PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

Transkript

Zurück zur Episode

01:00:01: Deutsche Bank

01:00:02: präsentiert Perspektiven to Go.

01:00:05: Ihr Audio-Podcast

01:00:06: rund um das Thema Börse.

01:00:09: US-Präsident Donald Trump hält die ganze

01:00:11: Welt mit seinen Zöllen

01:00:12: in Atem, Aktiemärkte,

01:00:14: Divisenmärkte, Rohstoffmärkte, alle

01:00:16: reagieren mal in die eine,

01:00:17: mal in die andere Richtung,

01:00:18: je nachdem, was gerade

01:00:19: die News des Tages ist.

01:00:21: Doch wie stark könnte der Handelskonflikt

01:00:23: eigentlich die

01:00:24: aufstrebenden Schwellenländer

01:00:25: und vor allem die

01:00:26: asiatischen Länder treffen?

01:00:28: Darüber sprechen wir in

01:00:29: den Perspektiven to Go.

01:00:30: Wir, das sind Uli Stefan von der

01:00:32: Deutschen Bank und ich,

01:00:33: mein Name ist Jessica Schwarzer

01:00:34: und damit herzlich willkommen.

01:00:37: Uli, wie stark treffen Trumps Zollpläne

01:00:40: die asiatischen Länder und

01:00:42: vor allem die Schwellenländer?

01:00:43: Wahrscheinlich kann man das wieder

01:00:44: pauschal gar nicht so

01:00:45: sagen, aber vielleicht fangen

01:00:46: wir mal mit so einer

01:00:47: pauschalen Ansage trotzdem.

01:00:48: Also wenn man, und ich habe das gemacht,

01:00:51: Research Paper anguckt, die

01:00:53: sich mit Asien und mit den

01:00:54: einzelnen Ländern beschäftigen, also sei

01:00:57: es Korea, sei es

01:00:59: Taiwan, Thailand, Malaysia,

01:01:02: Vietnam, Philippin, Indonesien.

01:01:07: natürlich über diese Zölle. Alle gucken,

01:01:10: ob sie Geld politische Maßnahmen

01:01:13: ergreifen. Der ein oder andere auch

01:01:14: fiskalpolitische.

01:01:16: Jeder will natürlich mit

01:01:17: den Vereinigten Staaten verhandeln, um

01:01:20: diese Zölle runterzubekommen.

01:01:21: Ich meine, Vietnam hat es ja besonders

01:01:23: getroffen, auch mit 46

01:01:25: Prozent Reziprokenzöllen.

01:01:28: Das hängt wohl auch damit zusammen, dass

01:01:31: einige Güter chinesischer Bauart

01:01:34: dann über Vietnam verschifft werden und

01:01:36: deswegen die Vietnamesen im

01:01:38: besonders hart getroffen hat. Aber meist

01:01:41: in Ländern oder

01:01:41: eigentlich alle bieten an,

01:01:43: von den USA Flüssigkeins

01:01:44: und Flugzeuge zu kaufen.

01:01:47: Wird auch spannend sein, wie das denn

01:01:48: ausgeht oder ob das denn dann überhaupt

01:01:50: so funktionieren kann. Wir will das alles

01:01:52: produzieren, vor allem in den USA.

01:01:54: So ein Flugzeug ist ja auch nicht von

01:01:55: heute auf morgen gebaut.

01:01:56: Absolut. Also unterm Strich und man muss

01:01:59: da sicherlich immer in die Einzelheiten

01:02:00: hineingucken. Sind alle Länder in

01:02:02: irgendeiner Form getroffen.

01:02:04: Das wundert auch nicht Jessica, denn die

01:02:07: globalen Lieferketten sind natürlich

01:02:09: nicht so, dass ein Gut in einem Land

01:02:11: gebaut wird und dann fertig in

01:02:14: ein anderes geliefert wird, sondern Teile

01:02:17: und Teile von Teilen werden

01:02:19: permanent über die Grenzen verschifft, so

01:02:22: dass natürlich die insgesamt die

01:02:24: ganzen Lieferketten in Unordnung kommen

01:02:26: und nochmal die Länder machen sich

01:02:28: Gedanken, wie sie darauf reagieren und

01:02:30: wollen vor allen Dingen natürlich

01:02:32: eine Einigung mit den

01:02:33: Vereinigten Staaten erzählen.

01:02:34: Nun soll das einmal die Lieferketten und

01:02:36: dann damit verbunden natürlich auch

01:02:37: schwindende Exportchancen, weil die Zölle

01:02:40: eben belasten, aber es sind auch

01:02:42: hohe US-Zinsen und ein starker

01:02:43: Dollarkurs, der die

01:02:45: Wirtschaft der Schwellen

01:02:46: in der vor allem belasten könnte. Denn da

01:02:48: sind ja viele Regierungen und

01:02:49: Unternehmen in der Region, die teils in

01:02:51: Dollar verschuldet sind. Auch da gab es

01:02:53: ja eben einige Bewegungen, eben an den

01:02:56: Divisenmärkten, an den Anleihmärkten.

01:02:58: Ja genau, also wir sehen vor allen

01:02:59: Dingen, dass die Währungen

01:03:00: sehr darauf reagiert haben.

01:03:02: Der Dollar ist ja insgesamt sehr schwach

01:03:04: geworden zu den allermeisten.

01:03:06: Auch dieser Währungen, da ist sicherlich

01:03:09: Taiwan herauszugreifen mit dem

01:03:11: Taiwan-Dollar, der recht fest

01:03:14: geworden ist in dieser Zeit.

01:03:16: Das liegt aber wiederum mehr mit den oder

01:03:18: hängt mehr mit den Zöllen zusammen,

01:03:20: als mit der Verschuldung würde ich sagen.

01:03:23: Denn viele dieser Länder sind natürlich

01:03:26: nicht so hoch verschuldet wie die USA und

01:03:29: der schwache Dollar macht es ihnen dann

01:03:30: im Zweifelsfalle leichter, die Schulden

01:03:32: auch zurückzuzahlen und zu bedienen. Also

01:03:35: deswegen die Währungen stark geworden,

01:03:37: aber das hilft dann

01:03:38: natürlich auf der Exportseite.

01:03:41: Und insofern kämpfen alle Länder da in

01:03:44: einer ähnlichen Art und Weise mit den

01:03:48: Maßnahmen, die oder...

01:03:52: Viele Länder in Asien und viele, die du

01:03:54: genannt hast, sind ja

01:03:54: immer noch Schwellenländer.

01:03:56: China ist das größte

01:03:56: Schwellenland der Welt.

01:03:58: Ich habe mal geschaut, der MSCI Emerging

01:04:00: Markets liegt leicht im

01:04:02: Plus seit Jahresbeginn.

01:04:04: Der MSCI World hat auch ein bisschen

01:04:06: aufgeholt wieder, aber so

01:04:08: richtig gut läuft es da nicht.

01:04:10: Wie sieht es denn aus, wenn wir auf

01:04:11: einzelne Länder schauen?

01:04:13: Weil da wird es ja wahrscheinlich wieder

01:04:14: positive und negative Beispiele geben.

01:04:17: Einigen Ländern gab es eine Korrektur,

01:04:19: eine stärkere, in anderen

01:04:20: läuft gerade eine kleine Rallye.

01:04:21: Zumindest eine

01:04:22: Erholungs-Rallye. Wie sieht es da aus?

01:04:24: Ja, da muss man sagen, gibt es wirklich

01:04:26: sehr, sehr große Unterschiede.

01:04:28: Unter dem Strich kann man sagen, dass die

01:04:29: großen Länder

01:04:30: wahrscheinlich mehr profitieren,

01:04:32: als die, in Anführung

01:04:33: schriechen, etwas kleineren Länder.

01:04:35: Also, year to date, Performance in China,

01:04:39: einschließlich Hongkong,

01:04:40: deutlich im positiven Bereich.

01:04:42: Auch Indien ist immer noch positiv, wenn

01:04:45: auch nicht in dem Maße, wie wir das aus

01:04:47: der Vergangenheit gekannt haben.

01:04:49: Korea ist positiv, wohingegen viele

01:04:52: Länder dann drum herum,

01:04:54: also sei es Thailand, Malaysia,

01:04:56: Philippin, Indonesien,

01:04:58: doch eher negativ performen.

01:05:00: Und das hängt eben natürlich damit

01:05:02: zusammen, wie

01:05:02: wirtschaften strukturiert sind.

01:05:05: Zum Teil aber auch, wie die Indizes

01:05:06: natürlich zusammengesetzt sind.

01:05:08: Also, wenn ich Korea angucke, da sind ja

01:05:10: zwei Unternehmen schon extrem dominant,

01:05:13: was den Kospi angeht.

01:05:14: Lass uns mal auf China schauen, als

01:05:16: größtes Schwellenland, als

01:05:17: größtes asiatisches Land,

01:05:19: zweitgrößtes Volkswirtschaft der Welt.

01:05:22: China und die USA haben sich ein

01:05:23: Wettbieten um die

01:05:24: höchsten Zölle geliefert,

01:05:25: mittlerweile wird verhandelt, das soll

01:05:27: zumindest eine, wie man nennt man das,

01:05:31: ist es schon eine Einigung, nein,

01:05:32: unterschrieben ist noch nichts.

01:05:34: Aber wie stark hätte es China treffen

01:05:36: können, wie stark wird es China treffen,

01:05:39: wie ist da der Stand der Dinge?

01:05:41: Ja, man hatte sich in den Zöllen ja rauf

01:05:43: geschaukelt, weil Trump ja gesagt hat,

01:05:45: wer auf meine Reziproken Zölle mit

01:05:47: Gegenzöllen antwortet,

01:05:49: der wird dann weitere Zölle bekommen und

01:05:51: die Chinesen haben

01:05:52: eben nicht zurückgezuckt.

01:05:54: Sie haben ganz im Gegenteil gesagt, hier,

01:05:56: wenn du unsere Güter

01:05:57: mit hohen Zöllen belegst,

01:05:59: dann wird das deine Amerikaner treffen,

01:06:02: mindestens mal so wie die chinesischen

01:06:05: Bürger und Unternehmen.

01:06:06: Und insofern sieht man ja schon, dass

01:06:08: deutlich weniger Schiffe aus China

01:06:10: ablegen und Richtung USA fahren.

01:06:14: Unterm Strich hat man sich rauf

01:06:15: geschaukelt bis 125 und 145 Prozent.

01:06:19: Man hat jetzt eine Einigung insofern

01:06:22: erzielt, als dass die Zölle auf 10

01:06:25: Prozent für

01:06:26: amerikanische Güter Richtung China

01:06:29: und für 30 Prozent von chinesischen

01:06:31: Gütern Richtung USA festgelegt worden

01:06:34: sind für die nächsten 90 Tage,

01:06:37: also rund drei Monate, in denen es dann

01:06:39: weitere Verhandlungen geben soll.

01:06:43: Es gilt auch für China im Moment der

01:06:45: Bodensatz, wenn man das so nennen darf,

01:06:47: von 10 Prozent Zöllen

01:06:48: und dann gibt es einen Aufschlag von 20

01:06:50: Prozent wegen Fentanyl.

01:06:53: Das Thema ist auch

01:06:54: konkret angesprochen worden.

01:06:56: Mal gucken ob und wie es

01:06:57: da eine Lösung geben könnte.

01:06:59: Aber da haben die Amerikaner sicherlich

01:07:01: ein Stück weit die Tür auch aufgemacht,

01:07:03: dass diese Zölle weiter sinken können.

01:07:06: Aber wie gesagt, da ist noch kein Vollzug

01:07:09: zu melden, noch kein weißer Rauch

01:07:11: aufgestanden, um im Bild zu bleiben.

01:07:13: Sondern da werden dann die Verhandlungen

01:07:16: in den nächsten 90 Tagen

01:07:17: zeigen, wohin die Reise geht.

01:07:19: China hat ja ein paar Hausgemachte

01:07:20: Probleme, beispielsweise

01:07:21: Krise im Immobilienbereich.

01:07:23: Peking hat zuletzt eine ganze Reihe von

01:07:25: Maßnahmen zur

01:07:26: Stärkung der Binnenwirtschaft

01:07:27: und damit auch zur Stabilisierung der

01:07:29: Aktienmärkte angekündigt.

01:07:31: Ist das auch ein Grund dafür, dass die

01:07:34: Märkte da wieder

01:07:34: steigen, sich so stark erholen?

01:07:36: Ja sicherlich ist es das.

01:07:37: China hat vor allen Dingen im ersten

01:07:39: Quartal 2025 ein

01:07:41: überzeugend gutes Wachstum hingelegt,

01:07:44: über fünf Prozent.

01:07:45: Was aber damit zusammenhängt, dass es

01:07:47: starke Vorzugseffekte auf

01:07:50: der Exportseite gegeben hat.

01:07:52: Aufgrund der amerikanischen

01:07:54: Zollandrohungen, die ja Trump schon im

01:07:57: Wahlkampf verkündet hatte.

01:07:59: Also da haben dann offensichtlich

01:08:00: amerikanische Unternehmen und Verbraucher

01:08:03: entsprechend schon mal vorgelegt

01:08:05: und haben die

01:08:07: chinesischen Güter geordert.

01:08:09: Ob das dann im zweiten Quartal genauso

01:08:11: weitergeht, da kann man sicherlich ein

01:08:13: Fragezeichen dran machen.

01:08:14: Und insofern kommt es jetzt darauf an,

01:08:17: schafft es China, den Binnenmarkt zu

01:08:19: konsolidieren, weiter anzuschieben.

01:08:22: Das wäre ein gutes Signal, nicht nur für

01:08:26: China, sondern auch für die Welt.

01:08:28: Man würde weniger Güter dort exportieren.

01:08:30: Die Welt könnte mehr Güter Richtung China

01:08:34: dann transportieren und exportieren.

01:08:38: Aber ob das gelingen wird, ist natürlich

01:08:39: die große Frage, weil China sich nach wie

01:08:42: vor auf Technologie stützt,

01:08:44: auf Elektroautos, auf Batterien, auf

01:08:47: Photovoltaik und dass ja die großen

01:08:49: Exportschlager sind.

01:08:51: Also lange Rede kurzer Sinn, es ist noch

01:08:53: nicht ausgemacht, ob China nicht doch

01:08:56: wieder dem Reflex verfällt

01:08:57: und auf den Export setzt,

01:08:59: wenn gleich es wahrscheinlich besser

01:09:01: wäre, aber möglicherweise nur langfristig

01:09:03: möglich ist, den Binnenmarkt doch zu

01:09:06: stärken und hierfür

01:09:08: mehr Nachfrage zu sorgen.

01:09:09: Wie fällt dein persönlicher Ausblick für

01:09:11: den chinesischen Aktienmarkt aus?

01:09:13: Mehr Chancen, mehr Risiken, sollten

01:09:15: chinesische Aktien im Depot sein?

01:09:18: Ja, das ist eine

01:09:18: ausgesprochen gute Frage.

01:09:20: Man muss natürlich immer

01:09:21: in China unterscheiden.

01:09:22: Die festlandschinesischen Aktien sind nur

01:09:24: in großen Abstrichen überhaupt erwerbbar.

01:09:27: In der Regel geht man über Hongkong, also

01:09:29: diese berühmten Haaraktien.

01:09:31: Das ist dann auch handelbar.

01:09:34: Wir wissen immer wieder, dass die

01:09:35: kommunistische Partei in China auch in

01:09:38: die Märkte eingreift.

01:09:39: Das Beispiel einfach nur die Unternehmen,

01:09:42: die quasi online Ausbildung vorgenommen

01:09:44: hat, die wurden dann mal

01:09:46: von heute auf morgen verboten.

01:09:48: Ein großes Technologieunternehmen durfte

01:09:51: keine Spiele mehr entwickeln

01:09:53: bzw. auf den Markt bringen.

01:09:54: Also mit so was muss man immer rechnen

01:09:56: und das kann natürlich dann auch für

01:09:58: unangenehme Überraschungen sorgen.

01:10:00: Aber unterm Strich ist der chinesische

01:10:02: Markt sicherlich nicht teuer bewertet und

01:10:05: hat vor allen Dingen in

01:10:06: Wachstumssektoren wirkliche Chancen.

01:10:10: Denn wir wissen auch, dass das, was wir

01:10:12: gerne vor 20 Jahren erzählt haben,

01:10:15: nämlich dass die

01:10:16: Chinesen uns alle nur ausrauben,

01:10:18: was Technologie angeht und ähnliche Dinge

01:10:21: mehr, dass die einfach

01:10:21: heute nicht mehr stimmen,

01:10:23: sondern dass China in vielen Sektoren

01:10:26: wirklich Technologieführer ist und ja

01:10:29: auch europäischen deutschen Unternehmen

01:10:32: in der Entwicklung dann helfen kann.

01:10:34: Man sieht das ja auch beispielsweise bei

01:10:37: den Elektroautos, dass einige europäische

01:10:41: Unternehmen nach China gehen und in China

01:10:43: für China mit chinesischen

01:10:45: Partnern arbeiten wollen,

01:10:47: weil China eben hier doch

01:10:49: einen Vorsprung erzählt hat.

01:10:51: Schauen wir auf ein Land, wo die Aktien

01:10:53: deutlich höher bewertet waren zuletzt,

01:10:55: weil auch eine ziemlich

01:10:56: helle gelaufen ist, Indien.

01:10:58: Das Land gilt mit seinem starken Wachstum

01:11:00: und ja auch dem aufkommend technisch

01:11:02: hochentwickelter Unternehmen als Star

01:11:04: unter den Schwellenländer Märkten.

01:11:07: Wie sieht es da aus? Wie stark treffen

01:11:10: die Zölle das Land? Wie

01:11:12: sieht es wirtschaftlich aus?

01:11:13: Ja natürlich ist auch Indien

01:11:15: von diesen Zöllen getroffen.

01:11:17: Die Reziproken Zölle sind bei 26 Prozent

01:11:21: im Moment festgelegt.

01:11:24: Das könnte das Wachstum unter

01:11:25: 6 Prozent drücken in Indien.

01:11:28: Auch hier wird selbstverständlich

01:11:29: verhandelt. Auch hier sind wir

01:11:31: selbstverständlich noch nicht am Ende.

01:11:33: Auch die Reserve Bank of India hat die

01:11:35: Zinsen weiter gesenkt.

01:11:38: Man hat auch verschiedene Open Market

01:11:40: Operations wie so schön heißt, also Käufe

01:11:44: von Staatsanleihen durchgeführt, um die

01:11:47: Zinsen weiter zu drücken, um den Markt

01:11:49: hier weiter zu stimulieren.

01:11:53: Fiskalpolitisch

01:11:54: sicherlich auch dagegen gehalten.

01:11:56: Also ja, die Zölle drücken das Wachstum

01:12:00: herunter und insofern versucht Indien

01:12:03: genau wie die anderen asiatischen Länder

01:12:06: und wie viele andere Länder mehr auf der

01:12:08: Welt mit den USA ein Abkommen zu treffen,

01:12:10: was die Zölle senkt und in der

01:12:12: Zwischenzeit eben mit Geld und

01:12:13: fiskalpolitischen

01:12:14: Maßnahmen dagegen zu halten.

01:12:15: Glaubst du denn, dass die Rallye, die wir

01:12:16: da in den vergangenen 1-2 Jahren gesehen

01:12:18: haben am indischen Aktienmarkt, dass die

01:12:20: nach der jetzt häufig überstandenen

01:12:22: Korrektur wieder weitergeht?

01:12:24: Und dann haben wir natürlich ganz schnell

01:12:25: wieder das Problem mit

01:12:26: den hohen Bewertungen.

01:12:28: Ja Jessica, es sieht so aus, als würde

01:12:30: die Party wirklich ungehemmt weitergehen.

01:12:32: Wir sind gar nicht mehr so weit von den

01:12:34: Höchstständen im Nifty entfernt und

01:12:37: insofern preisen die

01:12:39: Marktteilnehmer offensichtlich ein,

01:12:42: dass auch Indien sich einigen wird können

01:12:44: mit den Vereinigten Staaten, dass die

01:12:46: Unternehmen dann mit den restlichen

01:12:48: Zöllen ganz gut umgehen können und dass

01:12:50: eben das Wachstum weiterhin auf der

01:12:53: indischen Seite bleibt und die

01:12:54: Unternehmen treiben wird.

01:12:57: Aber wie gesagt, der Markt ist insgesamt

01:12:58: natürlich nicht wirklich billig bewertet.

01:13:00: Aber es gibt ja auch noch ein paar

01:13:01: günstigere Märkte, die vielleicht auch

01:13:03: interessant sind und immer noch ein

01:13:05: bisschen hinterher hinken.

01:13:06: Wie sieht es denn beispielsweise aus in

01:13:07: Malaysia auf den Philippinen in Taiwan?

01:13:10: Du hast ein Firefire

01:13:11: vorhin schon angesprochen.

01:13:12: Wo macht es vielleicht Sinn, als Anlieger

01:13:14: noch mal hinzuschauen und zu sagen, da

01:13:16: gibt es spannende Unternehmen, spannende

01:13:17: Branchen, die sind auf irgendeinem Feld

01:13:19: besonders stark und werden sich

01:13:21: hoffentlich gegen Trump zu wehrsetzen

01:13:24: können, hätte ich jetzt beinahe gesagt.

01:13:25: Also auch mit den USA ein

01:13:27: gutes Abkommen schließen können.

01:13:28: Die Struktur der Unternehmen bzw. der

01:13:30: Länder und der Indizes ist natürlich

01:13:32: sehr, sehr unterschiedlich.

01:13:34: Die großen Länder wie Taiwan, Korea

01:13:37: können auch Investitionen in den

01:13:39: Vereinigten Staaten anbieten.

01:13:41: Das können die Länder, die du genannt

01:13:43: hast, in der Regel nicht so sehr, weil

01:13:45: sie nicht so große, weltum spannende

01:13:48: Unternehmen haben, für die es sich lohnen

01:13:50: würde, in den

01:13:51: Vereinigten Staaten zu investieren.

01:13:53: Indonesien ist sehr

01:13:55: stark geprägt von Rohstoffen.

01:13:57: Malaysia hat sicherlich elektronische

01:13:59: Produkte, Autos, aber auch Öl und Palmöl.

01:14:03: Und insofern hat es ja gerade auch im

01:14:06: Export sicherlich einige Möglichkeiten.

01:14:08: Das sieht in Thailand ein bisschen anders

01:14:10: aus, was ja sehr, sehr stark vor allen

01:14:13: Dingen vom Tourismus erlebt.

01:14:15: Insofern hat Thailand dann angeboten,

01:14:18: auch wieder Flugzeuge und flüssig Gas aus

01:14:22: den USA zu importieren.

01:14:24: Aber ja, nochmal, es ist sehr, sehr

01:14:27: unterschiedlich in den einzelnen Ländern.

01:14:29: Gerade in Thailand, wir hatten es ja

01:14:31: angesprochen, das Wachstum

01:14:32: wahrscheinlich nur um 3 Prozent.

01:14:34: Wenn man die Zölle auf 10 Prozent senken,

01:14:38: kann die im Moment bei 36 Prozent stehen.

01:14:41: Der Binnenmarkt

01:14:42: schwächelt aber doch sehr deutlich.

01:14:44: Zuletzt war es noch

01:14:45: von dem Export getrieben.

01:14:48: Und deswegen muss man da mit einer

01:14:49: gewissen Vorsicht drauf gucken.

01:14:51: Wenn ich dann Richtung Philippinen gucke,

01:14:53: da haben wir ein deutlich höheres

01:14:54: Wachstum von 5,7 Prozent erwartet.

01:14:57: In diesem Jahr, die Reziprokenzölle sind

01:15:00: auch in Afrika nur bei 17 Prozent.

01:15:03: Auch hier kann es sicherlich zu weiteren

01:15:05: Verhandlungen und zu

01:15:07: niedrigeren Zölle kommen.

01:15:08: Die Banko Central Filipinas hat die

01:15:12: Zinsen schon weiter gesenkt.

01:15:14: Es soll auch

01:15:14: fiskalpolitische Maßnahmen geben.

01:15:17: Budgetdefizit wahrscheinlich weniger

01:15:20: stark zurückgefahren werden.

01:15:21: Lass mich noch eins rausgreifen.

01:15:23: Die indonesische Volkswirtschaft mit

01:15:26: einer Wachstum von 4,8 Prozent.

01:15:28: Die Reziprokenzölle liegen bei 32

01:15:30: Prozent, also schon relativ hoch.

01:15:32: Das trifft auch die Volkswirtschaft.

01:15:34: Die Verunsicherung ist sehr hoch.

01:15:37: Business und Konsumentenvertrauen ist

01:15:40: ausgesprochen angeschlagen in Indonesien.

01:15:44: Fiskalpolitik soll ausgebaut werden.

01:15:47: Indonesien hat hier sicherlich den

01:15:48: Vorteil, dass die Schuldenquote zum

01:15:50: Bruttoinlandsprodukt

01:15:51: nur bei 39 Prozent liegt.

01:15:53: Und insofern Raum vorhanden ist.

01:15:56: Aber noch mal, die Länder sind sehr

01:15:58: unterschiedlich in ihren Entwicklungen.

01:16:01: In dem, was sie da auch

01:16:02: Amerika anbieten können.

01:16:03: Und natürlich auch in den Aktienmärkten

01:16:05: und in den Unternehmen,

01:16:06: die am Ende dahinter stehen.

01:16:08: Die Welt ist für Anlegerinnen und Anleger

01:16:10: nicht gerade einfacher geworden durch

01:16:12: Donald Trumps Handels-

01:16:14: und Wirtschaftspolitik.

01:16:15: Würdest du dann empfehlen, da auf jeden

01:16:17: Fall auf einen aktiv

01:16:18: gemanagten Fonds zurückzugreifen?

01:16:20: Lassen wir die Regionen Asia Pacific

01:16:23: lieber von einem Profi-Managing, bevor

01:16:25: man sich da selber mit irgendwelchen

01:16:27: Länder ETFs oder eben

01:16:30: auch Einzelaktien versucht?

01:16:33: Wie gesagt, Einzeltitel in den einzelnen

01:16:35: Ländern ist natürlich so eine Sache, wenn

01:16:37: man nicht in die ganz

01:16:38: großen Märkte hineingeht.

01:16:40: Weil die Unternehmen oft nicht so bekannt

01:16:43: sind, nicht so groß sind.

01:16:45: Man muss sich dann schon

01:16:45: recht ordentlich auskennen.

01:16:48: Ich will nicht sagen, dass man das nicht

01:16:49: erlangen kann, aber es ist doch mit

01:16:51: einigen mehr an Mühe

01:16:53: behaftet, das zu tun.

01:16:55: Ich habe vorhin versucht, auszudrücken,

01:16:57: dass die Länder auch sehr unterschiedlich

01:17:00: aufgestellt sind und dann sehr

01:17:01: unterschiedlichen

01:17:02: Punkten im Moment stehen.

01:17:04: Sehr unterschiedliche Angebote der Welt

01:17:07: und vor allen Dingen den Vereinigten

01:17:09: Staaten machen können und vor dem

01:17:10: Hintergrund muss man, glaube ich, schon

01:17:12: sehr selektiv mit den Themen umgehen.

01:17:15: Noch mal, das kann sicherlich jeder

01:17:17: Einzelne, aber es wird viel Arbeit und

01:17:19: viel Mühe mit sich bringen.

01:17:21: Und vor dem Hintergrund, wer sich das

01:17:23: ersparen möchte, der sollte dann

01:17:26: tatsächlich auf einen aktiv gemanagten

01:17:28: breiten Fonds für die Regionen gehen,

01:17:31: der dann eben versucht, mit dem Know-how,

01:17:35: den der Assetmanager hat, dort die

01:17:37: richtigen Länder, Sektoren und auch

01:17:39: Unternehmen herauszupicken.

01:17:40: Das ist auf jeden Fall eine extrem

01:17:41: spannende Regierung und ich bin sehr

01:17:43: gespannt, was wir dafür diels von Donald

01:17:45: Trump und den einzelnen

01:17:46: Regierungen sehen werden.

01:17:47: Wir bleiben auf jeden Fall dran.

01:17:49: Bis dahin, vielen Dank

01:17:50: für diese Perspektiven.

01:17:51: To go.

01:17:51: Sehr gerne, Jessica.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

Soweit hier von Deutsche Bank die Rede ist, bezieht sich dies auf die Angebote der Deutsche Bank AG. Wir weisen darauf hin, dass die in dieser Publikation enthaltenen Angaben keine Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung darstellen, sondern ausschließlich der Information dienen. Die Information ist mit größter Sorgfalt erstellt worden. Bei Prognosen über Finanzmärkte oder ähnlichen Aussagen handelt es sich um unverbindliche Informationen. Soweit hier konkrete Produkte genannt werden, sollte eine Anlageentscheidung allein auf Grundlage der verbindlichen Verkaufsunterlagen getroffen werden. Aus der Wertentwicklung in der Vergangenheit kann nicht auf zukünftige Erträge geschlossen werden.

HINWEIS: BEI DIESEN INFORMATIONEN HANDELT ES SICH UM WERBUNG. Die Inhalte sind nicht nach den Vorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen (vormals Finanzanalysen) erstellt. Es besteht kein Verbot für den Ersteller oder für das für die Erstellung verantwortliche Unternehmen, vor bzw. nach Veröffentlichung dieser Unterlagen mit den entsprechenden Finanzinstrumenten zu handeln. Die Deutsche Bank AG unterliegt der Aufsicht der Europäischen Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

von und mit Deutsche Bank

Abonnieren