01:00:00: Deutsche Bank präsentiert: PERSPEKTIVEN To
01:00:04: Go. Ihr Audio-Podcast rund um das Thema Börse.
01:00:07: Selten wurde wahrscheinlich so viel über
01:00:11: Währungen gesprochen und
01:00:12: geschrieben wie in diesem Jahr,
01:00:13: von einem schwachen Dollar, einem starken
01:00:15: Euro, von Schwellenländerwährungen und Co.
01:00:18: Doch was bedeutet das für die Wirtschaft,
01:00:20: für die Unternehmen und für uns Anleger?
01:00:22: Darüber spreche ich mit Dirk
01:00:23: Steffen von der Deutschen Bank.
01:00:24: Mein Name ist Jessica Schwarzer, und
01:00:26: damit herzlich willkommen zu einer neuen
01:00:27: Folge der PERSPEKTIVEN to Go.
01:00:29: Dirk, schön, dass du wieder bei den
01:00:30: PERSPEKTIVEN to Go zu Gast bist.
01:00:33: Erste Frage, wie schwach ist
01:00:35: der Dollar denn eigentlich?
01:00:36: Gute Güte. Ja, also erst mal, die Frage
01:00:38: ist er denn wirklich
01:00:39: schwach und in welchem Jahr,
01:00:41: also, toller Einstieg würde ich sagen.
01:00:43: Woran macht man es überhaupt fest?
01:00:45: Bleiben wir mal bei diesem Jahr, oder?
01:00:47: Da hat er ein bisschen mehr als 10
01:00:50: Prozent gegenüber dem Euro verloren.
01:00:52: Das war glaube ich schon
01:00:53: mal ein bisschen mehr, ne?
01:00:53: Das war glaube ich
01:00:54: schon mal 15 Prozent, oder?
01:00:55: Er hat sich leicht erholt
01:00:56: von seinem Schwächeanfall.
01:00:58: Das läuft jetzt, also der Tiefpunkt
01:01:01: sozusagen, wie man möchte, ist ja
01:01:02: der Hochpunkt bei Euro, US-Dollar, also der
01:01:04: schwächste Punkt war Mitte September.
01:01:07: Und seitdem hat sich das beruhigt, aber
01:01:09: eigentlich, wenn man sich
01:01:09: so Liniencharts anguckt,
01:01:12: schon ein bisschen länger.
01:01:13: Also eigentlich ist das
01:01:14: Dollar-Schwäche-Thema ein Thema aus dem
01:01:17: ersten Halbjahr, interessanterweise.
01:01:20: Das hallt immer noch nach.
01:01:21: Auf jeden Fall.
01:01:22: Sind das eigentlich normale Schwankungen,
01:01:24: die wir da dieses Jahr erlebt haben?
01:01:25: Weil ich habe mal gelernt, als
01:01:26: Privatanleger bräuchte
01:01:27: man so bei Dollar und Euro
01:01:29: gar nicht auf dieses
01:01:29: Währungsrisiko wirklich schauen,
01:01:32: weil es immer so ein bisschen umeinander
01:01:33: rumschwankt und
01:01:34: langfristig nicht so viel ausmacht.
01:01:36: Aber 10 oder 15
01:01:37: Prozent sind ja schon heftig.
01:01:38: Ja, das ist insbesondere dann ein
01:01:41: bisschen unangenehm, wenn das so gerade zu
01:01:42: Anfang des Jahres passiert.
01:01:44: Also, wir hatten ja
01:01:45: wirklich noch Mitte Januar,
01:01:49: standen wir noch bei 1,023, so
01:01:51: in der Richtung, also super starker Dollar.
01:01:54: Und dann quasi war das in vier, fünf
01:01:56: Monaten, war das Thema dann erledigt.
01:01:59: Und das ist immer ein bisschen schwierig,
01:02:01: weil wir haben immer diese
01:02:03: Jahresanfangsbetrachtung.
01:02:06: Also, kein Mensch denkt mehr daran, wie
01:02:08: es im letzten Jahr davor war.
01:02:10: Und deswegen sieht das so ein bisschen
01:02:11: dramatischer aus, als es ist.
01:02:13: Also, wir hatten ja auch, das habe ich
01:02:15: extra hier nochmal zur
01:02:16: Vorbereitung mir angeguckt,
01:02:18: im September 2022, zum Beispiel,
01:02:22: da standen wir tatsächlich bei 1,95,
01:02:27: Entschuldigung, von 0,95,
01:02:30: also nochmal deutlich unter der Parität.
01:02:33: Und wenn man noch ein bisschen, das ist
01:02:35: alles noch in fünf Jahren zurückzuholen.
01:02:36: Und da war der Dollar dann extrem stark.
01:02:39: Also, eigentlich könnte man auch sagen,
01:02:39: es hat sich ein
01:02:40: bisschen normalisiert, oder?
01:02:41: Absolut. Und wir hatten in dem Jahr 21,
01:02:45: da hatten wir ja andere Probleme
01:02:46: als den Dollar, glaube ich,
01:02:48: gerade nach immer noch
01:02:49: Covid-Lockdowns und so weiter.
01:02:52: Da waren wir ja über 1,20.
01:02:55: Also, wir sind jetzt 5, 6
01:02:56: Cent sogar noch davon weg.
01:02:59: Und das war glaube ich diese Dramatik,
01:03:01: diese Schnelligkeit,
01:03:02: die dazu geführt hat,
01:03:03: dass das, glaube ich, so mancher sich die
01:03:06: Frage gestellt hat, ob das jetzt für
01:03:08: immer so weiter geht.
01:03:09: Also, die ewige
01:03:10: Dollar-Schwäche zum Beispiel.
01:03:12: Dann gab es sehr viele Anfragen, auch
01:03:15: gerade im ersten Halbjahr,
01:03:17: ob das überhaupt noch sinnvoll ist, in
01:03:19: den USA investiert zu sein.
01:03:21: Und so, du kennst das, ne?
01:03:22: Ja, ja.
01:03:23: Da war, glaube ich, sehr
01:03:23: viel Drama auch mit dabei.
01:03:25: So eine Schlagzeile
01:03:26: liest sich doch auch gut.
01:03:27: Also, ich bin ja nun Journalistin.
01:03:29: Also, das ist ja quasi
01:03:31: ein Elfmeter ohne Torwart.
01:03:33: Aber was waren denn die Gründe für diese
01:03:35: angebliche Dollar-Schwäche?
01:03:38: Für das, was wir eben in den ersten
01:03:39: Monaten dieses Jahres erlebt haben?
01:03:40: Also, ich möchte das nicht schönreden.
01:03:42: Es war schon eine echte Dollar-Schwäche.
01:03:44: Und es betrifft viele unserer Kunden
01:03:47: natürlich oder/ und die meisten Anleger.
01:03:50: Das klebt halt alles an dem MSCI World
01:03:52: All Country dran, ne?
01:03:54: Also, die klassische
01:03:55: Welt-Aktien-Benchmark.
01:03:57: Da haben wir nun mal
01:03:58: sehr viel Dollar drin,
01:03:59: wir haben ganz viel US-Aktien drin.
01:04:01: Deswegen sind viele
01:04:03: einfach betroffen
01:04:05: dieses Jahr.
01:04:06: Und wenn man sich das über die letzten 25
01:04:09: Jahre anschaut zum
01:04:10: Beispiel, haben wir auch gemacht,
01:04:12: dann wird man feststellen,
01:04:14: dass, dass man über den Dollar,
01:04:15: wenn man in den US-Aktien investiert war,
01:04:18: so ein halbes bis ein Prozent pro Jahr
01:04:21: ungefähr gewonnen hat.
01:04:23: Also an zusätzlicher
01:04:24: Rendite durch das Dollar-Exposure.
01:04:27: Und zwar inklusive dieser Schwächephase,
01:04:28: die wir dieses Jahr hatten.
01:04:30: Also, es war in Summe eine gute
01:04:31: Entscheidung, das zu machen
01:04:32: über die letzten 25 Jahre.
01:04:35: Jetzt fragen sich natürlich viele, ist
01:04:38: das ja, ist es noch
01:04:39: sinnvoll, das weiterhin zu haben?
01:04:42: Sollte man absichern und Ähnliches?
01:04:44: Also, das sind, glaube ich, die Punkte,
01:04:45: die jetzt echt besprochen werden müssen.
01:04:47: Sollte ich absichern?
01:04:48: Ich kann ja meine Fonds und ETFs auch in
01:04:50: einer gehedgeden Variante kaufen.
01:04:52: Also, wenn ich in den S&P 500
01:04:54: beispielsweise investieren will,
01:04:55: da gibt es ja auch gehedgede Produkte
01:04:58: mit der Währungsabsicherung.
01:05:00: Macht das Sinn oder
01:05:00: kostet das einfach nur Geld?
01:05:02: Also, man kann ja mal
01:05:02: damit, ja, das mal ausprobieren,
01:05:06: aber man muss sich bewusst sein, dass das
01:05:08: Geld kostet, wie du sagst, richtig, ne?
01:05:11: Also, auch wieder, wie in den letzten 25
01:05:12: Jahren reden wir da
01:05:13: über knapp zwei Prozent.
01:05:15: Also, 1,7 irgendwas an
01:05:17: Absicherungskosten pro Jahr.
01:05:19: Das sind quasi, die sind
01:05:21: dann schon mal sicher weg.
01:05:23: Wenn, jetzt hatte ich ja gesagt, es gab
01:05:25: noch knapp ein Prozent sogar noch dazu,
01:05:27: 07, 08 oder sowas an Währungsperformance.
01:05:31: Und dann sind wir schon bei zweieinhalb.
01:05:33: Also, man muss da wirklich
01:05:35: eine große Überzeugung haben,
01:05:37: dass der Dollar jetzt wirklich auf so
01:05:38: einen langfristigen Abwertungstrend ist.
01:05:40: Dann ist es sicherlich
01:05:41: sinnvoll, aber weiß nicht,
01:05:43: ob das so die beste Entscheidung ist.
01:05:47: Welche Rolle spielt denn die US-Notenbank
01:05:50: bei diesem Dollar-Rutsch
01:05:53: bei der Dollar Schwäche?
01:05:54: Also, das ist ja, jetzt kann ich ein
01:05:56: bisschen weiter ausholen.
01:05:57: Ich sehe hier schon entsetzte Gesichter.
01:05:59: Also, je nachdem, wie
01:06:00: lang das jetzt hier wird.
01:06:02: Nein, keinen Schreck kriegen.
01:06:02: Wir haben natürlich, ich glaube, einer
01:06:06: der beliebtesten Mechanismen,
01:06:09: um Währungsbewegung zu erklären, ist
01:06:11: natürlich der kurzfristige Zins.
01:06:14: Und der wird massiv von der Zentralbank
01:06:17: beeinflusst, natürlich.
01:06:19: Und dann hat man natürlich, braucht man
01:06:20: natürlich zwei Zentralbanken,
01:06:22: muss man drauf schauen.
01:06:23: Also, was macht die US-Notenbank im
01:06:25: Vergleich zur EZB in diesem Fall,
01:06:27: wenn wir uns den Euro/ Dollar angucken.
01:06:30: Und ich würde sagen, dieses Jahr hat es
01:06:34: so gut wie nichts mit diesem
01:06:35: Zinsdifferenzial zu tun,
01:06:37: was wir gesehen haben.
01:06:39: Also, das ist jetzt vielleicht
01:06:40: erschreckend, weil
01:06:41: natürlich wir jahrelang immer
01:06:43: über Zinsdifferenzen
01:06:44: sprechen, wenn es um Währung geht.
01:06:46: Aber es gibt eben dann doch sehr häufig
01:06:49: relativ lange Marktphasen auch,
01:06:52: wo der Markt einfach nicht auf den
01:06:55: Zinsdifferenzial handelt,
01:06:56: sondern auf anderen Faktoren.
01:06:58: Und 2025 war so ein Jahr.
01:07:01: Welche Faktoren waren es dann?
01:07:02: Also Politik?
01:07:03: Hier ging es um Politik, sicherlich
01:07:06: der eine und der
01:07:06: andere war der Aktienmarkt.
01:07:07: Also, kurz zur Politik,
01:07:09: wir haben natürlich hier eine recht
01:07:13: offensive
01:07:13: Kommunikationsstrategie der US-Administration.
01:07:17: Das ist schön formuliert.
01:07:18: Habe ich toll gesagt.
01:07:19: Ganz toll.
01:07:20: Ich bin stolz auf mich.
01:07:23: Und das hat natürlich dazu geführt, dass
01:07:25: hier teilweise dann auch
01:07:26: explizit gefordert wurde,
01:07:28: dass der Dollar schwächer sein sollte
01:07:32: und Ähnliches.
01:07:33: Es gab auch eine
01:07:34: Diskussion um US-Staatsanleihen.
01:07:38: Also, beispielsweise möglicherweise
01:07:40: Zwangstäusche von US-Staatsanleihen in
01:07:42: 100-jährige Bonds und sowas.
01:07:45: Also das ganze Thema würde ich mal unter
01:07:47: der Rubrik Intervention, zumindest mal
01:07:51: verbal, abheften wollen.
01:07:53: Dann gab es natürlich zeitgleich die
01:07:56: Diskussion um die
01:07:56: Unabhängigkeit der Zentralbank.
01:07:59: Also diese ganzen
01:07:59: Großthemen, das ist jetzt mal Politik.
01:08:02: Das war nicht hilfreich für den Dollar.
01:08:04: Und dann hatten wir, beginnend mit dem
01:08:06: Inauguration-Day, das Großthema Deep-
01:08:08: Seek, wenn dich erinnert.
01:08:10: Also das war ja dann, auf einmal hat der
01:08:13: Markt dann am 20. Januar daran gedacht,
01:08:16: ach, da gibt es ja Wettbewerb im Bereich
01:08:18: der künstlichen Intelligenz, als wenn das
01:08:21: nicht bekannt gewesen wäre.
01:08:23: Also manchmal ist es
01:08:24: echt komisch am Aktienmarkt.
01:08:26: Und dann auf einmal ging halt die
01:08:28: Paranoia los, dass die US
01:08:30: ihre Dominanz verlieren könnten,
01:08:32: Technologieführerschaft, im Großthema
01:08:35: künstliche Intelligenz.
01:08:37: Und das war halt dann eine wichtige Phase,
01:08:39: weil wir dann eine
01:08:40: schwächere Performance,
01:08:42: also Under-Performance, wie man sagt,
01:08:44: also eine schwächere
01:08:45: Performance des US-Aktienmarktes,
01:08:47: auch insbesondere im
01:08:48: Vergleich zu Europa gesehen haben.
01:08:51: Also auf einmal wollte kein Mensch mehr
01:08:52: Technologieaktien haben, so kann man
01:08:54: es auch formulieren.
01:08:55: Und alle haben dann
01:08:56: Industriewerte und Banken in Europa.
01:08:58: Aber diese Phase haben wir ja
01:08:59: auch schon wieder hinter uns.
01:08:59: Und dieser zweite Punkt
01:09:01: und ja der ist halt so wichtig, dieser Punkt.
01:09:03: Also wir hätten die Politik, wie du sagst,
01:09:05: und dann hat man
01:09:06: gleichzeitig dieses Aktienmarkt-Thema.
01:09:09: Und so ist, glaube ich, ein Großteil zu
01:09:11: erklären von der Dollar-Schwäche.
01:09:12: Und jetzt, fast forward,
01:09:14: was passiert jetzt denn?
01:09:15: Ich hatte diese Stabilisierung des
01:09:17: Dollars schon
01:09:17: erwähnt seit einigen Monaten.
01:09:20: Und die Out-Performance, also die bessere
01:09:22: Performance von US-Aktien,
01:09:24: seit diesem Liberation Day am 2. April,
01:09:27: ist jetzt ja wieder gegeben.
01:09:29: Und es sieht auch so aus, dass die
01:09:31: Amerikaner selbst sowieso keine US-Assets
01:09:33: verkauft hatten oder Aktien.
01:09:35: Und die Ausländer hatten mal, jetzt sich
01:09:37: mal, ein paar Quartale
01:09:38: für Europa interessiert.
01:09:40: Jetzt wollen die Europäer selbst, haben ihre
01:09:42: Übergewichte abgebaut in den USA und im
01:09:44: Heimatmarkt investiert.
01:09:46: Und das sieht jetzt so aus, als wäre
01:09:48: durchaus das Interesse an
01:09:50: US-Aktien weiterhin stark.
01:09:51: Und dieser, ich sag mal,
01:09:52: Kapitalflussfaktor, dieser
01:09:54: Aktienmarktfaktor ist
01:09:56: einfach unglaublich stark.
01:09:57: Aber mal ganz theoretisch, also es hat
01:09:59: sich ja wieder geändert.
01:10:00: Es ist Anfang des
01:10:01: Jahres viel Geld abgeflossen,
01:10:03: mittlerweile kommt es zurück.
01:10:04: Aber was heißt das eigentlich, wenn
01:10:06: Kapital abfließt für die Wirtschaft und
01:10:08: für die Unternehmen?
01:10:10: Wie stark spüren die das?
01:10:11: Ich glaube, diese Kapitalflüsse, die
01:10:13: werden so ein bisschen überbewertet.
01:10:16: Also damit kann man ganz gut Tages- und
01:10:19: Wochen-Performance erklären.
01:10:21: Aber am Ende des Tages geht es natürlich
01:10:23: um den Wert dieser Aktien.
01:10:26: Und dann hilft es natürlich, ich sag mal so,
01:10:31: für den Aktienmarkt,
01:10:31: der wird sich irgendwann einen
01:10:32: Gleichgewichtspreis erkämpfen, der sich
01:10:34: dann neu einstiehlt
01:10:35: und dann sind die Kapitalflüsse auch
01:10:37: wieder Vergangenheiten.
01:10:38: Bei den Währungen scheint es so zu sein,
01:10:40: dass der Effekt größer
01:10:42: ist, also von Kapitalflüssen im
01:10:44: Vergleich zum Aktienmarkt.
01:10:45: Und dann reagiert im Prinzip dann auch
01:10:48: der Wechselkurs dann
01:10:49: stärker oder auch nachhaltiger,
01:10:52: als der Aktienmarkt
01:10:53: selbst auf diese Schocks.
01:10:54: Also deswegen würde ich das in der
01:10:56: Kategorie da verorten wollen.
01:10:58: Und wenn du jetzt sagst, was
01:10:59: heißt denn das für die Wirtschaft?
01:11:01: Da kann es ja nicht schlecht sein, wenn
01:11:04: das Interesse von ausländischen
01:11:06: Kapitalgebern an Land groß ist.
01:11:09: Und das hatten wir
01:11:10: jahrzehntelang in den USA.
01:11:11: Also wir hatten quasi per Design die
01:11:14: Sonderrolle der USA.
01:11:16: Die Amerikaner konnten sich über
01:11:18: Jahrzehnte Defizite leisten, also
01:11:21: Leistungsbilanzdefizite und
01:11:23: es gab Kapitalimport.
01:11:25: Das waren dann halt Direkte
01:11:26: Investitionen, das waren
01:11:27: Aktienmarkt-Investitionen
01:11:29: und US-Staatsanleihen
01:11:30: im Wesentlichen oder
01:11:31: einfach schlicht Cash.
01:11:32: Und das hat dazu geführt, dass die
01:11:33: Amerikaner sich die letzten Jahrzehnte
01:11:35: immer relativ günstig
01:11:37: im Vergleich zum Rest der Welt
01:11:39: finanzieren konnten,
01:11:40: Das ist ein klarer
01:11:40: Vorteil für die Wirtschaft.
01:11:42: Wir sprechen auch immer von der
01:11:43: Weltleitwährung "Dollar"
01:11:46: und auch da hat sich ja ein bisschen was
01:11:47: mittlerweile verschoben.
01:11:49: Ich habe gelesen, dass der Anteil des
01:11:50: US-Dollar an den globalen
01:11:52: Währungsreserven auf
01:11:54: 56,… ein bisschen Prozent gefallen ist.
01:11:58: Und das ist wohl der
01:11:59: niedrigste Stand seit 30 Jahren.
01:12:02: Und davon hat aber nicht der Euro
01:12:03: profitiert, was man
01:12:04: vielleicht denken könnte,
01:12:05: der ist bei so 20 Prozent
01:12:07: wohl, sondern es ist eher Gold.
01:12:10: Kommt da irgendwie eine
01:12:11: neue Weltfinanzordnung?
01:12:12: Verschieben sich da Gewichte?
01:12:14: Ja, große Worte, große Worte, Jessica.
01:12:17: Aber genau das, was du
01:12:20: sagst, ist ja das Wichtige.
01:12:21: Das seit 30 Jahren.
01:12:23: Also es ist ein struktureller Trend.
01:12:26: Und das ist auch nichts, was jetzt
01:12:27: irgendwie in Panik in
01:12:29: zwei Monaten passiert.
01:12:30: Es ist einfach eine graduelle Abnahme der
01:12:34: relativen Bedeutung des US-Dollars
01:12:37: im Hinblick auf die Währungsreserven.
01:12:39: Und wir haben die Vermutung, dass es
01:12:41: eigentlich durch einen
01:12:43: positiven Faktor verursacht wird.
01:12:45: Hauptsächlich nämlich das
01:12:46: starke Wachstum in Asien.
01:12:48: Also wir haben einen Wirtschaftsraum, der
01:12:51: stark wächst, auch seit Jahrzehnten, mit Asien.
01:12:58: Und das führt natürlich dann dazu, dass
01:13:00: sich auch die Währungsreserven
01:13:02: diversifizierter
01:13:03: Art daran orientieren.
01:13:05: Dann kommen natürlich so andere
01:13:06: Sondereffekte noch dazu,
01:13:08: dass der Rohstoffhandel zunehmend auch
01:13:10: in Renminbi ausgeführt wird,
01:13:12: also diese ganzen
01:13:13: Faktoren, die dabei sind.
01:13:15: Deswegen ist es,
01:13:16: glaube ich, relativ normal,
01:13:18: dass wir diesen strukturellen Trend
01:13:20: sehen, dass der Dollar
01:13:21: etwas an Bedeutung verliert.
01:13:23: Der ist immer noch sehr wichtig.
01:13:24: Und der Punkt zu Gold, der
01:13:26: ist natürlich sehr spannend,
01:13:28: weil tatsächlich die Zentralbanken selbst
01:13:30: sind ja eine der größten und wichtigsten
01:13:33: Käufergruppen für Gold.
01:13:35: Und das scheint halt in diesem ja
01:13:36: Geldwährung, wie heißt es, Fiat-Money,
01:13:40: also Geldwährung,
01:13:42: Papierwährung, in der Papierwährungswelt
01:13:45: scheint es dann doch für viele
01:13:46: Zentralbanken sinnvoll zu sein,
01:13:49: hier auch signifikante
01:13:50: Goldallokationen zu halten.
01:13:52: Ich finde es ganz spannend, der ehemalige
01:13:53: Chefökonom des
01:13:54: internationalen Währungsfonds,
01:13:56: Kenneth Rogoff, hat ja ein neues Buch
01:13:57: geschrieben, "Our Dollar, Your Problem",
01:14:00: und da kommt er auch zu dem Schluss, dass
01:14:03: wir zu so einem
01:14:03: tripolaren Währungssystem kommen,
01:14:06: dass es dann eben
01:14:06: Dollar, Euro und Yuan sind,
01:14:08: Yuan sind – ich kann das
01:14:09: nie aussprechen, sorry.
01:14:11: Und dann könnte man vielleicht als vierte
01:14:12: Säule, schreibt er auch,
01:14:13: noch das Gold dazu nehmen.
01:14:15: Also das heißt schon, wir sehen da einen
01:14:17: langfristigen Trend,
01:14:18: wie du es ja auch gerade beschrieben
01:14:19: hast, zu einem
01:14:21: bisschen neuen Währungssystem,
01:14:23: als das, was wir vor 20, 30, 40 Jahren
01:14:25: für "Gott gegeben" gehalten haben.
01:14:28: Ja, es ist halt diese Einseitigkeit, die,
01:14:30: glaube ich, sich etwas
01:14:33: abgemildert darstellt,
01:14:35: weil es ist ja auch nicht
01:14:36: ein Segen für alle gewesen.
01:14:38: Also diese absolute Dollar-Dominanz hat
01:14:41: ja auch dazu geführt,
01:14:42: dass das beispielsweise die Emerging
01:14:44: Markets permanent die Geldpolitik der USA
01:14:47: quasi importieren mussten.
01:14:49: Also das war dann auch nicht unbedingt
01:14:51: immer die Geldpolitik,
01:14:53: die zu ihrem eigenen
01:14:54: Konjunkturzyklus passt.
01:14:55: Also die Dollar-Dominanz,
01:14:56: die US Treasury-Dominanz,
01:14:58: sicherlich gut für die USA,
01:15:00: aber für gerade schwächere und kleinere
01:15:03: Länder war das auch echt ein Kreuz.
01:15:05: Mit den Schwellenländern gibst du mir
01:15:06: ein gutes Stichwort.
01:15:08: Sind die Profiteure oder eben
01:15:10: Nicht-Profiteure von der Dollar-Schwäche?
01:15:11: Weil die verschulden sich ja häufig in
01:15:13: Hartwährung, sprich in Dollar.
01:15:15: Es gibt da unheimlich viele
01:15:16: Staatsanleihen, die auf Dollar lauten.
01:15:18: Es gibt natürlich auch
01:15:19: welche in lokaler Währung,
01:15:21: aber die großen internationalen
01:15:22: Investoren sind, glaube ich, eher in den
01:15:23: Dollar-Anleihen unterwegs.
01:15:26: Was hat sich da verschoben und was heißt
01:15:29: das vielleicht auch
01:15:30: für mich als Anlegerin?
01:15:31: Was ist für mich spannender, die
01:15:32: Dollar-Anleihen aus den Schwellenländern
01:15:34: oder die in der
01:15:35: Hartwährung, äh in der Lokalwährung?
01:15:38: Also beide
01:15:38: Anlageklassen sind interessant.
01:15:41: Also die Verzinsung ist
01:15:42: relativ hoch vergleichsweise,
01:15:45: im Vergleich zu Euro-Zonen,
01:15:47: Investment-Grade-Anleihen-Möglichkeiten.
01:15:50: Aber wir haben natürlich dann entweder
01:15:51: das Dollar-Risiko, wenn es
01:15:53: Hartwährungsanleihen sind.
01:15:55: Es gibt auch teilweise
01:15:56: Euro-Hartwährungsanleihen,
01:15:58: also kann man sich ja dann anschauen.
01:16:00: Vielleicht aus Europa wäre
01:16:01: zum Beispiel interessant,
01:16:02: als wenn man sich hier
01:16:03: Emittenten anschauen will.
01:16:06: Da läuft es ja relativ gut aktuell.
01:16:08: Und ansonsten kommen die
01:16:11: Risikoaufschläge im Dollar-Bereich,
01:16:14: also jetzt mal abgesehen von einem Wägungsrisiko,
01:16:17: dadurch zustande, dass die Bonität dieser
01:16:19: Länder nicht so hoch ist.
01:16:20: Also das heißt, man hat
01:16:21: ein höheres Ausfallrisiko.
01:16:24: Und auch die Qualität, ich sage mal der Anlageklassen,
01:16:26: ist ein bisschen schwächer,
01:16:28: als bei den Lokalwährungsanleihen,
01:16:30: weil das quasi oft Länder sind, die keine
01:16:33: andere Chance haben, sich zu finanzieren.
01:16:36: Deswegen gehen die oft in den
01:16:37: Hartwährungsbereich rein.
01:16:39: Also deswegen sind die
01:16:40: Lokalwährungsanleihen schon interessant.
01:16:42: Wir haben wie gesagt da dann das
01:16:44: Emerging-Markets-Währungsrisiko
01:16:45: mit dabei,
01:16:46: aber es ist, dadurch, dass diese Märkte
01:16:50: stark gewachsen sind
01:16:52: und immer noch wachsen,
01:16:53: weil die letzten Jahre war das zumindest
01:16:55: so und wir glauben, die nächsten Jahre
01:16:56: wird das so weitergehen,
01:16:58: bekommen wir hier so eine Art automatische
01:17:01: Stabilisatoren mit rein.
01:17:03: Also dadurch, dass die Länder, die das
01:17:05: schaffen, ihren lokalen Anleihenmarkt
01:17:07: aufzubauen und eine
01:17:09: gewisse Markttiefe darzustellen,
01:17:11: die können ja Kapital vom Ausland dann so
01:17:14: anziehen und müssen nicht den Umweg über
01:17:16: die Hartwährung gehen.
01:17:17: Also das ist, glaube ich, schon eine
01:17:18: interessante Entwicklung.
01:17:20: Aber ich glaube, in den Ländern muss man
01:17:21: dann bei den Schwellenländern
01:17:22: dann auch damit rechnen,
01:17:23: dass die lokalen Währungen eben stärker
01:17:24: schwanken, als wir das normalerweise von
01:17:26: Euro/ Dollar beispielsweise gewöhnt sind.
01:17:29: Also da kann es schon
01:17:30: mal ordentlich zu … Absolut.
01:17:31: Aber ich finde, man
01:17:31: darf ja nie vergessen …
01:17:33: … High Beta …
01:17:34: Genau.
01:17:35: Aber da finde ich auch, genau, nämlich
01:17:36: nicht vergessen, sprich Wort Beta,
01:17:38: dass ein Risiko ja auch immer eine Chance
01:17:40: bedeutet an den Kapitalmärkten.
01:17:42: Also wenn ich ein bisschen stärker ins
01:17:43: Risiko gehe, erhöhe ich
01:17:44: natürlich auch meine Chance,
01:17:46: also das kann man sich
01:17:46: dann ja wirklich anschauen.
01:17:48: Aber ich glaube, das ist eine Anlageklasse für
01:17:49: Fortgeschrittene, wenn man da anfängt, in
01:17:51: die Lokalwährungen zu investieren, oder?
01:17:53: Sollte man vielleicht auch
01:17:54: einem Fondsmanager überlassen.
01:17:55: Absolut. Aber das Währungsrisiko
01:17:57: insgesamt ist natürlich interessant,
01:17:59: also sich das anzuschauen.
01:18:00: Das klebt ja quasi an den Anleihen dann
01:18:03: dran, bei den
01:18:03: Lokalwährungen und an den Aktien,
01:18:06: wenn man sich für die
01:18:06: Aktienmärkte interessiert.
01:18:08: Und da können wir ja vielleicht mal zwei,
01:18:09: drei Beispiele mal durchsprechen, was da
01:18:12: spannend sein könnte.
01:18:13: Ja, gerne.
01:18:14: Vor allem würde ich mal wissen gerne,
01:18:15: welche Währungen denn so
01:18:17: besonders stark schwanken,
01:18:18: wo man wirklich auf
01:18:19: Einiges sich gefasst machen muss.
01:18:21: Mir fällt da türkische Lira ein,
01:18:22: Das hat man oft gelesen.
01:18:23: Ja, also ich meine die Performance, also
01:18:26: die Wertentwicklung dieses Jahr,
01:18:29: die ist eigentlich ein gutes Zeichen, ein guter Indikator,
01:18:32: auch für die Schwankung.
01:18:33: Also quasi so eine
01:18:35: Abkürzung, um dahin zu kommen.
01:18:38: Und da hattest du jetzt schon die
01:18:39: türkische Lira erwähnt, die
01:18:40: liegt bei minus 25 Prozent,
01:18:43: im Vergleich zum Euro dieses Jahr.
01:18:45: Das ist üppig.
01:18:46: Die Nummer ganz auf meiner Liste, ganz
01:18:49: unten ist noch eine weitere Währung,
01:18:51: nämlich der
01:18:51: argentinische Peso mit minus 35.
01:18:55: Aber auch so, ich würde mal sagen, etablierte
01:18:57: Währungen wie also die
01:18:59: indische Rupie liegt bei minus 13,5,
01:19:01: Indonesien minus 13,4 und so weiter.
01:19:04: Ist das ein besonderes Jahr für
01:19:05: Währungen, dass die so extrem schwanken
01:19:08: oder ist das eigentlich ganz häufig so?
01:19:09: Nächstes Jahr geht es
01:19:10: dann 20 Prozent hoch?
01:19:11: Es kommt immer auf die Gründe an.
01:19:12: Also dieses Mal hatten wir ja
01:19:13: den Dollar schon besprochen.
01:19:15: Es war alles gegenüber Euro.
01:19:16: Also der Dollar selbst hat
01:19:17: schon 10 Prozent verloren.
01:19:19: Dann hast du quasi, in dem sind es dann
01:19:22: nochmal dreieinhalb mehr.
01:19:24: Also um das mal ins Verhältnis, also das muss
01:19:25: man dann glaub ich erst mal einordnen.
01:19:27: Und dann kommt es
01:19:29: immer auf die Treiber an.
01:19:30: Zum Beispiel würde ich nicht erwarten,
01:19:33: dass die türkische Lira jetzt nächstes
01:19:35: Jahr so rückbounced,
01:19:37: also zurückspringt, weil das schlicht
01:19:39: daran liegt, dass die 40, 50, 60 Prozent
01:19:42: Inflationsraten haben.
01:19:43: Deswegen muss natürlich dann die
01:19:45: Währung auch permanent abwerten.
01:19:47: Also das ist glaube ich so ein Beispiel
01:19:49: dafür, dass es eben nicht zu dieser Mean
01:19:51: Reversion geht oder zu
01:19:52: dieser Rücksetzen-Trend
01:19:53: oder vielmehr der
01:19:54: Trend ist einfach runter.
01:19:55: Die Frage war auch nicht ganz ernst gemeint,
01:19:57: aber es ist ja spannend,
01:19:58: wenn man sich diese Zahlen anguckt, denkt
01:19:59: man ja, mein Gott, das muss
01:20:00: doch mal irgendwann enden.
01:20:01: Und jetzt dachten, glaube ich, schulde ich,
01:20:04: unseren Zuhörern noch ein
01:20:05: paar Positiv-Beispiele.
01:20:06: Was soll das eigentlich?
01:20:08: Ein ganzer Podcast über Verluste,
01:20:10: eine Anlageklasse, wo
01:20:11: es nur Verluste gibt.
01:20:13: Also es ist, ich sag mal
01:20:15: so, das Feld ist klein,
01:20:17: das geschafft hat, den Euro
01:20:20: aufzuwerten, weil der
01:20:21: Euro ja so stark ist
01:20:23: dieses Jahr. Also immer daran denken,
01:20:25: minus zehn US-Dollar als Absprungbasis.
01:20:28: Und wir haben jetzt tatsächlich doch
01:20:30: trotzdem ein paar dabei, die
01:20:31: noch stärker waren als der Euro.
01:20:33: Es geht dann los hier mit Bulgarien,
01:20:36: Polen, Mexiko, Tschechien, Brasilien,
01:20:39: Kolumbien und Ungarn.
01:20:41: Der stärkste ist der
01:20:42: der ungarische Forint.
01:20:44: Hier fällt schon so ein bisschen auf …
01:20:45: In Osteuropa.
01:20:46: … dass Osteuropa ist
01:20:48: super, super gut vertreten.
01:20:50: Und das liegt natürlich an der momentan
01:20:52: exzellenten
01:20:53: Binnenkonjunktur dieser Länder,
01:20:55: aber auch an dem deutschen Sonderzyklus,
01:20:58: an dieser
01:20:59: Sonderkonjunktur, die jetzt ja kommt.
01:21:02: Weil die die Konjunkturzyklen von unseren
01:21:05: Nachbarländern, oder in
01:21:07: osteuropäischen Ländern
01:21:09: die ticken immer noch sehr,
01:21:10: sehr stark mit Deutschland.
01:21:11: Das liegt natürlich an Direkt-
01:21:12: Investitionen, die wir da haben, über
01:21:14: Fabriken und Ähnliches.
01:21:15: Das liegt an
01:21:16: Zulieferern, die dort sitzen.
01:21:19: Aber zunehmend eben auch andersrum.
01:21:22: Also, dass diese Länder auch für
01:21:24: Deutschland
01:21:24: interessant sind als Absatzmarkt,
01:21:26: es gibt einen starken Zusammenhang.
01:21:28: Und das ist jetzt nicht nur in Osteuropa
01:21:31: der Fall, sondern das kann
01:21:32: ein Stück weit zum Beispiel auch,
01:21:34: kleines Land, aber auch interessant, kann
01:21:36: zum Beispiel die Stärke der
01:21:38: schwedischen Krone erklären.
01:21:41: Und da liegen wir nämlich bei, das ist
01:21:43: hier gerade die Zahl hier weg,
01:21:44: oh mein Gott, bei 3-4 Prozent Aufwertung, meine ich –
01:21:47: jetzt muss ich mal ein bisschen größer
01:21:49: machen –, der Krone gegenüber dem Euro.
01:21:51: Also bei 4 Prozent dieses
01:21:53: Jahr, nochmal oben drauf.
01:21:55: Das heißt, in Dollar haben die
01:21:57: 14-15 Prozent aufgewertet.
01:21:59: Und das ist nur ein weiteres Beispiel,
01:22:02: weil das so schön dazu
01:22:03: passt in diese Gruppe,
01:22:05: weil Schweden eben auch ein starkes
01:22:07: Verarbeitendes Gewerbe hat.
01:22:09: Also die hängen oft an gleichen Treibern
01:22:11: wie Deutschland, am globalen Zyklus,
01:22:13: natürlich Weltwirtschaft.
01:22:14: Und dieser Verarbeitungs…, also der, quasi
01:22:17: das produzierende Gewerbe
01:22:18: ist halt sehr präsent,
01:22:20: hängt mit drin.
01:22:21: Aber du siehst auch hier, eine kleine
01:22:23: Währung hat eben einen größeren Hebel.
01:22:26: Also im Guten wie im Schlechten, aber wir haben
01:22:29: jetzt ein gutes Jahr für den Euro
01:22:31: und die werten quasi noch
01:22:33: mehr auf gegen den US-Dollar.
01:22:35: Und in schwachen Jahren ist das meistens
01:22:37: dann umgekehrt, also eine
01:22:38: relativ hohe Schwankung.
01:22:39: Nun gilt ja der Devisenmarkt so ein
01:22:41: bisschen als Königsklasse
01:22:43: der Anleger, der Investoren.
01:22:46: Und es ist, wie wir jetzt, glaube ich,
01:22:47: schon in den vergangenen
01:22:48: etwas mehr als 20 Minuten,
01:22:49: wir sprengen hier schon wieder die Zeit,
01:22:51: auch deutlich gemacht haben, eine nicht
01:22:53: ganz so einfach zu händelnde
01:22:55: Anlageklasse. Wenn ich aber jetzt
01:22:56: als Anlegerin total angefixt bin und das
01:22:58: unbedingt mal versuchen möchte,
01:23:00: auch auf Währungen zu setzen, mit welchen
01:23:04: Produkten kann ich das denn machen,
01:23:06: wenn ich jetzt nicht in Anleihen gehen
01:23:08: möchte oder in Aktien, wie
01:23:09: kann ich Währungen handeln?
01:23:11: Ja, also da würde ich, glaube
01:23:13: ich, von abraten, das zu tun.
01:23:15: Also muss man dann wirklich Spezialist
01:23:16: sein, denke ich mal.
01:23:17: Und das ist eher das
01:23:18: Gesamtpaket, was interessant ist.
01:23:21: Und das kann eben auch dann durchaus den
01:23:24: Diversifikationsgrad
01:23:25: des Portfolios verbessern.
01:23:27: Also dass wir eben nicht
01:23:28: alles in Euro drinsitzen haben.
01:23:30: Deswegen, meistens sind die Aktieninvestments
01:23:32: dann eben auch
01:23:33: nicht währungsgesichert.
01:23:35: Also das gibt schon Sinn langfristig,
01:23:37: gerade für die langfristige Anlage.
01:23:38: Das heißt, ich sollte mir als Anlegerin
01:23:40: weniger die
01:23:41: Anlageklasse "Währung" anschauen,
01:23:42: sondern lieber mal in mein Depot schauen
01:23:44: und sehen, was ich da für Währungsrisiken,
01:23:46: Klammer auf Währungschancen Klammer zu,
01:23:48: vielleicht habe und da einfach mal
01:23:51: ein bisschen drüber nachdenken, wie viel
01:23:53: oder wenig ich von bestimmten Währungen
01:23:56: über Aktien, über Anleihen, haben möchte.
01:23:58: Ja, genau. Also ich meine, ich verstehe
01:24:00: das schon, dass man
01:24:00: immer die Einzelinvestments
01:24:02: lieber evaluieren will oder versuchen
01:24:04: will, in den Griff zu bekommen.
01:24:06: Aber das Entscheidende ist natürlich, wie
01:24:08: die Gesamtinvestments aufgestellt sind.
01:24:11: Und dann gehört, glaube ich, immer so
01:24:14: nach der Aktienquote sofort auch
01:24:16: der Blick dazu, wie ist das denn bei
01:24:18: meinem Währungsexposure aktuell,
01:24:20: wie bin ich denn da aufgestellt?
01:24:21: Auf jeden Fall ein
01:24:22: extrem spannendes Thema.
01:24:24: Ich bin mal gespannt, wie es bei Dollar
01:24:26: und Euro weitergeht.
01:24:27: Und vielleicht bist du demnächst mal
01:24:28: wieder zu Gast und wir
01:24:30: können das nochmal fortsetzen. Vielen lieben Dank, lieber Dirk.