PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

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01:00:01: Deutsche Bank präsentiert

01:00:03: Perspektiven to Go.

01:00:04: Ihr Audio-Podcast

01:00:05: rund um das Thema Börse.

01:00:07: Der Dachs hat zum Wochenstart mal...

01:00:09: wieder ein Allzeithoch markiert. Da

01:00:11: könnte man fast denken,

01:00:12: alles ist wieder in Anführung

01:00:13: strichen. Gut, die Verluste sind auf

01:00:15: jeden Fall Wett gemacht.

01:00:17: Der Handelskonflikt mit

01:00:18: den USA, die Angst vor den immensen

01:00:21: Zöllen, die US-Präsident

01:00:22: Donald Trump angekündigt

01:00:23: hat, alles komplett ausgestanden. Was

01:00:26: passiert, wo wird verhandelt, wie

01:00:28: reagieren, die Märkte

01:00:30: über die aktuelle Lage an den Märkten

01:00:32: sprechen? Uli Stefan von

01:00:33: der Deutschen Bank und ich

01:00:34: in den Perspektiven to go. Mein Name ist

01:00:36: Jessica Schwarzer und

01:00:37: damit herzlich willkommen. Uli

01:00:40: Handelskonflikt und DAX

01:00:42: Allzeithoch, wie passt das zusammen?

01:00:44: Ja, weil die US-Administration

01:00:46: mittlerweile doch in einigen Teilen

01:00:49: zumindest gezeigt hat,

01:00:50: dass sie verhandlungsbereit ist. Man hat

01:00:52: ja zumindest ein verbales

01:00:53: Abkommen mit Großbritannien

01:00:56: getroffen und sich im Großen und Ganzen

01:00:58: auf 10% Zölle

01:00:59: geeinigt, jetzt am vergangenen

01:01:02: Wochenende mit der Volksrepublik China in

01:01:05: Genf. Dort sollen die

01:01:07: Zölle dann von chinesischen

01:01:09: Gütern Richtung USA auf 30% festgelegt

01:01:13: werden, zumindest mal für

01:01:14: die nächsten 90 Tage, in

01:01:16: denen dann weiter verhandelt werden wird.

01:01:18: Also wir wissen noch

01:01:19: nichts genaues, wie das ganze

01:01:20: denn dann ausgehen wird. Aber es ist eben

01:01:23: ein Signal gesetzt,

01:01:25: dass offensichtlich Amerika

01:01:27: mit Zöllen zwischen 10 und 30%

01:01:29: einverstanden ist, wenn man eben

01:01:31: Großbritannien und China

01:01:33: anguckt. Und insofern wäre das ein

01:01:36: deutlich niedrigerer Zoll,

01:01:38: als zuerst angenommen worden

01:01:40: war. Und man rechnet eben jetzt damit,

01:01:43: dass doch die meisten anderen

01:01:45: Länder auch Vereinbarungen in

01:01:47: diesem Bereich treffen werden. Und ja,

01:01:50: das kommt offensichtlich bei

01:01:51: den Märkten dann ganz gut an.

01:01:52: Also schon eine verrückte Zeit der Dachs,

01:01:54: weil in den vergangenen

01:01:54: Wochen sogar kurz unter 20.000

01:01:56: Punkte gerutscht, mittlerweile wieder

01:01:58: deutlich über 23.000 mit

01:02:00: Kurs auf die 24.000. Hier

01:02:02: to date ein Plus von 20%, das ist schon

01:02:04: beeindruckend, denn Zölle

01:02:06: werden wir ja trotzdem sehen,

01:02:08: die es bisher nicht gab.

01:02:09: Absolut und die Gewinnrevisionen sind

01:02:11: nach wie vor negativ. Also die Ausblicke

01:02:14: sind, sagen wir mal,

01:02:14: gemischt eher schlechter. Da muss man

01:02:16: sicherlich dann in die

01:02:17: einzelnen Branchen gucken, wo die

01:02:19: ja Ausblicke aber auch die Gewinne sehr

01:02:21: weit auseinanderklaffen.

01:02:23: Aber unterm Strich sind die

01:02:25: Gewinnrevisionen eben negativ. Das heißt,

01:02:27: die Analysten gehen

01:02:28: davon aus, dass die Gewinne

01:02:29: weniger hoch ausfallen werden in diesem

01:02:32: Jahr und wahrscheinlich dann auch im

01:02:34: nächsten Jahr. Und vor

01:02:36: diesem Hintergrund ist es schon

01:02:38: bemerkenswert, dass der Markt so positiv

01:02:40: reagiert, also quasi so in

01:02:43: Anführungsthein tut, als wäre seit Anfang

01:02:45: April nichts passiert.

01:02:47: Übertreibt der Markt?

01:02:48: Übertreiben die Anleger?

01:02:49: Na ja, wie gesagt, also wir sind jetzt

01:02:50: wieder auf Niveaus, die

01:02:52: anzeigen, dass da quasi nichts

01:02:54: passiert ist, zumindest mal bei den

01:02:56: Aktienmärkten. Etwas anders sieht es dann

01:02:58: schon aus, wenn man auf

01:03:00: Öl und Gold beispielsweise guckt. Gold

01:03:03: ist nach wie vor stark im positiven

01:03:06: Bereich, obwohl es ja

01:03:06: auch ein Stück runtergekommen ist. Öl ist

01:03:08: deutlich gefallen. Euro-Dollar liegt

01:03:11: immer noch, also der

01:03:12: Dollar ist immer noch deutlich schwächer

01:03:14: geworden. Also wenn man so

01:03:16: rein auf den Markt guckt,

01:03:17: dann kann man natürlich sich die Frage

01:03:19: stellen, welcher Teilbereich

01:03:20: signalisiert mit dem Moment

01:03:22: ja das Richtige tun. Und die Aktienmärkte

01:03:26: nochmal scheinen hier zu

01:03:29: glauben, dass mit einem Zoll

01:03:31: zwischen 10 und 30 Prozent die

01:03:32: Unternehmen ganz gut laufen können. Die

01:03:34: Wertschöpfungsketten

01:03:35: offensichtlich nicht zu sehr gestört

01:03:37: werden. Gold gilt aber

01:03:38: irgendwie immer noch als sicherer

01:03:40: Hafen. Der Dollar ist nach wie vor etwas

01:03:42: schwacher. Also man traut

01:03:43: offensichtlich der Lage noch nicht

01:03:46: so richtig. Und vor dem Hintergrund wäre

01:03:48: ich auch, was die

01:03:49: Aktienmärkte angeht, jetzt nicht total

01:03:52: bullish, sondern glaube ja, dass es

01:03:55: Einigungen geben wird. Aber ich könnte

01:03:57: mir auch vorstellen,

01:03:58: dass es den ein oder anderen Misston

01:04:00: nochmal auf der Strecke gibt. Wir haben

01:04:03: ja beispielsweise auch

01:04:04: am Wochenende gesehen, dass es

01:04:06: Diskussionen um Pharmawerte gab, dass die

01:04:09: Trump-Administration

01:04:11: beziehungsweise der Präsident persönlich

01:04:13: gesagt hat, er will die Kosten für

01:04:15: Medikamente 80 Prozent

01:04:16: drücken. Das schlägt dann natürlich

01:04:18: sofort auch auf die

01:04:19: entsprechende Branche durch.

01:04:21: Branche ist ein gutes Stichwort. Wenn man

01:04:23: nochmal genauer hinschaut,

01:04:25: dann sieht das ja schon alles

01:04:26: ein bisschen anders aus. Also dieses

01:04:27: Nichts gewesen seit Jahresanfang oder

01:04:29: zumindest seit Ende März

01:04:31: stimmt ja ja nicht so ganz. Wir sprechen

01:04:33: zwar nicht über einzelne

01:04:34: Unternehmen, machen auf

01:04:35: keinen Fall Anlageempfehlung, aber

01:04:36: trotzdem, wenn man drauf

01:04:37: schaut, fällt schon auf eine

01:04:39: Reinmünter, ein Rüstungswert über 150

01:04:42: weit, über 150 Prozent,

01:04:43: plus year to date. Also seit

01:04:45: Jahresbeginn eine SAP, so 10 Prozent,

01:04:48: eine BMW, nur ein bisschen. Also

01:04:50: Technologie, Rüstung,

01:04:51: Automobil, drei Beispiele. Da sieht die

01:04:54: Welt schon ganz, ganz unterschiedlich

01:04:55: aus, wenn man tiefer

01:04:56: rein schaut, richtig? Genau, das hatte

01:04:58: ich ja gerade angedeutet,

01:04:59: dass die Sektoren da sehr,

01:05:00: sehr unterschiedlich in der Entwicklung

01:05:02: sind. Digital earnings, wie

01:05:04: man so schön will, sind kaum

01:05:06: betroffen bisher, zumindest von diesen

01:05:08: Zoll-Androhungen. Bei Güter sieht das

01:05:11: ganz anders aus. Und

01:05:12: abgesehen von dem Basissatz von 10

01:05:14: Prozent und den

01:05:15: Reziprokenzölln, wie es der US-Präsident

01:05:18: genannt hat, ergibt es ja auch noch diese

01:05:20: Sonderzölle auf Auto und

01:05:22: Autoteile. Es gibt Zölle

01:05:24: auf Aluminium und Stahl. Also es gibt da

01:05:28: noch einzelne Punkte, die

01:05:30: immer wieder rausgegriffen

01:05:32: werden. Farmer hatten wir schon genannt.

01:05:35: Mal gucken, ob und in welcher Form es

01:05:36: denn dann kommen wird.

01:05:38: Also ja, deswegen gibt es halt natürlich

01:05:40: auch unterschiedliche

01:05:41: Entwicklungen in den einzelnen

01:05:43: Sektoren. Zumal die Zölle ja auch nicht

01:05:45: das einzige Thema sind, wenn

01:05:47: man sich die Autos anguckt. Es

01:05:49: wahrscheinlich für die europäische

01:05:50: Automobilindustrie, ich würde

01:05:53: mal sagen, die Herausforderung

01:05:54: China und Elektroautos eine fast schon

01:05:58: größere als die Zölle, die die

01:06:00: amerikanische Administration

01:06:01: erheben wird. Und dann haben wir noch

01:06:02: eine Rezession in Deutschland oder

01:06:04: zumindest das dritte

01:06:05: Jahr, in dem die Wirtschaft ja nicht

01:06:06: wächst, was das gleiche ist.

01:06:08: Aber das hat den Dachs nicht

01:06:09: getroffen. Darüber haben wir ja schon oft

01:06:11: gesprochen. Die

01:06:12: meisten Umsätzegewinne werden

01:06:13: da im Ausland eingefahren. Aber anders

01:06:14: sieht es in der zweiten und dritten Börse

01:06:16: Reihe aus. Wie läuft

01:06:18: es denn bei M-Dachs und S-Dachs? Und wie

01:06:21: fallen da die

01:06:22: Quartalsberichte aus? Ja, Jessica, wie du

01:06:24: richtig sagst, können sich natürlich die

01:06:26: Unternehmen des Dachs

01:06:27: deutlich besser auf Globalisierung

01:06:30: einstellen. Sie können besser ausweichen

01:06:32: in andere Regionen mit ihren

01:06:34: Investitionen und ihrem

01:06:36: operativen Geschäft. Bei den kleineren

01:06:38: Unternehmen ist das sicherlich etwas

01:06:40: schwieriger und entsprechend

01:06:42: sind auch mit der schwachen deutschen

01:06:44: Konjunktur die Gewinne noch stärker nach

01:06:46: unten revidiert worden,

01:06:48: als das schon im Dachs der Fall ist. Hier

01:06:50: könnten aber in Zukunft für

01:06:52: den M-Dachs und S-Dachs der

01:06:54: eine liegt ein bisschen unter dem Dachs,

01:06:56: der andere liegt ein bisschen über dem

01:06:58: Dachs, also der S-Dachs

01:06:59: liegt sogar etwas über dem Dachs. Das

01:07:02: könnte sich aber

01:07:03: relativieren dann Richtung zweites

01:07:05: Halbjahr und 2026, weil dann natürlich

01:07:08: diese Fiskalpakete

01:07:09: operationalisiert werden. Das heißt,

01:07:12: das Geld wird dann ausgegeben werden. Das

01:07:14: sollte die deutsche

01:07:15: Binnkonjunktur anschieben und dann

01:07:18: natürlich auch den mittleren und

01:07:20: kleineren Unternehmen

01:07:21: helfen. Aber für den Moment ist es

01:07:23: tatsächlich so, dass die Gewinne von

01:07:26: einem etwas höheren Niveau stärker nach

01:07:29: unten revidiert werden,

01:07:30: als das im Dachs der Fall ist. Schauen

01:07:31: wir auch noch in die USA. Das darf

01:07:33: natürlich nicht fehlen.

01:07:34: Da haben bereits sehr viel mehr

01:07:36: Unternehmen ihre Zahlen

01:07:37: vorgelegt als in Europa oder eben in

01:07:39: Deutschland. Wie fällt die Berichtssaison

01:07:43: dort aus? Ja, sie fällt

01:07:45: ausgesprochen gut aus, Jessica.

01:07:46: Ich glaube, das muss man sagen. Wir haben

01:07:48: mittlerweile ja über

01:07:50: 450 Unternehmen, die ihre

01:07:52: Bilanzen vorgelegt haben. 76 Prozent

01:07:55: haben die Gewinnerwartungen

01:07:57: übertroffen, die im Moment

01:07:59: blendet. Also für die wenigen

01:08:01: Unternehmen, die noch kommen werden,

01:08:03: werden das Bild nicht mehr

01:08:05: dramatisch verändern. Aber die Gewinne

01:08:07: liegen bei plus 14,1

01:08:09: Prozent gegenüber vor Jahr und der

01:08:12: Überraschungsmoment bei 7 Prozent. Also

01:08:15: man sieht hier doch relativ deutlich,

01:08:16: dass die Unternehmen

01:08:17: die Erwartungen ziemlich gut übertroffen

01:08:20: haben, sehr gut berichtet

01:08:21: haben. Da mögen aber auch einige

01:08:23: Vorzugseffekte. Wir haben ja schon die

01:08:26: Handelsbilanzen und ähnliche Dinge in

01:08:28: Amerika diskutiert, also

01:08:29: Vorzugseffekte mit eine Rolle gespielt

01:08:31: haben fürs erste Quartal.

01:08:33: Deswegen kann man das nicht

01:08:34: hochrechnen, aber nochmal die

01:08:36: Berichtssaison fürs erste Quartal per se

01:08:39: war doch recht ordentlich.

01:08:41: Besonders spannend ist ja immer, wie die

01:08:42: Magnificent Seven abschneiden. Ich

01:08:45: glaube, die Zahlen von

01:08:45: Nividia sind noch gar nicht da, aber die

01:08:47: anderen schon. Wie lief es

01:08:48: da? Unter dem Strich recht gut

01:08:50: und auch wieder über den Erwartungen.

01:08:53: Also die Technologiewerte

01:08:55: haben wirklich wieder geliefert.

01:08:58: Das gilt aber auch für andere Teile der

01:08:59: Welt, nicht nur für die

01:09:00: USA. Man ist wenig von Zölln

01:09:02: betroffen, wir hatten das ja schon gesagt

01:09:04: und die Geschäfte laufen

01:09:05: offensichtlich. Wir haben ja

01:09:06: hier an der Stelle auch schon mehrfach

01:09:08: gesagt, dass natürlich

01:09:10: dieser Sektor sehr hoch bewertet

01:09:12: ist, auch sensibel ist für politische,

01:09:15: geldpolitische, fiskalische

01:09:16: Äußerungen, aber unterm Strich

01:09:18: sicherlich die digitale Revolution, die

01:09:21: künstliche Intelligenz eher

01:09:22: am Anfang als am Ende steht.

01:09:24: Und von daher braucht man wahrscheinlich

01:09:26: etwas Nerven, sollte

01:09:28: aber langfristig bei diesen

01:09:30: Unternehmen investiert bleiben. Wir haben

01:09:32: ja schon öfter darüber

01:09:32: gesprochen, dass in diesem Jahr

01:09:34: außergewöhnlicherweise die europäischen

01:09:36: Märkte viel stärker laufen

01:09:37: als die amerikanischen. Wie

01:09:39: fällt denn die Bilanz für den

01:09:41: US-Aktienmarkt aus? Gab es da auch so

01:09:43: eine sportliche Erholung nach

01:09:44: den Kursrücksetzern und hat der S&P 500

01:09:47: vielleicht sogar aufgeholt?

01:09:48: Ja, absolut. Also der S&P 500

01:09:51: liegt nur noch knapp im Minus, nachdem er

01:09:54: ja schon deutlich ins Korrekturenniveau

01:09:57: eingetaucht ist. Die

01:09:58: Magnificent Seven, die Technologiebörse

01:10:00: waren ja nahe oder sogar über einem

01:10:02: Bearmarkt. Also das hat

01:10:04: sich alles doch sehr, sehr stark

01:10:05: relativiert. Nichtsdestotrotz liegt

01:10:07: Europa immer noch deutlich

01:10:09: vorne. Was daran liegt, dass Europa eben

01:10:12: sich sozusagen von unten her

01:10:13: erholt mit den Fiskalpaketen

01:10:15: sollte sich die Wirtschaft verbessern,

01:10:18: wohin gegen Amerika eben

01:10:19: mit den Zöllen doch etwas

01:10:21: sand in die amerikanische Volkswirtschaft

01:10:23: hineingestreut hat. Die

01:10:25: Stimmung sind die Kartoren

01:10:26: sowohl bei den Konsumenten wie auch bei

01:10:28: den Unternehmen ist letzt

01:10:30: zurückgekommen. Aber wie

01:10:32: gesagt, beides hat sich deutlich wieder

01:10:34: erholt, vor allen Dingen auch der

01:10:35: amerikanische Markt mit

01:10:36: jetzt den ja also wie gesagt

01:10:39: Verhandlungen kann man ja noch gar nicht

01:10:40: sagen, sondern Verabredungen,

01:10:42: dass man verhandeln will und das eben auf

01:10:45: einem deutlich niedrigeren

01:10:46: Zollniveau. Du hast gerade

01:10:47: die Stimmungsindikatoren angesprochen.

01:10:50: Wie sieht es denn überhaupt aus

01:10:52: wirtschaftlich? Wie stark

01:10:53: schlägt die Handels- und Zollpolitik von

01:10:55: Donald Trump schon durch?

01:10:56: Ich glaube Zahlen vom USA-

01:10:57: Arbeitsmarkt gab es auch gerade? Ja die

01:10:59: Zahlen, die realen Zahlen

01:11:00: auch in den USA sind immer noch

01:11:02: relativ gut. Was wie gesagt auch mit

01:11:05: Vorzugseffekten und so weiter und so fort

01:11:06: zu tun haben könnte.

01:11:08: Die Stimmungsindikatoren sind deutlich

01:11:10: schwächer. Es kommt darauf an,

01:11:13: wie jetzt diese Verhandlungen

01:11:14: eben weiterlaufen. Wir haben schon

01:11:16: gesehen, dass wenn man so

01:11:17: versucht, mal rauszukitzeln,

01:11:19: was denn wirklich passieren könnte,

01:11:21: Schiffe, die in China ablegen, sind

01:11:24: deutlich weniger geworden,

01:11:27: größten Ordnungen zwischen 20 und 40

01:11:29: Prozent, je nachdem, wo man

01:11:31: hinguckt. Die Produktion in

01:11:33: der Volksrepublik ist mittlerweile

01:11:34: zurückgegangen. Also da wird schon

01:11:37: weniger Güter Richtung USA

01:11:39: exportiert. Das werden auch die USA

01:11:42: merken, dass diese Schiffe

01:11:43: nicht bepackt und auch teilweise

01:11:45: nicht gefahren sind. Insofern dürfte Ende

01:11:48: Mai das spürbar sein und

01:11:50: die Frage ist eben jetzt,

01:11:51: wie schnell die Chinesen ihre Produktion

01:11:54: wieder hochfahren, ihre

01:11:55: Schiffe wieder vollständig

01:11:56: beladen, alle Schiffe fahren lassen, dann

01:11:59: brauchen die eben so

01:12:00: rund 30, 40 Tage über den

01:12:02: Pacific bis sie an der Westküste Amerikas

01:12:05: ankommen. Sie brauchen

01:12:06: nochmal etwa 10, 15 Tage länger bis

01:12:08: Houston oder New York und diese

01:12:11: Zeitverzögerung, die wird

01:12:14: wahrscheinlich Amerika spüren und

01:12:16: nochmal die Frage ist, wie schnell werden

01:12:18: die Chinesen hier wieder

01:12:19: normal liefern können und

01:12:22: ist auch wollen oder hängt das eben noch

01:12:24: weiter ab von diesen

01:12:25: Verhandlungen, die ja noch zu führen

01:12:27: sind. Jede Menge Fragezeichen, jede Menge

01:12:29: Fragen und damit auch

01:12:30: Unsicherheit für die Märkte. Wie

01:12:33: stelle ich mich dann als Anlegerin jetzt

01:12:35: auf? Also eigentlich könnte man ja mit

01:12:37: Blick auf die Stimmung,

01:12:38: wenn ich mir angucke der Dachs mit seinem

01:12:39: Rekord denken, wow, alles

01:12:41: ist wieder gut, aber so einfach

01:12:42: ist es ja eben nicht. Was mache ich am

01:12:44: besten? Ja, es gibt

01:12:45: sicherlich ein paar Punkte, Jessica,

01:12:47: die für die Kapitalmärkte sprechen. Der

01:12:49: Handelsstreit scheint

01:12:51: zumindest ja sagen wir mal die

01:12:52: schlimmste Diskussion hinter sich zu

01:12:54: haben. Für den Moment, wir

01:12:56: sehen auch viele Geld- und

01:12:57: fiskalpolitische Maßnahmen, die von

01:12:59: Ländern bekannt gegeben wurden,

01:13:02: durchgeführt werden sollen im

01:13:04: Zusammenhang eben mit dem Schwächern und

01:13:06: Wachstum, was mit den

01:13:07: Zölln anhergegangen ist und die

01:13:09: Energiepreise natürlich, die deutlich

01:13:11: zurückgelaufen sind, also auch hier die

01:13:13: Rechnung der Unternehmen

01:13:14: und Verbraucher nicht mehr so stark

01:13:16: belasten. Das alles sollte die

01:13:19: Konjunkturen ein Stück weit

01:13:19: anschieben und sofern sind wahrscheinlich

01:13:22: die schlimmsten

01:13:23: Befürchtungen, die wir gesehen haben,

01:13:25: ja auch zu negativ gewesen.

01:13:27: Nichtsdestotrotz bin ich noch nicht

01:13:29: überzeugt, dass jetzt alles wieder

01:13:31: wunderbar ist, sondern ich könnte mir

01:13:33: durchaus vorstellen, dass noch mal

01:13:36: Irritationen reinkommen.

01:13:38: Aber ich bleibe dabei, was wir hier schon

01:13:40: seit Wochen eigentlich

01:13:41: diskutieren. Kurzfristige

01:13:44: Volatilität natürlich möglich. Wer weiß,

01:13:47: was die

01:13:48: US-Administration alles morgen und über

01:13:50: morgen einfällt. Aber langfristig kann

01:13:53: man natürlich die DIPs

01:13:54: vor allen Dingen kaufen,

01:13:55: kann in den Markt einsteigen. Wir hatten

01:13:57: schon über das ganze

01:13:58: Thema Digitalisierung,

01:14:00: künstliche Intelligenz gesprochen. Es

01:14:02: gibt auch andere Sektoren,

01:14:03: die sicherlich spannende Niveaus

01:14:06: bieten. Und wenn man dann ein bisschen

01:14:08: Nerven hat, wenn man ein

01:14:09: bisschen Risikoaffin ist,

01:14:11: wenn man ein bisschen Zeit mitbringt,

01:14:13: dann lohnt sich hier sicherlich der

01:14:14: Einstieg auf die nächsten

01:14:16: nochmal ein, zwei, drei Jahre. Wunderbar.

01:14:19: Auf jeden Fall wird uns

01:14:19: mal wieder der Stoff nicht

01:14:21: ausgehen. Donald Trump sei Dank und ich

01:14:24: würde sagen, für heute ist

01:14:25: Schluss und wir hören uns

01:14:26: nächste Woche wieder. Danke für diese

01:14:28: Perspektiven. To go. Sehr gern.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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