Zahlen, die realen Zahlen
01:11:00: auch in den USA sind immer noch
01:11:02: relativ gut. Was wie gesagt auch mit
01:11:05: Vorzugseffekten und so weiter und so fort
01:11:06: zu tun haben könnte.
01:11:08: Die Stimmungsindikatoren sind deutlich
01:11:10: schwächer. Es kommt darauf an,
01:11:13: wie jetzt diese Verhandlungen
01:11:14: eben weiterlaufen. Wir haben schon
01:11:16: gesehen, dass wenn man so
01:11:17: versucht, mal rauszukitzeln,
01:11:19: was denn wirklich passieren könnte,
01:11:21: Schiffe, die in China ablegen, sind
01:11:24: deutlich weniger geworden,
01:11:27: größten Ordnungen zwischen 20 und 40
01:11:29: Prozent, je nachdem, wo man
01:11:31: hinguckt. Die Produktion in
01:11:33: der Volksrepublik ist mittlerweile
01:11:34: zurückgegangen. Also da wird schon
01:11:37: weniger Güter Richtung USA
01:11:39: exportiert. Das werden auch die USA
01:11:42: merken, dass diese Schiffe
01:11:43: nicht bepackt und auch teilweise
01:11:45: nicht gefahren sind. Insofern dürfte Ende
01:11:48: Mai das spürbar sein und
01:11:50: die Frage ist eben jetzt,
01:11:51: wie schnell die Chinesen ihre Produktion
01:11:54: wieder hochfahren, ihre
01:11:55: Schiffe wieder vollständig
01:11:56: beladen, alle Schiffe fahren lassen, dann
01:11:59: brauchen die eben so
01:12:00: rund 30, 40 Tage über den
01:12:02: Pacific bis sie an der Westküste Amerikas
01:12:05: ankommen. Sie brauchen
01:12:06: nochmal etwa 10, 15 Tage länger bis
01:12:08: Houston oder New York und diese
01:12:11: Zeitverzögerung, die wird
01:12:14: wahrscheinlich Amerika spüren und
01:12:16: nochmal die Frage ist, wie schnell werden
01:12:18: die Chinesen hier wieder
01:12:19: normal liefern können und
01:12:22: ist auch wollen oder hängt das eben noch
01:12:24: weiter ab von diesen
01:12:25: Verhandlungen, die ja noch zu führen
01:12:27: sind. Jede Menge Fragezeichen, jede Menge
01:12:29: Fragen und damit auch
01:12:30: Unsicherheit für die Märkte. Wie
01:12:33: stelle ich mich dann als Anlegerin jetzt
01:12:35: auf? Also eigentlich könnte man ja mit
01:12:37: Blick auf die Stimmung,
01:12:38: wenn ich mir angucke der Dachs mit seinem
01:12:39: Rekord denken, wow, alles
01:12:41: ist wieder gut, aber so einfach
01:12:42: ist es ja eben nicht. Was mache ich am
01:12:44: besten? Ja, es gibt
01:12:45: sicherlich ein paar Punkte, Jessica,
01:12:47: die für die Kapitalmärkte sprechen. Der
01:12:49: Handelsstreit scheint
01:12:51: zumindest ja sagen wir mal die
01:12:52: schlimmste Diskussion hinter sich zu
01:12:54: haben. Für den Moment, wir
01:12:56: sehen auch viele Geld- und
01:12:57: fiskalpolitische Maßnahmen, die von
01:12:59: Ländern bekannt gegeben wurden,
01:13:02: durchgeführt werden sollen im
01:13:04: Zusammenhang eben mit dem Schwächern und
01:13:06: Wachstum, was mit den
01:13:07: Zölln anhergegangen ist und die
01:13:09: Energiepreise natürlich, die deutlich
01:13:11: zurückgelaufen sind, also auch hier die
01:13:13: Rechnung der Unternehmen
01:13:14: und Verbraucher nicht mehr so stark
01:13:16: belasten. Das alles sollte die
01:13:19: Konjunkturen ein Stück weit
01:13:19: anschieben und sofern sind wahrscheinlich
01:13:22: die schlimmsten
01:13:23: Befürchtungen, die wir gesehen haben,
01:13:25: ja auch zu negativ gewesen.
01:13:27: Nichtsdestotrotz bin ich noch nicht
01:13:29: überzeugt, dass jetzt alles wieder
01:13:31: wunderbar ist, sondern ich könnte mir
01:13:33: durchaus vorstellen, dass noch mal
01:13:36: Irritationen reinkommen.
01:13:38: Aber ich bleibe dabei, was wir hier schon
01:13:40: seit Wochen eigentlich
01:13:41: diskutieren. Kurzfristige
01:13:44: Volatilität natürlich möglich. Wer weiß,
01:13:47: was die
01:13:48: US-Administration alles morgen und über
01:13:50: morgen einfällt. Aber langfristig kann
01:13:53: man natürlich die DIPs
01:13:54: vor allen Dingen kaufen,
01:13:55: kann in den Markt einsteigen. Wir hatten
01:13:57: schon über das ganze
01:13:58: Thema Digitalisierung,
01:14:00: künstliche Intelligenz gesprochen. Es
01:14:02: gibt auch andere Sektoren,
01:14:03: die sicherlich spannende Niveaus
01:14:06: bieten. Und wenn man dann ein bisschen
01:14:08: Nerven hat, wenn man ein
01:14:09: bisschen Risikoaffin ist,
01:14:11: wenn man ein bisschen Zeit mitbringt,
01:14:13: dann lohnt sich hier sicherlich der
01:14:14: Einstieg auf die nächsten
01:14:16: nochmal ein, zwei, drei Jahre. Wunderbar.
01:14:19: Auf jeden Fall wird uns
01:14:19: mal wieder der Stoff nicht
01:14:21: ausgehen. Donald Trump sei Dank und ich
01:14:24: würde sagen, für heute ist
01:14:25: Schluss und wir hören uns
01:14:26: nächste Woche wieder. Danke für diese
01:14:28: Perspektiven. To go. Sehr gern.