PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

Transkript

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00:00:01: Deutsche Bank präsentiert PERSPEKTIVEN to go.

00:00:05: Ihr Audio Podcast rund um das Thema Börse

00:00:08: US-Präsident Donald Trump hat mit neuen Zoll-

00:00:13: drohungen gegen China die Stimmung an der Wall Street verdorben –

00:00:17: zumindest kurzfristig.

00:00:18: Eine ohnehin ungewöhnlich volatile Woche endete mit Panikverkäufen.

00:00:22: Wie geht es weiter?

00:00:23: Kann die laufende Berichtssaison die Stimmung wieder aufhellen

00:00:26: und was ist sonst noch los an den Märkten?

00:00:29: Darüber spreche ich mit Uli Stephan von der Deutschen Bank.

00:00:32: Mein Name ist Jessica Schwarzer und damit herzlich willkommen

00:00:35: zu einer neuen Folge der PERSPEKTIVEN To go.

00:00:39: Uli, Trump hat es mal wieder über sein soziales Netzwerk Truth Social verkündet.

00:00:44: Massive Zollerhöhungen gegen China soll es geben.

00:00:47: Erst mal war das ja recht allgemein, Genaueres folgte

00:00:49: dann am vergangenen Freitag nach Börsenschluss.

00:00:52: Die Märkte reagierten kräftig.

00:00:54: Hatte ich das überrascht?

00:00:55: Ja. Es hat schon überrascht, dass wir eine solche Reaktion hatten,

00:01:00: nachdem der amerikanische Präsident

00:01:02: ja auch vorher immer mal wieder auf einzelne Sektoren

00:01:05: Zölle erhoben hat, die der Markt aber mehr oder weniger weggelächelt hat.

00:01:09: Insofern war das schon erstaunlich, dass es eine so

00:01:13: doch deutliche Marktreaktion gegeben hat.

00:01:16: Allerdings ist sie offensichtlich Ausfluss

00:01:18: dessen, dass die Volksrepublik mit einer besonderen Kontrolle

00:01:22: bei Seltenen Erden, also bei den Exporten von Seltenen Erden, gedroht hat.

00:01:27: Und Donald Trump, der amerikanische Präsident, hat dann auch

00:01:31: am Wochenende auf den sozialen Medien noch mal hinterher gelegt,

00:01:36: dass man sich keine Sorgen machen sollte wegen China.

00:01:40: Alles würde am Ende gut werden und er würde den chinesischen Präsidenten

00:01:45: sehr schätzen, der offensichtlich mit diesen Maßnahmen

00:01:49: bei Seltenen Erden nur einen schlechten Moment gehabt hat.

00:01:53: Eher Donald Trump würde sich aber dafür einsetzen,

00:01:55: weil niemand eine Rezession oder eine Depression haben wollte.

00:01:59: Und natürlich würden die USA auch China weiterhin unterstützen.

00:02:02: Also deswegen war dann zunächst mal wieder der Markt in die andere

00:02:07: Richtung unterwegs.

00:02:08: Und jetzt gibt es Diskussionen.

00:02:10: Es ist ja geplant, dass die beiden Präsidenten, also der amerikanische Donald

00:02:15: Trump und der chinesische Xi Jinping, beim APEC-Gipfel in Seoul am ein und 30.

00:02:21: Oktober beziehungsweise 1.

00:02:22: November aufeinander treffen und mal schauen, ob das gelingt

00:02:26: und mit welchem Ergebnis.

00:02:28: Also es ist schon verrückt, wie heftig diese Ausschläge dann am Freitag waren.

00:02:32: Es war ja wohl der schlechteste Börsentag seit dem Liberation Day, der im April war,

00:02:35: als Trump ja erstmals Zölle verkündet hat.

00:02:39: Steckt da noch mehr dahinter?

00:02:41: Ist der Markt vielleicht reif für eine Korrektur

00:02:42: und man nimmt dann jetzt einfach

00:02:43: irgendwas mal zum Anlass, um ordentlich auf den Verkaufsbutton zu drücken?

00:02:48: Ja, ich glaube Jessica.

00:02:49: Zum einen waren es nicht nur die Zölle, die dann ja für China

00:02:52: auf deutlich über 130 % steigen würden

00:02:56: und damit natürlich die Importe Amerikas, gerade auch fürs Weihnachtsgeschäft und so weiter,

00:03:01: dass die Stimmung schon da deutlich

00:03:03: verhageln könnte, auch gerade bei den Konsumenten, sondern

00:03:05: es war eben auch die seltenen Erden, die ja in praktisch allem, was

00:03:09: irgendwie Technik ist, eingebaut werden und insofern natürlich

00:03:13: von beiden Seiten hier ein Stück weit die Weltwirtschaft bedroht worden ist.

00:03:17: Darüber hinaus ist es aber sicherlich richtig,

00:03:19: dass die Märkte rasant angestiegen sind, gerade auch noch mal im September

00:03:24: und vor dem Hintergrund.

00:03:26: Ja, eine Korrektur vielleicht mal notwendig gewesen ist.

00:03:29: Also zumindest konnte der Anstieg, der wir ja im Grunde seit April sehen

00:03:34: und der sich im

00:03:35: September noch mal beschleunigt hat, sicherlich nicht so weitergehen.

00:03:38: Das ist ja auch vor allen Dingen immer wieder

00:03:39: von den sportlichen Bewertungen der Technologieaktien zu lesen.

00:03:43: Vor allem die KI-Profiteure sind ja wirklich heftigst bewertet und aktuell

00:03:47: fließen ja immer noch hunderte Milliarden Dollar in den KI Ausbau.

00:03:51: Es gibt aber auch kritische Stimmen, die davor warnen, dass das investierte

00:03:54: Kapital vielleicht gar nicht so viel Profit abwerfen wird

00:03:58: und dass mal irgendwann eine harte Korrektur droht.

00:04:01: Ist diese Gefahr real?

00:04:03: Im Augenblick

00:04:05: also die Diskussion um die hohen Investitionen, gerade

00:04:09: im Bereich der Technologie

00:04:10: und auch der künstlichen Intelligenz sind ja nicht ganz neu.

00:04:13: Die führen wir seit deutlich über einem Jahr

00:04:16: und sie kommen immer mal wieder stärker auf.

00:04:18: Wahrscheinlich gerade jetzt, weil die Unternehmen ja

00:04:21: in der Berichtssaison zum zweiten Quartal, also im Juli August,

00:04:26: noch mal die Investitionssummen erhöht haben.

00:04:30: Insofern wird natürlich gefragt, ob sich das denn dann am Ende alles rechnet.

00:04:33: Ich glaube, dass es nicht nur

00:04:35: einen scharfen Wettbewerb innerhalb der Vereinigten Staaten gibt

00:04:39: um künstliche Intelligenz und wer denn da die Nase vorn hat, sondern

00:04:43: es gibt eben auch einen Wettbewerb zwischen der Volksrepublik China

00:04:46: und den Amerikanern in diesem Bereich.

00:04:48: Und deswegen werden voraussichtlich weiterhin Gelder

00:04:51: in die Künstliche Intelligenz, in Datencenter, in Chips,

00:04:56: in Strom, Netzbetreiber und so weiter und so fort hineinfließen.

00:05:00: Die Magnificent Seven sind gestartet in die Berichtssaison zum Zweiten Quartal.

00:05:05: Mit einer Erwartung von 15 % haben diese dann deutlich

00:05:10: geschlagen, sind mit 25 % plus Gewinn heraus gelaufen.

00:05:14: Die Erwartungen jetzt für das dritte

00:05:16: und auch dann für das vierte Quartal liegen wieder bei etwa 14 bis 15 %

00:05:21: und es würde mich nicht wundern, wenn vor dem Hintergrund dieses wie gesagt

00:05:25: scharfen Wettbewerbs, bei dem niemand zurückfallen will,

00:05:28: die Gewinnschätzungen auch dann wieder übertroffen werden.

00:05:31: Die Berichtssaison läuft ja jetzt langsam an, es haben zwar noch nicht so richtig

00:05:35: viele Unternehmen vorgelegt,

00:05:36: aber es gibt doch bestimmt schon so eine erste Tendenz.

00:05:38: Und gab es vielleicht schon positive oder negative Überraschung?

00:05:42: Ja, Jessica, das ist völlig richtig.

00:05:43: Die Berichtssaison geht diese Woche richtig los.

00:05:46: Wir haben die amerikanischen Banken.

00:05:48: Es gibt aber auch schon

00:05:49: zwei Technologiewerte eins aus Taiwan, eins aus Europa, die berichten werden.

00:05:54: Also insofern erste Hinweise von den Sektoren auch, die sehr gut gelaufen sind.

00:06:00: Ich habe jetzt im Vorfeld noch nicht groß Gewinnwarnungen oder Ähnliches gesehen,

00:06:05: deswegen würde ich

00:06:06: glauben, dass die Berichtssaison auch recht ordentlich durchlaufen wird.

00:06:10: Die Erwartungen sind in Europa nicht hoch.

00:06:12: In Amerika

00:06:13: liegen sie auch auf einem Niveau, was möglicherweise übertroffen werden kann.

00:06:18: Also insofern erwarte ich, sollte jetzt nicht beispielsweise

00:06:21: der Zollstreit mit China weiter eskalieren, dass wir eine recht

00:06:26: ordentliche Berichtssaison sehen, werden mit wieder übertroffen den Gewinn.

00:06:30: Wann schlagen denn die Zölle von Donald Trump auf die Unternehmensgewinne durch?

00:06:35: Wahrscheinlich ja

00:06:36: jetzt noch nicht so, aber ich könnte mir vorstellen,

00:06:38: dass die Ausblicke verhaltener ausfallen, weil ja nun langsam

00:06:41: aber sicher in Anführungsstrichen abgerechnet wird.

00:06:43: Ja, das ist so Wir hatten noch vor einem Jahr

00:06:45: durchschnittliche oder effektive Zölle, die zwischen zwei und 3 % lagen.

00:06:50: Mittlerweile sind wir deutlich über 15.

00:06:52: Allerdings ist eine gewisse Sicherheit ja jetzt wieder eingekehrt,

00:06:56: nachdem zumindest einige Länder und größere

00:06:59: Regionen wissen, wie hoch denn das Zollmaß sein wird.

00:07:03: Insofern ist natürlich immer noch ein erheblicher Unterschied

00:07:06: zwischen 2 % und 16 % beispielsweise.

00:07:09: Aber die Unsicherheit ist ein Stück raus und die große Frage wird sein,

00:07:13: wer denn dann die Zölle am Ende tragen wird.

00:07:16: Nach aktueller Maßgabe der Volkswirte und Analysten

00:07:20: wird es wahrscheinlich so sein, dass ein Teil dieser Zollmaßnahmen

00:07:25: bei den Exporteuren hängenbleibt, die dann auf andere Produkte

00:07:29: und auf andere Regionen ausweichen werden.

00:07:31: Es wird ein Teil bei den Importeuren und der größte Teil wahrscheinlich

00:07:34: sogar bei den amerikanischen Konsumenten hängenbleiben.

00:07:38: Inwieweit das dann Kaufkraft kostet oder eben über Steuersenkungen etc.

00:07:43: in den Vereinigten Staaten aufgefangen wird, werden wir dann sehen.

00:07:47: Aber ja, die Inflation könnte etwas höher werden,

00:07:50: die Kaufkraft etwas zurückgehen und damit das volkswirtschaftliche Wachstum.

00:07:55: Und deswegen glauben mir auch die meisten Analysten wie

00:07:58: ja auch, dass die amerikanische Notenbank die Zinsen weiter senken wird.

00:08:03: Die Berichtssaison wird uns sicherlich in den nächsten Wochen

00:08:06: noch einige Male beschäftigen, wenn wir dann auch mehr Zahlen sehen.

00:08:10: Es bleibt aber ja schon

00:08:11: so ein bisschen Unsicherheit mit Blick auf die Zölle,

00:08:13: weil wir haben es ja nun gerade mit China gesehen.

00:08:15: Der US Präsident ist ein wenig flatterhaft, könnte man sagen.

00:08:19: Na ja, wie gesagt, mit China hat er reagiert auf Maßnahmen von China.

00:08:22: Ich glaube, da haben beide Präsidenten sozusagen mal ihre Muskeln zeigen wollen.

00:08:27: Im Vorfeld dieses Treffens Ende des Monats beziehungsweise Anfang November,

00:08:33: welche Giftpfeile man denn so im Schrank hat

00:08:36: und wie man sich gegenseitig wehtun könnte.

00:08:39: Die Frage ist, ob wirklich die Amerikaner

00:08:41: noch so viel Druck auf die Volksrepublik ausüben können,

00:08:45: die ihre Exporte schon Richtung Vereinigte Staaten sehr stark zurückgefahren haben.

00:08:49: Umgelenkt haben, auch in der Technologie natürlich unglaubliche Investitionen

00:08:54: in den letzten Jahren und Monaten durchgeführt haben.

00:08:58: Also das wird sicherlich interessant werden, wie und wo man sich einigt.

00:09:02: Und deswegen glaube ich auch,

00:09:04: dass das ein Grund ist, warum es mittlerweile wieder etwas

00:09:07: konzilianter Töne aus der amerikanischen Administration gegeben hat.

00:09:12: Aber ja, der amerikanische Präsident sieht das

00:09:15: mit Zöllen Einnahmen zu generieren sind

00:09:18: und deswegen lässt er da auch vor den hohen Schulden

00:09:21: und den Budgetdefiziten in Amerika nicht locker.

00:09:24: Und deswegen ist es, glaube ich, auch heute

00:09:26: nicht entschieden, wie dieser Streit denn dann ausgehen wird.

00:09:30: Womit wir beim Haushaltsstreit in den USA sind.

00:09:33: Welche Bedeutung hat denn der Shutdown in den USA?

00:09:36: Und sorgt das noch für zusätzliche Unsicherheit an den Märkten?

00:09:40: Oder ist das business as usual,

00:09:41: weil wir das ja schon öfter in den vergangenen Jahren gesehen haben?

00:09:44: Ja, es ist, glaube ich, noch business as usual.

00:09:47: Es gab schon genug Shutdown, die meisten waren relativ kurz.

00:09:50: Interessant wird es sein nach dem 15.

00:09:53: Oktober, denn dann müssten die Löhne gezahlt werden.

00:09:56: Und wenn das nicht passiert,

00:09:58: dann werden die Leute wahrscheinlich dann doch eher irgendwann ungehalten.

00:10:02: Dann wird es auch auf die Kaufkraft und auf die Laune durchschlagen.

00:10:05: Insofern ist der 15.

00:10:06: Oktober hier sicherlich ein Datum, was man sich merken sollte.

00:10:11: Es ist in der Vergangenheit so gewesen, dass die Shutdown

00:10:14: eher der Opposition auf die Füße gefallen sind,

00:10:17: weil die Regierung Angebote macht, diese dann von der Opposition,

00:10:21: in diesem Falle eben von den Demokraten im Senat abgelehnt werden.

00:10:25: Und deswegen nimmt der Druck sicherlich auch auf die Demokraten zu,

00:10:29: hier in irgendeiner Form eine Lösung zu finden.

00:10:32: Mit den Republikanern, um eben dann

00:10:35: als amerikanische Regierung insgesamt arbeitsfähig zu sein.

00:10:39: Aber da sind wir noch nicht und es ist nicht absehbar, wie lange das dauern kann.

00:10:44: Es gibt jeden Tag Abstimmungen im amerikanischen Senat.

00:10:47: Aber noch mal Bisher hat dieses Quorum von 60 Senatoren,

00:10:52: also dieses Stimmenverhältnis ist noch nicht erreicht worden.

00:10:55: Das bleibt also auch spannend.

00:10:56: Es ist auch sonst in der Welt einiges los politisch.

00:10:59: Was davon ist denn relevant für die Märkte?

00:11:02: Japan, Frankreich?

00:11:04: Ja, den Shutdown hatten wir ja schon.

00:11:05: Wir haben eine französische Regierungsbildung.

00:11:08: Lecornu Nummer zwei müsste man sagen.

00:11:11: Hier geht es vor allen Dingen um die Rentenreform, also auch den Haushalt.

00:11:15: Es geht auch um Geld.

00:11:16: Die Franzosen haben relativ hohe Schulden in der Volkswirtschaft, bezogen

00:11:21: auf die Leistungsfähigkeit, aber auch einen stark defizitären Haushalt.

00:11:25: Man will das eben unter anderem

00:11:27: über eine Rentenreform besser in den Griff bekommen.

00:11:29: Da sperren sich einige Parteien dagegen, die ganz Linken und die

00:11:33: ganz Rechten

00:11:33: haben auch schon gesagt, dass sie die neue Regierung wieder ablehnen wollen.

00:11:37: Die Gemäßigteren sind zumindest im Moment mal gesprächsbereit.

00:11:41: Es ist aus meiner Sicht offen, ob es wirklich hier

00:11:44: zu einer Einigung kommen wird.

00:11:47: Und wenn sie kommen wird,

00:11:48: dann kommt sie wahrscheinlich, wie gesagt über diese Rentenreform.

00:11:52: Man sieht das ein bisschen an den Märkten.

00:11:55: Bei der Schwäche des Euros würde ich glauben.

00:11:57: Der hat zuletzt gegenüber dem Dollar doch wieder ein Stück weit nachgegeben.

00:12:02: Man sieht es aber nicht bisher in den Zinssätzen.

00:12:05: Hier ist zwar Frankreich auf einen hohen Spread gelaufen,

00:12:09: also der aufstockt, der Risikoaufschlag gegenüber Bundesanleihen aber nicht so,

00:12:13: dass man jetzt wirklich von einem Krisenszenario reden müsste.

00:12:17: Wir haben darüber hinaus in Japan die interessante Situation,

00:12:20: die wir auch schon seit Jahrzehnten nicht hatten, muss man sagen.

00:12:24: Die LDP regiert seit 1955.

00:12:27: Jeder war davon ausgegangen, dass die neue LDP-Vorsitzende Takaichi

00:12:33: dann auch Premierministerin werden würde.

00:12:36: Allerdings ist der kleinere Koalitionspartner

00:12:39: die Kōmeitō-Fraktion aus der Koalition,

00:12:43: nach 26 Jahren ausgestiegen und damit hat die LDP keine Mehrheit mehr.

00:12:48: So, jetzt kann man zwar die LDP-Vorsitzende Takaichi

00:12:52: nominieren, allerdings würde das nur dann zu ihrer Wahl führen,

00:12:56: wenn die Opposition keinen Gegenkandidaten aufstellt.

00:13:00: Und das tut sie im Moment.

00:13:02: Zumindest reden dort verschiedene größere und kleinere Parteien miteinander.

00:13:06: Und es könnte durchaus sein, dass es einen Gegenkandidaten geben wird,

00:13:10: der dann möglicherweise sogar in der Regierung die LDP

00:13:14: nach einer gewaltig langen Zeit ablösen könnte.

00:13:19: Ergebnis völlig offen.

00:13:20: Auch hier sollte am 15. erstmals abgestimmt werden.

00:13:23: Mittlerweile geht man doch eher auf den 20.

00:13:25: Oktober. Auch hier gilt es Eile zu zeigen.

00:13:28: Aufgrund des APEC und des ASEAN-Gipfels, dann in Korea und in Malaysia.

00:13:34: Aber mal gucken, wie es ausgeht.

00:13:36: Vom Markt her wäre die LDP Vorsitzende Takaichi

00:13:40: eher mit Abenomics in Verbindung gebracht worden.

00:13:43: Also niedrige Zinsen,

00:13:45: weiterhin Finanzierung des Staatsdefizits durch die Notenbank.

00:13:49: Das könnte sich ändern, sollte eben ein anderer Kandidat gewählt werden.

00:13:54: Wir haben darüber hinaus noch das britische Budget,

00:13:56: was wahrscheinlich im November kommen wird.

00:13:58: Auch da wird hart gerungen um das Geld und inwieweit man Einschnitte machen könnte.

00:14:05: Und insofern haben wir eine ganze Menge Themen,

00:14:07: die im Moment auf der ökonomischen Seite ganz abgesehen von

00:14:11: den großen politischen Fragen natürlich durch die Gegend springen

00:14:15: und die wir versuchen zu analysieren und deren Wirkungen

00:14:19: auf die Kapitalmärkte abzuleiten.

00:14:21: Der Goldpreis hat ja mal wieder ein neues Allzeithoch markiert.

00:14:25: Hat das auch mit diesen ganzen Unsicherheiten weltweit zu tun?

00:14:29: Dass Anleger vermehrt in Gold flüchten?

00:14:31: Oder sind es immer noch die Notenbanken mit ihrer starken Nachfrage?

00:14:35: Also ich glaube schon, dass der stärkere Dollar, der stärkere Schweizer Franken,

00:14:40: auch das stärkere Gold mit der Unsicherheit zu tun haben.

00:14:45: Es sind wohl auch viele Investoren,

00:14:47: auch gerade Hedge Funds, die dann Technologiewerte gekauft haben.

00:14:50: Wir hatten ja schon darüber gesprochen.

00:14:52: Teuer, aber hohe Erwartungen.

00:14:53: Wenn die Erwartungen auch erfüllt werden,

00:14:55: dann können die Kurse da sicherlich weiter steigen.

00:14:58: Aber viele, gerade institutionelle Anleger scheinen über Gold zu hedgen, zu sagen

00:15:03: ich kauf dann eben Technologie und wenn es schiefgeht,

00:15:05: dann habe ich Gold im Portfolio.

00:15:07: Es sind nach wie vor die Notenbanken sicherlich, die hier im Markt sind

00:15:13: und kaufen.

00:15:14: Sie trauen dem Dollar nicht so richtig,

00:15:16: Stichwort Mar-a-Lago Accord, Stichwort Pennsylvania-Plan.

00:15:20: Der Euro ist aber auch nicht nur überzeugend.

00:15:23: Das Britische Pfund,

00:15:24: wie gesagt, wir haben auch da von

00:15:26: Regierungen oder Regierungsbildung und Budgets und so weiter und so fort gesprochen.

00:15:30: Also deswegen ist es glaube ich das Gold.

00:15:32: Und was man jetzt natürlich mit der hohen Volatilität noch mal gesehen haben,

00:15:36: im Gegensatz zu Bitcoin,

00:15:38: und ich kriege eben

00:15:39: immer wieder erzählt, dass der Bitcoin ja mittlerweile auch wie Gold sei,

00:15:43: aber am Freitag, als wir diesen harten Sell-off gesehen haben,

00:15:47: also als die Leute, die Investoren, aus Risiko-Assets rausgegangen sind, ist auch

00:15:51: der Bitcoin unter die Räder gekommen, wohingegen das Gold eben angestiegen ist.

00:15:56: Also Konvention, so wie Gold.

00:15:59: Als sicherer Hafen ist der Bitcoin nach wie vor nicht,

00:16:01: sondern da bietet sich eben das Gold an und das sind.

00:16:05: Diese verschiedenen Gründe sind aus meiner Sicht die Ursache dafür,

00:16:08: dass der Goldpreis heute die 4.100 ins Visier nimmt.

00:16:13: Ich glaube, über

00:16:14: Bitcoin und digitale Assets müssen wir auch ganz dringend wieder einen

00:16:17: Podcast machen.

00:16:18: Letzte Frage für diese Folge Wie gehe ich da

00:16:21: als Anleger mit, um wieder bei Rücksetzern kaufen?

00:16:24: Vielleicht ein bisschen mehr Gold ins Depot, Füße stillhalten,

00:16:27: das ist ja schon so ein bisschen ja, ich würde fast sagen wild Im Moment ja.

00:16:31: Ich würde tatsächlich in die Dips kaufen.

00:16:33: Ich hatte ja vorhin gesagt, dass ich glaube, dass die

00:16:35: Gewinnerwartungen nicht nur erreicht, sondern auch geschlagen werden können.

00:16:39: Wieder.

00:16:40: Solange die Politik nicht Zölle

00:16:43: und Handelskriege und Protektionismus

00:16:47: und ähnliche Dinge, und zwar von allen Seiten auf die Spitze treibt,

00:16:50: werden die Unternehmen

00:16:51: voraussichtlich damit umgehen können und ihre Gewinne auch einholen,

00:16:55: gerade was sie Künstliche Intelligenz und die Technologie angeht.

00:16:59: Und deswegen würde ich in die Dips kaufen.

00:17:00: Ich glaube, wir sind da immer noch am Anfang,

00:17:02: dass wir irgendwann mal eine Überinvestition kriegen könnten.

00:17:05: Mag sein, aber da stehen wir heute noch nicht.

00:17:07: Und deswegen glaube ich auch, dass die Märkte weiterlaufen werden.

00:17:10: Auf jeden Fall wird es ein spannender Herbst.

00:17:12: So viel können wir schon mal sagen.

00:17:14: Ich danke dir bis dahin für diese PERSPEKTIVEN

00:17:17: To go. Sehr gerne.

00:17:22: Und.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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