00:00:01: Deutsche Bank präsentiert PERSPEKTIVEN to go.
00:00:05: Ihr Audio Podcast rund um das Thema Börse
00:00:08: US-Präsident Donald Trump hat mit neuen Zoll-
00:00:13: drohungen gegen China die Stimmung an der Wall Street verdorben –
00:00:17: zumindest kurzfristig.
00:00:18: Eine ohnehin ungewöhnlich volatile Woche endete mit Panikverkäufen.
00:00:22: Wie geht es weiter?
00:00:23: Kann die laufende Berichtssaison die Stimmung wieder aufhellen
00:00:26: und was ist sonst noch los an den Märkten?
00:00:29: Darüber spreche ich mit Uli Stephan von der Deutschen Bank.
00:00:32: Mein Name ist Jessica Schwarzer und damit herzlich willkommen
00:00:35: zu einer neuen Folge der PERSPEKTIVEN To go.
00:00:39: Uli, Trump hat es mal wieder über sein soziales Netzwerk Truth Social verkündet.
00:00:44: Massive Zollerhöhungen gegen China soll es geben.
00:00:47: Erst mal war das ja recht allgemein, Genaueres folgte
00:00:49: dann am vergangenen Freitag nach Börsenschluss.
00:00:52: Die Märkte reagierten kräftig.
00:00:54: Hatte ich das überrascht?
00:00:55: Ja. Es hat schon überrascht, dass wir eine solche Reaktion hatten,
00:01:00: nachdem der amerikanische Präsident
00:01:02: ja auch vorher immer mal wieder auf einzelne Sektoren
00:01:05: Zölle erhoben hat, die der Markt aber mehr oder weniger weggelächelt hat.
00:01:09: Insofern war das schon erstaunlich, dass es eine so
00:01:13: doch deutliche Marktreaktion gegeben hat.
00:01:16: Allerdings ist sie offensichtlich Ausfluss
00:01:18: dessen, dass die Volksrepublik mit einer besonderen Kontrolle
00:01:22: bei Seltenen Erden, also bei den Exporten von Seltenen Erden, gedroht hat.
00:01:27: Und Donald Trump, der amerikanische Präsident, hat dann auch
00:01:31: am Wochenende auf den sozialen Medien noch mal hinterher gelegt,
00:01:36: dass man sich keine Sorgen machen sollte wegen China.
00:01:40: Alles würde am Ende gut werden und er würde den chinesischen Präsidenten
00:01:45: sehr schätzen, der offensichtlich mit diesen Maßnahmen
00:01:49: bei Seltenen Erden nur einen schlechten Moment gehabt hat.
00:01:53: Eher Donald Trump würde sich aber dafür einsetzen,
00:01:55: weil niemand eine Rezession oder eine Depression haben wollte.
00:01:59: Und natürlich würden die USA auch China weiterhin unterstützen.
00:02:02: Also deswegen war dann zunächst mal wieder der Markt in die andere
00:02:07: Richtung unterwegs.
00:02:08: Und jetzt gibt es Diskussionen.
00:02:10: Es ist ja geplant, dass die beiden Präsidenten, also der amerikanische Donald
00:02:15: Trump und der chinesische Xi Jinping, beim APEC-Gipfel in Seoul am ein und 30.
00:02:21: Oktober beziehungsweise 1.
00:02:22: November aufeinander treffen und mal schauen, ob das gelingt
00:02:26: und mit welchem Ergebnis.
00:02:28: Also es ist schon verrückt, wie heftig diese Ausschläge dann am Freitag waren.
00:02:32: Es war ja wohl der schlechteste Börsentag seit dem Liberation Day, der im April war,
00:02:35: als Trump ja erstmals Zölle verkündet hat.
00:02:39: Steckt da noch mehr dahinter?
00:02:41: Ist der Markt vielleicht reif für eine Korrektur
00:02:42: und man nimmt dann jetzt einfach
00:02:43: irgendwas mal zum Anlass, um ordentlich auf den Verkaufsbutton zu drücken?
00:02:48: Ja, ich glaube Jessica.
00:02:49: Zum einen waren es nicht nur die Zölle, die dann ja für China
00:02:52: auf deutlich über 130 % steigen würden
00:02:56: und damit natürlich die Importe Amerikas, gerade auch fürs Weihnachtsgeschäft und so weiter,
00:03:01: dass die Stimmung schon da deutlich
00:03:03: verhageln könnte, auch gerade bei den Konsumenten, sondern
00:03:05: es war eben auch die seltenen Erden, die ja in praktisch allem, was
00:03:09: irgendwie Technik ist, eingebaut werden und insofern natürlich
00:03:13: von beiden Seiten hier ein Stück weit die Weltwirtschaft bedroht worden ist.
00:03:17: Darüber hinaus ist es aber sicherlich richtig,
00:03:19: dass die Märkte rasant angestiegen sind, gerade auch noch mal im September
00:03:24: und vor dem Hintergrund.
00:03:26: Ja, eine Korrektur vielleicht mal notwendig gewesen ist.
00:03:29: Also zumindest konnte der Anstieg, der wir ja im Grunde seit April sehen
00:03:34: und der sich im
00:03:35: September noch mal beschleunigt hat, sicherlich nicht so weitergehen.
00:03:38: Das ist ja auch vor allen Dingen immer wieder
00:03:39: von den sportlichen Bewertungen der Technologieaktien zu lesen.
00:03:43: Vor allem die KI-Profiteure sind ja wirklich heftigst bewertet und aktuell
00:03:47: fließen ja immer noch hunderte Milliarden Dollar in den KI Ausbau.
00:03:51: Es gibt aber auch kritische Stimmen, die davor warnen, dass das investierte
00:03:54: Kapital vielleicht gar nicht so viel Profit abwerfen wird
00:03:58: und dass mal irgendwann eine harte Korrektur droht.
00:04:01: Ist diese Gefahr real?
00:04:03: Im Augenblick
00:04:05: also die Diskussion um die hohen Investitionen, gerade
00:04:09: im Bereich der Technologie
00:04:10: und auch der künstlichen Intelligenz sind ja nicht ganz neu.
00:04:13: Die führen wir seit deutlich über einem Jahr
00:04:16: und sie kommen immer mal wieder stärker auf.
00:04:18: Wahrscheinlich gerade jetzt, weil die Unternehmen ja
00:04:21: in der Berichtssaison zum zweiten Quartal, also im Juli August,
00:04:26: noch mal die Investitionssummen erhöht haben.
00:04:30: Insofern wird natürlich gefragt, ob sich das denn dann am Ende alles rechnet.
00:04:33: Ich glaube, dass es nicht nur
00:04:35: einen scharfen Wettbewerb innerhalb der Vereinigten Staaten gibt
00:04:39: um künstliche Intelligenz und wer denn da die Nase vorn hat, sondern
00:04:43: es gibt eben auch einen Wettbewerb zwischen der Volksrepublik China
00:04:46: und den Amerikanern in diesem Bereich.
00:04:48: Und deswegen werden voraussichtlich weiterhin Gelder
00:04:51: in die Künstliche Intelligenz, in Datencenter, in Chips,
00:04:56: in Strom, Netzbetreiber und so weiter und so fort hineinfließen.
00:05:00: Die Magnificent Seven sind gestartet in die Berichtssaison zum Zweiten Quartal.
00:05:05: Mit einer Erwartung von 15 % haben diese dann deutlich
00:05:10: geschlagen, sind mit 25 % plus Gewinn heraus gelaufen.
00:05:14: Die Erwartungen jetzt für das dritte
00:05:16: und auch dann für das vierte Quartal liegen wieder bei etwa 14 bis 15 %
00:05:21: und es würde mich nicht wundern, wenn vor dem Hintergrund dieses wie gesagt
00:05:25: scharfen Wettbewerbs, bei dem niemand zurückfallen will,
00:05:28: die Gewinnschätzungen auch dann wieder übertroffen werden.
00:05:31: Die Berichtssaison läuft ja jetzt langsam an, es haben zwar noch nicht so richtig
00:05:35: viele Unternehmen vorgelegt,
00:05:36: aber es gibt doch bestimmt schon so eine erste Tendenz.
00:05:38: Und gab es vielleicht schon positive oder negative Überraschung?
00:05:42: Ja, Jessica, das ist völlig richtig.
00:05:43: Die Berichtssaison geht diese Woche richtig los.
00:05:46: Wir haben die amerikanischen Banken.
00:05:48: Es gibt aber auch schon
00:05:49: zwei Technologiewerte eins aus Taiwan, eins aus Europa, die berichten werden.
00:05:54: Also insofern erste Hinweise von den Sektoren auch, die sehr gut gelaufen sind.
00:06:00: Ich habe jetzt im Vorfeld noch nicht groß Gewinnwarnungen oder Ähnliches gesehen,
00:06:05: deswegen würde ich
00:06:06: glauben, dass die Berichtssaison auch recht ordentlich durchlaufen wird.
00:06:10: Die Erwartungen sind in Europa nicht hoch.
00:06:12: In Amerika
00:06:13: liegen sie auch auf einem Niveau, was möglicherweise übertroffen werden kann.
00:06:18: Also insofern erwarte ich, sollte jetzt nicht beispielsweise
00:06:21: der Zollstreit mit China weiter eskalieren, dass wir eine recht
00:06:26: ordentliche Berichtssaison sehen, werden mit wieder übertroffen den Gewinn.
00:06:30: Wann schlagen denn die Zölle von Donald Trump auf die Unternehmensgewinne durch?
00:06:35: Wahrscheinlich ja
00:06:36: jetzt noch nicht so, aber ich könnte mir vorstellen,
00:06:38: dass die Ausblicke verhaltener ausfallen, weil ja nun langsam
00:06:41: aber sicher in Anführungsstrichen abgerechnet wird.
00:06:43: Ja, das ist so Wir hatten noch vor einem Jahr
00:06:45: durchschnittliche oder effektive Zölle, die zwischen zwei und 3 % lagen.
00:06:50: Mittlerweile sind wir deutlich über 15.
00:06:52: Allerdings ist eine gewisse Sicherheit ja jetzt wieder eingekehrt,
00:06:56: nachdem zumindest einige Länder und größere
00:06:59: Regionen wissen, wie hoch denn das Zollmaß sein wird.
00:07:03: Insofern ist natürlich immer noch ein erheblicher Unterschied
00:07:06: zwischen 2 % und 16 % beispielsweise.
00:07:09: Aber die Unsicherheit ist ein Stück raus und die große Frage wird sein,
00:07:13: wer denn dann die Zölle am Ende tragen wird.
00:07:16: Nach aktueller Maßgabe der Volkswirte und Analysten
00:07:20: wird es wahrscheinlich so sein, dass ein Teil dieser Zollmaßnahmen
00:07:25: bei den Exporteuren hängenbleibt, die dann auf andere Produkte
00:07:29: und auf andere Regionen ausweichen werden.
00:07:31: Es wird ein Teil bei den Importeuren und der größte Teil wahrscheinlich
00:07:34: sogar bei den amerikanischen Konsumenten hängenbleiben.
00:07:38: Inwieweit das dann Kaufkraft kostet oder eben über Steuersenkungen etc.
00:07:43: in den Vereinigten Staaten aufgefangen wird, werden wir dann sehen.
00:07:47: Aber ja, die Inflation könnte etwas höher werden,
00:07:50: die Kaufkraft etwas zurückgehen und damit das volkswirtschaftliche Wachstum.
00:07:55: Und deswegen glauben mir auch die meisten Analysten wie
00:07:58: ja auch, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen weiter senken wird.
00:08:03: Die Berichtssaison wird uns sicherlich in den nächsten Wochen
00:08:06: noch einige Male beschäftigen, wenn wir dann auch mehr Zahlen sehen.
00:08:10: Es bleibt aber ja schon
00:08:11: so ein bisschen Unsicherheit mit Blick auf die Zölle,
00:08:13: weil wir haben es ja nun gerade mit China gesehen.
00:08:15: Der US Präsident ist ein wenig flatterhaft, könnte man sagen.
00:08:19: Na ja, wie gesagt, mit China hat er reagiert auf Maßnahmen von China.
00:08:22: Ich glaube, da haben beide Präsidenten sozusagen mal ihre Muskeln zeigen wollen.
00:08:27: Im Vorfeld dieses Treffens Ende des Monats beziehungsweise Anfang November,
00:08:33: welche Giftpfeile man denn so im Schrank hat
00:08:36: und wie man sich gegenseitig wehtun könnte.
00:08:39: Die Frage ist, ob wirklich die Amerikaner
00:08:41: noch so viel Druck auf die Volksrepublik ausüben können,
00:08:45: die ihre Exporte schon Richtung Vereinigte Staaten sehr stark zurückgefahren haben.
00:08:49: Umgelenkt haben, auch in der Technologie natürlich unglaubliche Investitionen
00:08:54: in den letzten Jahren und Monaten durchgeführt haben.
00:08:58: Also das wird sicherlich interessant werden, wie und wo man sich einigt.
00:09:02: Und deswegen glaube ich auch,
00:09:04: dass das ein Grund ist, warum es mittlerweile wieder etwas
00:09:07: konzilianter Töne aus der amerikanischen Administration gegeben hat.
00:09:12: Aber ja, der amerikanische Präsident sieht das
00:09:15: mit Zöllen Einnahmen zu generieren sind
00:09:18: und deswegen lässt er da auch vor den hohen Schulden
00:09:21: und den Budgetdefiziten in Amerika nicht locker.
00:09:24: Und deswegen ist es, glaube ich, auch heute
00:09:26: nicht entschieden, wie dieser Streit denn dann ausgehen wird.
00:09:30: Womit wir beim Haushaltsstreit in den USA sind.
00:09:33: Welche Bedeutung hat denn der Shutdown in den USA?
00:09:36: Und sorgt das noch für zusätzliche Unsicherheit an den Märkten?
00:09:40: Oder ist das business as usual,
00:09:41: weil wir das ja schon öfter in den vergangenen Jahren gesehen haben?
00:09:44: Ja, es ist, glaube ich, noch business as usual.
00:09:47: Es gab schon genug Shutdown, die meisten waren relativ kurz.
00:09:50: Interessant wird es sein nach dem 15.
00:09:53: Oktober, denn dann müssten die Löhne gezahlt werden.
00:09:56: Und wenn das nicht passiert,
00:09:58: dann werden die Leute wahrscheinlich dann doch eher irgendwann ungehalten.
00:10:02: Dann wird es auch auf die Kaufkraft und auf die Laune durchschlagen.
00:10:05: Insofern ist der 15.
00:10:06: Oktober hier sicherlich ein Datum, was man sich merken sollte.
00:10:11: Es ist in der Vergangenheit so gewesen, dass die Shutdown
00:10:14: eher der Opposition auf die Füße gefallen sind,
00:10:17: weil die Regierung Angebote macht, diese dann von der Opposition,
00:10:21: in diesem Falle eben von den Demokraten im Senat abgelehnt werden.
00:10:25: Und deswegen nimmt der Druck sicherlich auch auf die Demokraten zu,
00:10:29: hier in irgendeiner Form eine Lösung zu finden.
00:10:32: Mit den Republikanern, um eben dann
00:10:35: als amerikanische Regierung insgesamt arbeitsfähig zu sein.
00:10:39: Aber da sind wir noch nicht und es ist nicht absehbar, wie lange das dauern kann.
00:10:44: Es gibt jeden Tag Abstimmungen im amerikanischen Senat.
00:10:47: Aber noch mal Bisher hat dieses Quorum von 60 Senatoren,
00:10:52: also dieses Stimmenverhältnis ist noch nicht erreicht worden.
00:10:55: Das bleibt also auch spannend.
00:10:56: Es ist auch sonst in der Welt einiges los politisch.
00:10:59: Was davon ist denn relevant für die Märkte?
00:11:02: Japan, Frankreich?
00:11:04: Ja, den Shutdown hatten wir ja schon.
00:11:05: Wir haben eine französische Regierungsbildung.
00:11:08: Lecornu Nummer zwei müsste man sagen.
00:11:11: Hier geht es vor allen Dingen um die Rentenreform, also auch den Haushalt.
00:11:15: Es geht auch um Geld.
00:11:16: Die Franzosen haben relativ hohe Schulden in der Volkswirtschaft, bezogen
00:11:21: auf die Leistungsfähigkeit, aber auch einen stark defizitären Haushalt.
00:11:25: Man will das eben unter anderem
00:11:27: über eine Rentenreform besser in den Griff bekommen.
00:11:29: Da sperren sich einige Parteien dagegen, die ganz Linken und die
00:11:33: ganz Rechten
00:11:33: haben auch schon gesagt, dass sie die neue Regierung wieder ablehnen wollen.
00:11:37: Die Gemäßigteren sind zumindest im Moment mal gesprächsbereit.
00:11:41: Es ist aus meiner Sicht offen, ob es wirklich hier
00:11:44: zu einer Einigung kommen wird.
00:11:47: Und wenn sie kommen wird,
00:11:48: dann kommt sie wahrscheinlich, wie gesagt über diese Rentenreform.
00:11:52: Man sieht das ein bisschen an den Märkten.
00:11:55: Bei der Schwäche des Euros würde ich glauben.
00:11:57: Der hat zuletzt gegenüber dem Dollar doch wieder ein Stück weit nachgegeben.
00:12:02: Man sieht es aber nicht bisher in den Zinssätzen.
00:12:05: Hier ist zwar Frankreich auf einen hohen Spread gelaufen,
00:12:09: also der aufstockt, der Risikoaufschlag gegenüber Bundesanleihen aber nicht so,
00:12:13: dass man jetzt wirklich von einem Krisenszenario reden müsste.
00:12:17: Wir haben darüber hinaus in Japan die interessante Situation,
00:12:20: die wir auch schon seit Jahrzehnten nicht hatten, muss man sagen.
00:12:24: Die LDP regiert seit 1955.
00:12:27: Jeder war davon ausgegangen, dass die neue LDP-Vorsitzende Takaichi
00:12:33: dann auch Premierministerin werden würde.
00:12:36: Allerdings ist der kleinere Koalitionspartner
00:12:39: die Kōmeitō-Fraktion aus der Koalition,
00:12:43: nach 26 Jahren ausgestiegen und damit hat die LDP keine Mehrheit mehr.
00:12:48: So, jetzt kann man zwar die LDP-Vorsitzende Takaichi
00:12:52: nominieren, allerdings würde das nur dann zu ihrer Wahl führen,
00:12:56: wenn die Opposition keinen Gegenkandidaten aufstellt.
00:13:00: Und das tut sie im Moment.
00:13:02: Zumindest reden dort verschiedene größere und kleinere Parteien miteinander.
00:13:06: Und es könnte durchaus sein, dass es einen Gegenkandidaten geben wird,
00:13:10: der dann möglicherweise sogar in der Regierung die LDP
00:13:14: nach einer gewaltig langen Zeit ablösen könnte.
00:13:19: Ergebnis völlig offen.
00:13:20: Auch hier sollte am 15. erstmals abgestimmt werden.
00:13:23: Mittlerweile geht man doch eher auf den 20.
00:13:25: Oktober. Auch hier gilt es Eile zu zeigen.
00:13:28: Aufgrund des APEC und des ASEAN-Gipfels, dann in Korea und in Malaysia.
00:13:34: Aber mal gucken, wie es ausgeht.
00:13:36: Vom Markt her wäre die LDP Vorsitzende Takaichi
00:13:40: eher mit Abenomics in Verbindung gebracht worden.
00:13:43: Also niedrige Zinsen,
00:13:45: weiterhin Finanzierung des Staatsdefizits durch die Notenbank.
00:13:49: Das könnte sich ändern, sollte eben ein anderer Kandidat gewählt werden.
00:13:54: Wir haben darüber hinaus noch das britische Budget,
00:13:56: was wahrscheinlich im November kommen wird.
00:13:58: Auch da wird hart gerungen um das Geld und inwieweit man Einschnitte machen könnte.
00:14:05: Und insofern haben wir eine ganze Menge Themen,
00:14:07: die im Moment auf der ökonomischen Seite ganz abgesehen von
00:14:11: den großen politischen Fragen natürlich durch die Gegend springen
00:14:15: und die wir versuchen zu analysieren und deren Wirkungen
00:14:19: auf die Kapitalmärkte abzuleiten.
00:14:21: Der Goldpreis hat ja mal wieder ein neues Allzeithoch markiert.
00:14:25: Hat das auch mit diesen ganzen Unsicherheiten weltweit zu tun?
00:14:29: Dass Anleger vermehrt in Gold flüchten?
00:14:31: Oder sind es immer noch die Notenbanken mit ihrer starken Nachfrage?
00:14:35: Also ich glaube schon, dass der stärkere Dollar, der stärkere Schweizer Franken,
00:14:40: auch das stärkere Gold mit der Unsicherheit zu tun haben.
00:14:45: Es sind wohl auch viele Investoren,
00:14:47: auch gerade Hedge Funds, die dann Technologiewerte gekauft haben.
00:14:50: Wir hatten ja schon darüber gesprochen.
00:14:52: Teuer, aber hohe Erwartungen.
00:14:53: Wenn die Erwartungen auch erfüllt werden,
00:14:55: dann können die Kurse da sicherlich weiter steigen.
00:14:58: Aber viele, gerade institutionelle Anleger scheinen über Gold zu hedgen, zu sagen
00:15:03: ich kauf dann eben Technologie und wenn es schiefgeht,
00:15:05: dann habe ich Gold im Portfolio.
00:15:07: Es sind nach wie vor die Notenbanken sicherlich, die hier im Markt sind
00:15:13: und kaufen.
00:15:14: Sie trauen dem Dollar nicht so richtig,
00:15:16: Stichwort Mar-a-Lago Accord, Stichwort Pennsylvania-Plan.
00:15:20: Der Euro ist aber auch nicht nur überzeugend.
00:15:23: Das Britische Pfund,
00:15:24: wie gesagt, wir haben auch da von
00:15:26: Regierungen oder Regierungsbildung und Budgets und so weiter und so fort gesprochen.
00:15:30: Also deswegen ist es glaube ich das Gold.
00:15:32: Und was man jetzt natürlich mit der hohen Volatilität noch mal gesehen haben,
00:15:36: im Gegensatz zu Bitcoin,
00:15:38: und ich kriege eben
00:15:39: immer wieder erzählt, dass der Bitcoin ja mittlerweile auch wie Gold sei,
00:15:43: aber am Freitag, als wir diesen harten Sell-off gesehen haben,
00:15:47: also als die Leute, die Investoren, aus Risiko-Assets rausgegangen sind, ist auch
00:15:51: der Bitcoin unter die Räder gekommen, wohingegen das Gold eben angestiegen ist.
00:15:56: Also Konvention, so wie Gold.
00:15:59: Als sicherer Hafen ist der Bitcoin nach wie vor nicht,
00:16:01: sondern da bietet sich eben das Gold an und das sind.
00:16:05: Diese verschiedenen Gründe sind aus meiner Sicht die Ursache dafür,
00:16:08: dass der Goldpreis heute die 4.100 ins Visier nimmt.
00:16:13: Ich glaube, über
00:16:14: Bitcoin und digitale Assets müssen wir auch ganz dringend wieder einen
00:16:17: Podcast machen.
00:16:18: Letzte Frage für diese Folge Wie gehe ich da
00:16:21: als Anleger mit, um wieder bei Rücksetzern kaufen?
00:16:24: Vielleicht ein bisschen mehr Gold ins Depot, Füße stillhalten,
00:16:27: das ist ja schon so ein bisschen ja, ich würde fast sagen wild Im Moment ja.
00:16:31: Ich würde tatsächlich in die Dips kaufen.
00:16:33: Ich hatte ja vorhin gesagt, dass ich glaube, dass die
00:16:35: Gewinnerwartungen nicht nur erreicht, sondern auch geschlagen werden können.
00:16:39: Wieder.
00:16:40: Solange die Politik nicht Zölle
00:16:43: und Handelskriege und Protektionismus
00:16:47: und ähnliche Dinge, und zwar von allen Seiten auf die Spitze treibt,
00:16:50: werden die Unternehmen
00:16:51: voraussichtlich damit umgehen können und ihre Gewinne auch einholen,
00:16:55: gerade was sie Künstliche Intelligenz und die Technologie angeht.
00:16:59: Und deswegen würde ich in die Dips kaufen.
00:17:00: Ich glaube, wir sind da immer noch am Anfang,
00:17:02: dass wir irgendwann mal eine Überinvestition kriegen könnten.
00:17:05: Mag sein, aber da stehen wir heute noch nicht.
00:17:07: Und deswegen glaube ich auch, dass die Märkte weiterlaufen werden.
00:17:10: Auf jeden Fall wird es ein spannender Herbst.
00:17:12: So viel können wir schon mal sagen.
00:17:14: Ich danke dir bis dahin für diese PERSPEKTIVEN
00:17:17: To go. Sehr gerne.
00:17:22: Und.