PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

Transkript

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01:00:00: Früher, also in den Jahren der

01:00:10: Schuldenkrise, waren die südeuropäischen

01:00:12: Länder, die Sorgenkinder

01:00:13: der Europäischen Union. Doch diese Zeiten

01:00:16: sind längst vorbei.

01:00:17: Portugal, Italien, Griechenland

01:00:18: und Spanien haben ihre Hausaufgaben

01:00:20: gemacht. Das

01:00:21: Wirtschaftswachstum war zuletzt höher

01:00:23: als in Deutschland und an den

01:00:25: südeuropäischen Börsen läuft es auch.

01:00:27: Über Chancen und Risiken

01:00:28: für Anleger sprechen Uli Stephan von der

01:00:30: Deutschen Bank und ich in den

01:00:32: PERSPEKTIVEN to go. Mein

01:00:33: Name ist Jessica Schwarzer und damit

01:00:34: herzlich willkommen. Uli,

01:00:37: vor einigen Jahren gab man

01:00:38: Portugal, Italien, Griechenland und

01:00:39: Spanien einen ziemlich diffamierenden

01:00:41: Namen. Sie waren die

01:00:42: PIGS-Staaten, ein Akronym in Anleitung an

01:00:45: das englische Wort für

01:00:46: Schweine. Heute ließ sich

01:00:47: diese Abkürzung fast wie ein heißer

01:00:50: Börsentipp, oder? Ja, also, Pix ist

01:00:53: sicherlich ein ausgesprochen

01:00:54: schwieriges Wort. Ich habe das auch nie

01:00:56: benutzt, sondern wir haben

01:00:58: von Peripherie gesprochen,

01:00:59: was auch nicht besonders nett ist, als ob

01:01:01: diese Länder nicht zu

01:01:02: Europa gehören würden. Aber

01:01:05: so war es nun mal damals. Die

01:01:07: Schuldenkrise hat uns schon alle sehr

01:01:09: aufgeschreckt. Sie ist ja

01:01:10: ausgelöst worden, weil der Chef der

01:01:12: Statistikbehörde in Griechenland gesagt

01:01:15: hat, dass die Schuldensituation

01:01:18: doch erheblicher ist, als man das zuerst

01:01:20: bekannt gegeben hatte.

01:01:23: Insofern waren die Anleger dann

01:01:25: erschrocken und haben sich zurückgezogen.

01:01:27: Das hat dann zu extremen

01:01:28: Anstiegen bei den Renditen

01:01:30: geführt. Die Länder konnten sich nicht

01:01:32: mehr vernünftig

01:01:33: finanzieren und dann kam es zu

01:01:36: diesen Rettungspaketen. Ich will aber die

01:01:38: Geschichte jetzt

01:01:38: nicht, das kennt ja jeder,

01:01:40: weiter aufdröseln. Wir haben seitdem

01:01:42: wirklich eine bemerkenswerte Entwicklung

01:01:44: gesehen, gerade auch

01:01:45: in Griechenland, auch in Portugal,

01:01:48: Spanien wächst oder ist geradezu die

01:01:50: Konjunkturlokomotive

01:01:52: Europas wieder Italien relativ stabil.

01:01:56: Vor allem in Griechenland

01:01:57: hat da eine doch beeindruckende

01:01:59: Konsolidierung hingelegt mit eisernem,

01:02:02: Sparwillen. Das waren sicherlich viele

01:02:04: Härten dabei. Aber man

01:02:07: sieht eben auch, dass es sich schon mal

01:02:09: lohnt, für eine gewisse Zeit

01:02:11: diese Dinge auf sich zu nehmen,

01:02:13: um dann eben insgesamt wieder in

01:02:15: ruhigeres und besseres

01:02:16: Fahrwasser zu kommen.

01:02:17: Also das Klischee vom Maroden Süden, das

01:02:20: ist längst überholt, oder?

01:02:21: Ja, längst überholt. Also jedes Land hat

01:02:24: natürlich weiterhin so seine Themen,

01:02:26: seine Schulden, an denen man arbeiten

01:02:28: muss, Leistungsbilanz,

01:02:29: Defizite und so weiter und so

01:02:31: fort. Aber die akute Frage ist sicherlich

01:02:34: deutlichst relativiert

01:02:36: und man sieht eben auch,

01:02:38: beispielsweise Deutschland, dass die

01:02:40: Staaten, die vermeidlich so stark

01:02:42: dastehen, dann eben auch mal

01:02:44: zwei, drei Jahre mit praktisch keinem

01:02:46: Wirtschaftswachstum hinlegen können.

01:02:48: Insofern sollte man immer

01:02:49: vorsichtig sein, auf andere zu zeigen,

01:02:52: bevor man nicht seine eigenen

01:02:53: Hausaufgaben gemacht hat.

01:02:54: Was ich total spannend finde, was ich gar

01:02:56: nicht so ganz auf dem

01:02:57: Radar hatte, in Südeuropa,

01:02:59: boomen die

01:03:00: Aktienmärkte. Warum eigentlich?

01:03:02: Ja, Jessica, ich glaube, das ist

01:03:03: tatsächlich Nachholbedarf. Die

01:03:05: Aktienmärkte haben sehr,

01:03:07: sehr stark korrigiert. Der großen

01:03:09: Finanzkrise mit der Staatsschuldenkrise,

01:03:12: die wir im Anschluss

01:03:13: gesehen haben, sind dann eben lange Zeit

01:03:16: seitwärts gelaufen,

01:03:18: während dieser Aufräumarbeiten

01:03:19: in Anführungsstrichen stattgefunden haben

01:03:21: und fangen jetzt an, sich

01:03:23: wieder zu erholen. Da hilft

01:03:24: sicherlich insgesamt die wirtschaftliche

01:03:26: Entwicklung, die wir

01:03:28: gesehen haben. Da hilft aber auch,

01:03:30: dass natürlich die Zinsen durch die

01:03:32: Europäische Zentralbank relativ stark

01:03:33: gesenkt worden sind.

01:03:35: Und insofern haben sie, wenn man sich die

01:03:38: Aktienindices in

01:03:39: nordeuropäischen Ländern ansieht,

01:03:41: sicherlich noch einiges an

01:03:43: Aufholpotenzial vor sich. Lass uns auf

01:03:46: die einzelnen Ländern

01:03:46: ihre Wirtschaft und ihre Aktienmärkte

01:03:48: schauen. Griechenland geht

01:03:50: ja wirklich durch die Decke,

01:03:51: die Börse boomt. Das Wirtschaftswachstum

01:03:53: auch deutlich höher als

01:03:54: hierzulande. Was gibt es

01:03:55: dazu sagen zum Aktienmarkt, zur

01:03:57: Wirtschaft? Ja, ausgesprochen

01:03:59: bemerkenswert. Aber wie gesagt,

01:04:01: das liegt natürlich daran, dass man von

01:04:02: sehr, sehr niedrigem Niveau

01:04:04: kommt und sich deshalb die

01:04:06: Aktienmärkte entsprechend erholt haben.

01:04:09: Wir haben nach wie vor eine

01:04:10: Inflation, die sicherlich ein

01:04:12: Stück weit zu hoch ist in Griechenland.

01:04:15: Allerdings guckt die Europäische

01:04:17: Zentralbank natürlich auf

01:04:18: den Gesamtindex für Inflation in Europa.

01:04:22: Auch das haben wir ja

01:04:22: schon mehrfach diskutiert. Die

01:04:24: Stimmungsindikatoren der Wirtschaft sind

01:04:26: aber sehr, sehr gut. Vor allen Dingen,

01:04:28: was das verarbeitende

01:04:29: Gewerbe angeht. Die Leistungsbilanz ist

01:04:32: negativ. Was man auf zwei Seiten

01:04:35: interpretieren kann,

01:04:37: einmal, dass Geld ins Land fließt. Und

01:04:39: dann ist eben die Frage,

01:04:40: was passiert mit dem Geld,

01:04:41: wenn man es zu Investitionen nutzt und

01:04:43: das scheint zumindest in

01:04:45: Teilen oder in größeren Teilen

01:04:46: der Fall zu sein, dann ist das sicherlich

01:04:48: richtig und gut. Wir

01:04:49: erinnern uns noch in Deutschland

01:04:51: hatten wir Leistungsbilanz Defizite nach

01:04:53: der Wiedervereinigung.

01:04:55: Auch hier hatten wir einen

01:04:56: Aufbau zu leisten und insofern sieht es

01:04:58: in Griechenland im Moment nicht so

01:05:01: schlecht aus. Auch die

01:05:02: Schuldenstände sind deutlicher

01:05:04: zurückgegangen. Wir reden

01:05:05: heute über rund 150 Prozent zum

01:05:08: Bruttoinlandsprodukt. Das ist immer noch

01:05:10: viel. Aber wenn man darüber

01:05:12: nachdenkt, dass wir vor gut

01:05:14: zehn Jahren deutlich über 200 Prozent

01:05:17: geredet haben, dann sieht

01:05:20: man doch, dass die Griechen

01:05:21: sich hier sehr angestrengt haben. Der

01:05:23: Staatshaushalt, also die jährliche

01:05:26: Verschuldung, ist mittlerweile

01:05:29: vollkommen im Griff. Insgesamt sind die

01:05:32: Aussichten für

01:05:33: Griechenland ganz ordentlich.

01:05:34: Das ist ja wirklich kaum zu glauben, aber

01:05:35: der Wert des griechischen

01:05:36: Aktienindex ATHEX Composite,

01:05:38: der hat sich in den vergangenen fünf

01:05:40: Jahren mehr als

01:05:41: verdreifacht und damit ist er fast drei

01:05:42: Mal so gut gelaufen wie der US-Markt. Was

01:05:45: sind an der

01:05:46: griechischen Börse die Treiber der

01:05:48: Rally? Welche Branchen sind da überhaupt

01:05:50: stark vertreten? Jessica,

01:05:52: ich glaube, einer der größten

01:05:53: Werte in Griechenland ist tatsächlich

01:05:55: eine Abfüllung für Coca-Cola.

01:05:57: Da muss man immer ein bisschen

01:05:59: aufpassen. Nein, aber es sind natürlich

01:06:01: vor allen Dingen auch die

01:06:01: Banken, die sehr gut gelaufen

01:06:03: sind in den letzten Monaten und Jahren,

01:06:06: muss man fast sagen.

01:06:07: Insgesamt sind die Banken in Europa

01:06:08: gut gelaufen, aber hier die griechischen,

01:06:11: die natürlich mit der

01:06:12: Staatsschuldenkrise in erhebliche

01:06:15: Diskussionen gekommen sind, zum Teil ja

01:06:17: gerettet werden mussten, die sich

01:06:19: mittlerweile konsolidiert

01:06:20: haben und da ganz eindeutig zu den

01:06:23: Gewinnern im griechischen

01:06:25: Aktienindex gehören. Portugal's

01:06:27: Börse läuft ja auch ziemlich gut. Was

01:06:29: treibt die Rally dort an?

01:06:31: Welche Branchen sind es da,

01:06:32: die Börsenstars? Das Wachstum war ja 2024

01:06:36: auch ein Traum mit 1,9

01:06:38: Prozent. Davon hätte Deutschland

01:06:40: nur träumen können. Ja Jessica, in der

01:06:41: Tat liegt das Wachstum, wenn man es

01:06:43: annualisiert anguckt,

01:06:44: bei fast 2 Prozent. Also doch deutlich

01:06:47: besser. Die Arbeitslosenquote ist wieder

01:06:49: dramatisch zurückgekommen.

01:06:50: Da hatten wir in der Spitze mal über 18

01:06:52: Prozent in der großen Finanzkrise.

01:06:55: Mittlerweile ist die

01:06:56: Arbeitslosenquote unter sechs Gefallen.

01:06:59: Inflation auch ein bisschen

01:07:01: zu hoch, aber ich glaube dem

01:07:03: kann man nachsehen, weil auch die

01:07:06: Schulden deutlich zurückgegangen sind.

01:07:09: Also wenn man sich die

01:07:10: Staatsschulden aufs Bruttoinlandsprodukt

01:07:13: anguckt, waren wir mal bei 134, sind

01:07:16: heute bei 94. Also man

01:07:18: sieht hier eine starke Konsolidierung.

01:07:20: Trotzdem konnte man einen Wachstum

01:07:23: generieren. Insofern

01:07:24: darf man sich auch nicht wundern, dass

01:07:26: der portugiesische Aktienmarkt ganz gut

01:07:29: zugelegt hat. Wenn man

01:07:31: sich beispielsweise mal dieses Jahr

01:07:33: hinaus pickt, dann sind wir schon bei

01:07:35: plus 27, fast 28 Prozent.

01:07:39: Das darf man jetzt nicht natürlich nach

01:07:41: vorne rechnen, dass es immer so

01:07:42: weitergeht. Ist auch nur

01:07:43: ein überschaubarer Zeitpunkt. Auf ein

01:07:45: Jahr liegen wir bei plus 21

01:07:47: Prozent. Also der Aktienmarkt hat

01:07:49: die gute ökonomische Entwicklung schon

01:07:51: goutiert und hat sicherlich

01:07:53: auch ähnlich wie wir das gerade

01:07:55: bei Griechenland diskutiert haben, ein

01:07:57: Stück weit von dem niedrigen

01:07:58: Niveau nach der Finanzkrise und

01:08:00: nach der Konsolidierung dann jetzt wieder

01:08:02: aufgeholt. Auch Spanien und

01:08:04: Italien haben ziemlich gute

01:08:05: Renditen geliefert. Ihre Börsen sind aber

01:08:08: viel wichtiger in

01:08:09: Anführungsstrichen, weil sie eben

01:08:11: auch den europäischen Aktienmarkt ja

01:08:13: bereichern. Denn im Gegensatz zu

01:08:14: Griechenland oder Portugal

01:08:15: sind sie eben keine Nischenmärkte,

01:08:17: sondern schon ein bisschen größer, eben

01:08:19: auch in den europäischen

01:08:20: Indizes dann vertreten. Welche Branchen

01:08:22: liefen hier gut? Banken

01:08:24: und Versorger, was noch?

01:08:25: Beide Märkte, sowohl Spanien als auch

01:08:27: Italien sind sicherlich für Europa

01:08:30: nochmal von größerer

01:08:31: Bedeutung. Die Länder sind viel größer.

01:08:34: Sie haben ein viel größeres politisches

01:08:35: Gewicht. In Italien,

01:08:37: mit Giorgia Meloni, eine, waren ja

01:08:40: zurerst Befürchtung politischer Art

01:08:42: geäußert worden. Wir sehen aber

01:08:44: doch eine relativ gemäßigte und stabile

01:08:47: Regierung in Spanien. Haben wir eine

01:08:49: Minderheitsregierung

01:08:50: nach wie vor über dem Ministerpräsidenten

01:08:52: Sánchez, die aber auch

01:08:54: recht stabil steht und insofern

01:08:56: beide Länder hier im Moment zumindest

01:08:58: keinen Anlass zur Sorge bringen. Der

01:09:01: spanische Aktienmarkt

01:09:02: ist doch sehr stark geschwankt in den

01:09:05: letzten Jahren, muss man sagen. Also im

01:09:07: Gegensatz zu Griechenland

01:09:08: und Portugal, wo wir wirklich mit der

01:09:11: Staatsschuldenkrise einen

01:09:12: großen Verfall hatten und sich die

01:09:14: Länder zuerst mal wieder erholen mussten,

01:09:16: hat man gerade in Spanien

01:09:18: vor allen Dingen auch in der

01:09:19: Euro-Krise, bzw. in der Corona-Krise sehr

01:09:25: intelligent, sehr

01:09:26: geschickt auf die Inflation,

01:09:28: reagiert, hat zum Teil staatlichen

01:09:30: Ausgleich betrieben,

01:09:32: sodass die Kaufkraft nicht so

01:09:33: stark gesunken ist. Nichtsdestotrotz war

01:09:36: eben im Höchst die

01:09:38: Arbeitslosenquote in Spanien mal bei

01:09:40: 27 Prozent, die es mittlerweile auf zehn

01:09:42: wieder gefallen. Die

01:09:44: Stimmungsindikatoren, sowohl im

01:09:45: verarbeitenden Gewerbe, aber auch im

01:09:47: Service, der ja wichtig ist,

01:09:49: Stichwort Tourismus etc. in

01:09:51: Spanien, sind wirklich hervorragend, also

01:09:54: überhaupt gar nicht

01:09:55: vergleichbar mit den deutschen Niveaus.

01:09:58: Und deswegen darf man sich eben auch

01:09:59: nicht wundern, dass der spanische

01:10:01: Aktienindex in den letzten

01:10:03: zwei, drei Jahren doch sehr, sehr stark

01:10:05: angestiegen ist. Ich

01:10:07: gucke mal gerade hier in

01:10:08: Bloomberg, da finde ich beispielsweise

01:10:11: im Sommer 22, also vor gut

01:10:13: drei Jahren, Entschuldigung,

01:10:16: noch einen Indexstand von 7.400 und

01:10:20: mittlerweile liegen wir bei

01:10:21: fast 15.000. Also das ist gerade

01:10:25: zu einer Verdoppelung und ist

01:10:26: wahrscheinlich der Tatsache geschuldet,

01:10:28: dass eben vor allen Dingen

01:10:30: Banken auch sehr gut in Spanien laufen,

01:10:33: die mit Südamerika sehr

01:10:35: stark verbunden sind. Auch da

01:10:36: läuft die Börse in diesem Jahr recht

01:10:38: ordentlich und natürlich einige Versorger

01:10:41: in Spanien vorhanden

01:10:43: sind, die den Aktienmarkt auch in

01:10:45: entsprechender Weise angeschoben haben.

01:10:47: Und in Italien ist es

01:10:48: ja, glaube ich, ähnlich, aber da gibt es

01:10:50: ja auch noch so ein paar

01:10:50: Besonderheiten an der Börse. Ein

01:10:52: Luxusautobauer, das gelbe Pferdchen im

01:10:54: Logo, wäre daher auch eine

01:10:56: der Kurstreiber gewesen. Es gibt

01:10:58: einen großen Rüstungskonzern. Ich glaube

01:11:00: da ist das ein Bild ein

01:11:02: bisschen ein anderes, oder?

01:11:04: Ja, Jessica, du hattest es angesprochen.

01:11:06: Es gibt natürlich

01:11:06: Unternehmen in Italien, die doch sehr

01:11:10: bekannt sind. Der Automobilhersteller mit

01:11:13: dem springenden Pferdchen hat ein

01:11:16: bisschen konsolidiert

01:11:17: in den letzten Monaten, muss man sagen.

01:11:21: Ist allerdings davor auch

01:11:22: sehr, sehr gut gelaufen,

01:11:23: war zum Teil höher bewertet als viele

01:11:26: andere europäische

01:11:28: Automobilkonzerne und insofern

01:11:30: eine bemerkenswerte Entwicklung bei den

01:11:33: Rüstungsunternehmen, die

01:11:34: es ja auch in Italien gibt,

01:11:36: vor allen Dingen ein. Namhaft ist die

01:11:38: Entwicklung natürlich so, wie wir sie

01:11:39: überall bei Verteidigungskonzernen

01:11:42: in der Europäischen Union gesehen haben.

01:11:45: Und das sind sicherlich beides, auch

01:11:47: Treiber für die Börse

01:11:48: in Mailand insgesamt, die sich doch sehr

01:11:52: gut entwickelt hat. Wir

01:11:54: hatten vor einigen Jahren

01:11:55: einen Höchststand im FTSE MIB von gut

01:11:57: 50.000 Punkte. Wir liegen

01:11:59: mittlerweile wieder bei knapp

01:12:00: 43.000. Also man sieht, dass doch ein

01:12:04: erheblicher Teil hier

01:12:05: aufgeholt worden ist und das hängt

01:12:07: sicherlich auch mit der doch recht

01:12:09: robusten ökonomischen Lage in, auch

01:12:12: politischen Lage in Italien

01:12:14: zusammen, auch die Stimmungsindikatoren

01:12:16: der Wirtschaft liegen im

01:12:17: expansiven Bereich und damit

01:12:18: über der Bundesrepublik Deutschland

01:12:20: Inflation ist im Griff

01:12:22: arbeitslosen Rate wieder bei 6%

01:12:25: also ein Land, was sich wirklich doch

01:12:28: erstaunlich, was ist erstaunlich, was

01:12:30: sich sehr stabil entwickelt

01:12:31: nach den Befürchtungen, die es ja gegeben

01:12:33: hat, am Anfang der 2010er

01:12:37: Jahre und dann eben auch mit

01:12:38: den doch verschiedenen

01:12:40: Regierungswechseln, die es immer wieder

01:12:41: gegeben hatte. Nun stelle ich

01:12:43: mehr als Anlegerin unweigerlich zwei

01:12:45: Fragen. Die erste ist, geht die Rally

01:12:47: weiter und die zweite

01:12:49: ist, wie viel Südeuropa gehört denn ins

01:12:50: Depot? Ja im Gegensatz zu unserer

01:12:52: Diskussion, am Anfang

01:12:53: würde ich sie eben nicht als Picks

01:12:55: bezeichnen und würde mich auch

01:12:57: entschuldigen für den

01:12:58: Ausdruckperipherie, den wir mal gebraucht

01:13:00: haben. Es sind

01:13:01: europäische Länder, wir sollten auch

01:13:03: insgesamt die europäische Integration,

01:13:05: den europäischen

01:13:06: Binnenmarkt stärken. Davon würden

01:13:09: nicht nur diese Länder, sondern alle

01:13:11: profitieren. Man sieht schon bei einigen

01:13:13: dieser Länder doch eine

01:13:15: ganz erhebliche Performance nach oben in

01:13:18: den letzten Wochen und Monaten und von

01:13:20: daher kann es natürlich

01:13:21: auch immer mal zu Konsolidierungen

01:13:23: kommen, aber unter dem Strich sind sie

01:13:25: eben nach wie vor auf

01:13:27: dem Erholungsfahrt, sie haben noch nicht

01:13:29: die Höchstkurse von der

01:13:31: Euro-Schuldenkrise, von der

01:13:32: großen Finanzkrise aufgeholt und wenn die

01:13:36: ökonomische

01:13:36: Entwicklung weiter so geht, dann

01:13:39: kann man sich durchaus Hoffnungen machen,

01:13:41: dass auch diese Märkte

01:13:42: weiter davon profitieren werden.

01:13:44: Und soll dich südeuropäische Aktien dann

01:13:45: übergewichten,

01:13:46: vielleicht über Länder, ETFs oder

01:13:49: Fonds oder reicht es, wenn ich meinen

01:13:50: breitstreunenden ETF oder Fonds auf

01:13:53: Europas Aktienmärkte habe und

01:13:55: halte und da ist ja dann genug davon

01:13:57: drin, hoffentlich. Ja, es

01:13:59: ist glaube ich so, dass die

01:14:00: Investoren außerhalb Europas im Moment

01:14:02: vor allem stark auf

01:14:03: Deutschland gucken, weil Deutschland

01:14:05: sozusagen diese Fiskalpakete in den Raum

01:14:07: gestellt hat. Insofern würde ich

01:14:09: Deutschland nicht völlig

01:14:11: meiden, wenn gleich natürlich die

01:14:12: DAX-Konzerne weltweit

01:14:14: aufgestellt sind, aber das gilt ja

01:14:15: auch für große Konzerne beispielsweise in

01:14:18: Italien und Spanien und

01:14:21: insofern würde ich doch eher

01:14:23: einen breiter diversifizierten

01:14:24: europäischen Markt nehmen und nicht

01:14:26: speziell mehr Südeuropa jetzt

01:14:28: herausgreifen. Wie gesagt, die Märkte

01:14:30: sind sehr, sehr gut gelaufen, auch in

01:14:31: Deutschland, das gebe

01:14:32: ich gerne zu, aber es kann eben mal zu

01:14:34: Korrekturen kommen und wie gesagt in

01:14:36: Deutschland, da gucken

01:14:37: wir mal die internationalen Anleger

01:14:39: drauf, weil wir mit großer

01:14:41: Wahrscheinlichkeit mehr Wachstum

01:14:43: sehen werden in 2026 und 2027 aufgrund

01:14:47: der Fiskalpakete, die dann

01:14:49: zur Anwendung kommen. Aber

01:14:50: auf jeden Fall war es mal wieder spannend

01:14:51: auf Südeuropa zu schauen

01:14:53: und die Rallye, die dort

01:14:54: läuft, und wir schauen dann vielleicht in

01:14:56: ein paar Monaten mal wieder

01:14:57: drauf, ob es so weitergeht. Danke bis dahin für diese PERSPEKTIVEN To Go.

01:15:01: Sehr gerne, Jessica.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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