PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

PERSPEKTIVEN To Go – der Börsenpodcast

Transkript

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01:00:00: Deutsche Bank

01:00:02: präsentiert PERSPEKTIVEN To Go.

01:00:04: Ihr Audio-Podcast

01:00:06: rund um das Thema Börse.

01:00:08: Die Nervosität an den Märkten ist

01:00:11: hoch, heftigere Kursschwankungen inklusive.

01:00:13: Die Angst vor einer KI-Blase, oder besser

01:00:15: die Angst vor dem

01:00:16: Platzen der KI-Blase, ist groß.

01:00:19: Ungewissheit gibt es auch über die

01:00:20: Geldpolitik der US-Notenbank.

01:00:22: Und nun? Ist das nur ein kurzer

01:00:24: Kursrücksetzer, eine mehr

01:00:26: oder weniger deutliche Korrektur

01:00:27: oder vielleicht sogar

01:00:28: der Anfang eines Crashs?

01:00:30: Glaskugel-Fragen, die Uli Stephan von der

01:00:32: Deutschen Bank nicht wirklich mag,

01:00:34: Antworten bekomme ich

01:00:35: aber hoffentlich trotzdem.

01:00:36: Mein Name ist Jessica Schwarzer und damit

01:00:38: herzlich willkommen zu einer neuen Folge

01:00:40: der PERSPEKTIVEN To Go.

01:00:43: Uli, da war wirklich einiges los an den

01:00:45: Märkten in den vergangenen Tagen, oder?

01:00:47: Ja, Jessica, da hast du völlig recht,

01:00:49: vor allen Dingen bei den Werten, die ja

01:00:51: sehr gut gelaufen sind über das Jahr.

01:00:53: Wir haben natürlich extrem hohe

01:00:55: Schwankungen gesehen.

01:00:57: Ich erinnere noch an den April und die

01:00:59: Zölle, die

01:01:00: Zoll-Diskussionen, die uns ja begleitet haben.

01:01:02: Dann der Streit zwischen den USA und

01:01:05: China zwischendurch, um

01:01:06: seltene Erden, um Chips.

01:01:08: Also es gab schon genug einschließlich

01:01:09: Notenbanken und Schuldendiskussionen,

01:01:12: deshalb sehr hohe Volatilitäten.

01:01:14: Ich glaube, dass der ein oder andere

01:01:16: Portfolio-Manager vor Jahresende seine

01:01:18: Performance in Sicherheit bringen will

01:01:20: und deshalb nicht mehr

01:01:22: allzu viel riskieren möchte.

01:01:23: Vor allen Dingen wird da ja diese Angst

01:01:25: vor einer KI-Blase und ihrem Platzen

01:01:28: gespielt an den Märkten.

01:01:29: Vergangene Woche haben alle ganz gespannt

01:01:31: auf die Zahlen des

01:01:32: Chipherstellers NIVIDIA gewartet.

01:01:34: NIVIDIA musste liefern,

01:01:35: NIVIDIA lieferte auch.

01:01:37: Doch die Erleichterung inklusive

01:01:39: steigender Kurse, die werte ja nur kurz.

01:01:41: Warum denn eigentlich?

01:01:42: Ja, weil die Anleger dann doch auf die

01:01:44: Fed geguckt haben und da gab's Stimmen,

01:01:46: dass möglicherweise keine Zinssenkung in

01:01:49: diesem Jahr mehr folgen wird.

01:01:51: Der Markt hat daraufhin

01:01:53: mögliche Zinssenkungen

01:01:55: der amerikanischen

01:01:55: Notenbank komplett ausgepreist.

01:01:57: Über das Wochenende hat sich dann der

01:01:59: Chairman der Fed New

01:02:01: York, John Williams, gemeldet,

01:02:03: hat gesagt, doch, er hält das für möglich,

01:02:06: dass es nochmal ein Cut geben könnte

01:02:08: und insofern haben sich

01:02:09: die Märkte wieder beruhigt.

01:02:11: Also wir müssen im Moment mit so einem

01:02:13: gewissen "Hin und Her" leben,

01:02:16: weil die Fed ja auch in

01:02:17: einem Umfeld entscheiden muss,

01:02:20: in dem sie nicht alle Daten hat. Nach wie

01:02:23: vor hängen wir hier dem

01:02:24: Shutdown in Amerika hinterher.

01:02:27: Und insofern wird das FOMC-Meeting

01:02:29: sicherlich ein

01:02:30: ausgesprochen spannendes werden.

01:02:32: Und es waren ja wirklich die

01:02:33: US-Arbeitsmarktdaten, die da der

01:02:34: Gamechanger zumindest

01:02:35: an dem Freitag war,

01:02:36: nach den NIVIDIA-Zahlen.

01:02:37: Vorher sah ja alles super aus.

01:02:40: Trotz dieser eigentlich recht einfachen

01:02:42: Erklärung, ist in Social Media

01:02:46: und auch in renommierten Tageszeitungen

01:02:48: immer noch was von einem rätselhaften

01:02:52: Kurssturz am

01:02:53: vergangenen Donnerstag zu lesen.

01:02:55: Was war denn da um

01:02:56: Himmels Willen so rätselhaft?

01:02:57: Ja, es waren eben nicht nur die

01:02:58: Arbeitsmarktzahlen, sondern es waren eben

01:03:00: auch Äußerungen von Mitgliedern des

01:03:03: Geldpolitischen Rates in Amerika,

01:03:05: die sich da kritisch geäußert hatten.

01:03:08: Ansonsten waren die Stimmungsindikatoren

01:03:09: der Wirtschaft so auf

01:03:11: einem okay Niveau.

01:03:13: Die Arbeitsmarktdaten waren ja auch nicht

01:03:15: nur gut, zwar waren mehr

01:03:17: neue Stellen geschaffen worden,

01:03:18: als erwartet, aber die

01:03:19: Arbeitslosenquote war hoch.

01:03:20: Und da sieht man dann, dass die

01:03:21: amerikanische Notenbank doch in einer

01:03:22: gewissen Zwickmühle steckt.

01:03:25: Hohe Inflation, möglicherweise eine

01:03:27: bisschen schwächer laufende

01:03:29: Wirtschaft Richtung Jahresende.

01:03:32: Und wie gesagt, deshalb wird es natürlich

01:03:34: sehr spannend sein, wie denn die

01:03:37: Entscheidung des FOMC, des Geldpolitischen

01:03:39: Rates, ausfallen wird.

01:03:41: Dazu kommt, dass die Berichtssaison jetzt

01:03:43: vorbei ist und du hattest

01:03:44: es ja angesprochen,

01:03:45: die hohen Investitionen, die wir hier

01:03:47: sehen, 400 Milliarden

01:03:49: sollen es in diesem Jahr sein,

01:03:51: 533 Milliarden, nur der großen

01:03:55: Hyperscaler, ist angekündigt für 2026.

01:04:00: McKinsey rechnet vor, dass es bis zu 7

01:04:04: Billionen weltweit im Umfeld der

01:04:06: künstlichen Intelligenz werden könnte,

01:04:09: also gewaltige Summen.

01:04:10: Man rechnet damit, dass die

01:04:11: Stromnachfrage dann

01:04:14: alleine so hoch sein wird,

01:04:16: wie heute ganz Japan mit 120 Millionen

01:04:19: Menschen, ein Industrieland, verbraucht.

01:04:22: Also das alles, käme das so, erfordert

01:04:26: natürlich immense Investitionen.

01:04:28: Und die Frage, die dahinter steckt, ist

01:04:30: eigentlich nicht so sehr

01:04:32: die Investition selbst,

01:04:33: sondern die Frage, die dahinter stellt,

01:04:35: wird es profitabel werden,

01:04:37: werden die Unternehmen mit diesen

01:04:38: Investitionen Geld verdienen?

01:04:41: Das ist heute sicherlich nicht total

01:04:43: ausgemacht, weil wir

01:04:44: natürlich viel sehen,

01:04:45: wo man dann Bildchen malen kann oder mit

01:04:47: seinen Large Language Models

01:04:49: sich Texte verfassen kann, übersetzen,

01:04:52: zusammenfassen, was auch immer.

01:04:54: Aber es gibt eben auch schon erste

01:04:56: Beispiele für wirkliche

01:04:57: Produktivitätsfortschritte.

01:04:59: Und das sehen wir in der Medizin, das

01:05:02: sehen wir auch bei Kreativen,

01:05:04: die mit künstlicher Intelligenz noch

01:05:06: besser, noch kreativer,

01:05:08: noch schneller werden können.

01:05:09: Wir sehen es in der Finanzbranche, wir

01:05:11: sehen es bei Energieversorgung.

01:05:12: Also es gibt schon einige

01:05:14: Bereiche, wo es jetzt anfängt.

01:05:16: Ich glaube, das Ganze nimmt Fahrt auf.

01:05:18: Deswegen würde ich annehmen, dass wir bei

01:05:21: der künstlichen Intelligenz

01:05:22: und allem, was damit zu tun hat, eher in

01:05:24: einem Boom sind, der noch etwas anhält,

01:05:26: als bei einer Blase oder

01:05:28: vor einer Blase stehen.

01:05:29: Damit hast du meine nächste

01:05:30: Frage schon halb beantwortet.

01:05:32: Aber trotzdem gibt es ja

01:05:33: immer diese Angst vor der Blase

01:05:35: und die ist ja immer verbunden mit

01:05:36: angeblichen Überbewertungen

01:05:38: bei den Technologiekonzernen.

01:05:40: Wie teuer sind die denn jetzt eigentlich

01:05:41: noch nach dem Kursrutsch?

01:05:43: Ja, es gibt schon eine

01:05:44: große Spanne, muss man sagen,

01:05:46: allerdings der im Zentrum stehende Wert,

01:05:50: der ja 90 Prozent der Chips baut für

01:05:53: künstliche Intelligenz,

01:05:54: hat KGV nach Bloomberg, was deutlich

01:05:56: unter 30 mittlerweile wieder liegt.

01:05:58: Es gibt aber andere, auch auf der

01:06:01: Softwareseite, die bei 4 und 500 liegen.

01:06:05: Also von daher ist die Range da

01:06:06: sicherlich ausgesprochen groß

01:06:08: und die Anleger werden sich schon damit

01:06:11: beschäftigen müssen,

01:06:13: welche Bewertungen denn gerechtfertigt

01:06:15: sind, also mit zukünftigen Gewinnen dann

01:06:17: auch gedeckt werden können.

01:06:19: Deswegen glaube ich, dass wir diese ganz

01:06:21: großen Sprünge, wie wir die in den

01:06:23: letzten zwei Jahren gesehen haben,

01:06:25: möglicherweise nicht mehr erleben, weil

01:06:28: eben schon einiges eingepreist ist,

01:06:29: weil der Markt aber

01:06:30: auch etwas breiter wird.

01:06:32: Aber ich glaube schon, dass die

01:06:33: Technologiewerte nach wie vor diejenigen

01:06:35: sind, die den Markt hier ziehen werden.

01:06:37: Ich hatte ja so ein bisschen das Gefühl

01:06:38: in dieser Gemengelage

01:06:39: in den vergangenen Tagen,

01:06:40: vor allen Dingen eben zum vergangenen

01:06:42: Wochenende hin, dass man so

01:06:44: ein bisschen darauf wartet,

01:06:45: dass es Investoren gibt, die wirklich

01:06:47: darauf warten einen Grund zu finden, um

01:06:49: Gewinne mitzunehmen,

01:06:50: weil die Märkte ja so gut gelaufen sind.

01:06:52: Du hast es vorhin auch schon angesprochen,

01:06:53: dass da eben wirklich zum Jahresende der

01:06:55: ein oder andere sagt, okay, jetzt bringe

01:06:57: ich mal meine, in Anführungsstrichen,

01:06:59: "Schäfchen ins Trockene"

01:07:00: und dann schauen wir mal.

01:07:02: Ja, man sieht es eben nicht nur bei der

01:07:03: Technologie, wo über die hohen

01:07:05: Investitionen gesprochen werden.

01:07:06: Man sieht es beispielsweise auch in der

01:07:07: Verteidigung, wo die

01:07:09: Märkte ja sehr gut gelaufen sind

01:07:11: übers Jahr und die seit Oktober doch

01:07:14: kräftig korrigieren.

01:07:16: Hier sehen wir einige Aktien, die 25-30

01:07:18: Prozent mittlerweile korrigiert haben.

01:07:22: Auch das ist wahrscheinlich eher eine

01:07:24: Einstiegsmöglichkeit, wenn

01:07:26: man denn dann daran denkt,

01:07:28: dass die Europäer, dass die NATO-Länder ihr

01:07:31: 3-Prozent-Ziel erreichen werden.

01:07:33: Und wie gesagt, auch bei den

01:07:34: Technologiewerten, bei der künstlichen

01:07:36: Intelligenz, glaube ich,

01:07:37: dass wir eher am Anfang stehen.

01:07:39: Die Gewinnerwartungen fürs nächste Jahr

01:07:40: sind angehoben worden auf

01:07:42: mittlerweile 24 Prozent,

01:07:45: was die "Mag Seven" angeht, also die berühmt

01:07:50: berüchtigten, hätte ich fast gesagt, sieben

01:07:52: Großkonzerne in den Vereinigten Staaten.

01:07:57: Und daran sieht man schon, dass der Markt

01:08:00: doch insgesamt, oder die Analysten,

01:08:02: wenn man sie auf die einzelnen

01:08:03: Unternehmen gucken,

01:08:04: nicht so pessimistisch sind,

01:08:06: wie vielleicht manch ein Strategie, der

01:08:08: von oben drauf guckt und die jetzige

01:08:10: Situation dann mit der Dotcom-Blase vor

01:08:12: 25 Jahren vergleicht.

01:08:14: Du hast mir gerade noch ein gutes

01:08:15: Stichwort gegeben, dieses "bei

01:08:17: Kursrücksetzern

01:08:17: einzusteigen, nachzukaufen".

01:08:19: Das haben wir ja hier im Podcast schon

01:08:21: öfter besprochen und du

01:08:22: hast öfter schon dazu geraten,

01:08:23: Kursrücksetzer eben als Chance für

01:08:25: Nachkäufe zu nutzen, "buy the dip",

01:08:27: nennt man das ja so schön. In den

01:08:29: vergangenen Monaten haben Investoren das

01:08:31: ja auch immer wieder getan.

01:08:33: Wird das jetzt wieder so sein, also das,

01:08:34: was wir am Montag, also gestern, schon

01:08:36: gesehen haben, genau

01:08:37: dieses "buy the dip" wieder?

01:08:39: Ja, man sieht ja schon wieder eine

01:08:40: gewisse Gegenreaktion an den

01:08:43: Kapitalmärkten mit eben der Beruhigung

01:08:45: der amerikanischen Notenbank.

01:08:47: Also dazu muss man ja wissen, dass die

01:08:48: zukünftigen Gewinne auf den heutigen Tag

01:08:50: abdiskontiert werden,

01:08:51: je kleiner der Diskontfaktor, desto

01:08:53: höher die aktuelle Bewertung und

01:08:56: das führt dann dazu, dass wir schon

01:08:57: wieder eine gewisse Erholung sehen.

01:09:00: Wenn ich Recht habe mit meiner Vermutung,

01:09:02: dass wir also in einem Boom sind und

01:09:04: nicht vor einer Blase stehen,

01:09:06: dann sollte das auch noch für die

01:09:09: nächsten Monate tragen.

01:09:10: Sicherlich immer wieder unter

01:09:11: Volatilitäten, weil man

01:09:13: immer wieder die Frage stellt,

01:09:14: ist das denn alles wirklich profitabel,

01:09:17: was da investiert wird,

01:09:18: diese riesigen Daten-Center.

01:09:20: Aber man muss sich nur vor Augen führen,

01:09:23: dass Elon Musk jetzt gesagt hat, er

01:09:26: möchte Daten-Center im All bauen,

01:09:28: weil er damit jeden Teil der Erde

01:09:30: hervorragend erreichen kann, weil Strom

01:09:33: über die Sonne unbegrenzt zur Verfügung

01:09:36: steht und weil man nicht kühlen muss.

01:09:38: Ich kann mir technisch nicht vorstellen,

01:09:39: wie das funktioniert, aber ich konnte mir

01:09:41: auch nicht vorstellen, wie man eine

01:09:42: Rakete rückwärts einparkt.

01:09:43: Wohl wahr.

01:09:44: Insofern schauen wir

01:09:46: mal, was da auf uns zukommt.

01:09:47: Aber nochmal, wir werden starke

01:09:50: Veränderungen sehen.

01:09:52: Ich bin schon davon überzeugt, dass wir

01:09:54: auch in der Arbeitswelt, in unserem

01:09:56: täglichen Umgang mit

01:09:57: künstlicher Intelligenz,

01:09:59: eben nicht nur bunte Bilder malen oder

01:10:01: uns Texte schöner

01:10:03: erstellen lassen können,

01:10:05: sondern dass es eben strukturell wirklich

01:10:07: unser Leben und unsere

01:10:09: Arbeitswelt verändern wird.

01:10:10: Wir reden jetzt so extrem viel schon

01:10:12: wieder über Tech, wie eigentlich in den

01:10:13: vergangenen Wochen,

01:10:15: Monaten, ja, fast Jahren.

01:10:17: Das ist ja auch kein Wunder, das sind ja

01:10:18: die großen Werte, die die Rally angeführt

01:10:20: haben und die haben

01:10:21: extrem hohen Anteil im S&P 500,

01:10:23: aber es gibt ja noch ganz viele andere

01:10:24: Aktionen und viele andere Branchen.

01:10:27: Sind davon auch einige von den

01:10:28: Turbulenzen der vergangenen Tage erfasst

01:10:31: worden und kann man auch da jetzt

01:10:33: Schnäppchen machen oder war das wirklich

01:10:35: wieder nur Big Tech, die

01:10:36: da unter die Räder kamen?

01:10:37: Ja, es waren vor allen Dingen diejenigen,

01:10:39: die eben sehr gut angestiegen sind, wie

01:10:41: wir das vorhin ja

01:10:41: schon diskutiert hatten.

01:10:42: Also auch im Bereich der Verteidigung

01:10:44: haben wir das gesehen.

01:10:45: Es gibt doch ein paar idiosynkratische

01:10:47: Themen, gerade auch im Pharma-Bereich.

01:10:50: In den USA gibt es jetzt Gerüchte darum,

01:10:53: ob Obama-Care doch nicht so stark gekürzt

01:10:56: wird, wie das zuerst mal angekündigt

01:10:58: worden war, damit steigen dort im

01:11:01: Gesundheitswesen,

01:11:01: Versicherungen und Ähnliches wieder.

01:11:04: Ja, also es ist so, dass wahrscheinlich

01:11:07: der Anleger nach vorne hin etwas

01:11:08: selektiver mit den Themen umgehen muss

01:11:11: und sich genau überlegen muss, wo sind

01:11:14: welche Bewertungen, wie passt das mit den

01:11:16: Gewinnerwartungen zusammen,

01:11:17: können die erreicht werden.

01:11:19: Aber unterm Strich glaube ich schon, dass

01:11:21: man auch für 2026 sehr

01:11:24: gut investieren kann.

01:11:26: Wir sind nach wie vor bei der

01:11:28: Technologie, bei Finanzwerten, bei

01:11:30: Gesundheitswerten, Industrie, Stichwort

01:11:33: Infrastruktur, aber auch hoffentlich dann

01:11:37: demnächst ein

01:11:37: Wiederaufbau der Ukraine, Luxusgüter

01:11:41: sollten sicherlich eine Rolle spielen und

01:11:43: vor allen Dingen auf die Sektoren würde

01:11:45: ich gucken, das dann in den Regionen

01:11:47: natürlich, Amerika,

01:11:48: Europa und auch in Asien.

01:11:50: Wir schauen auf den Jahresausblick, dein

01:11:52: und den der Deutschen Bank natürlich, in

01:11:54: der nächsten Woche mal ausführlicher.

01:11:56: Jetzt zu den jüngsten Turbulenzen

01:11:58: nochmal kurz zurück: Kryptos, die sind

01:12:00: auch mächtig unter die Räder gekommen.

01:12:02: Allen voran der Bitcoin, und woran liegt das

01:12:05: und gilt auch hier "buy the dip"?

01:12:07: Ja, das ist eine schwierige Frage. Es gab

01:12:09: ja schon Analysen, die gesagt haben, dass

01:12:11: der Bitcoin sozusagen das neue Gold ist.

01:12:14: Ich glaube, es stellt sich heraus, und wir

01:12:16: haben das ja hier an der Stelle schon

01:12:17: mehrfach diskutiert, dass man das, im

01:12:19: Moment zumindest, noch

01:12:20: nicht feststellen kann.

01:12:21: Der Bitcoin reagiert doch eher wie eine

01:12:24: riskante Anlage, ist also dann volatil,

01:12:27: also hat eine wesentlich höhere Nähe zu

01:12:29: Aktienmärkten als beispielsweise zu Gold.

01:12:33: Gold hat auch verloren, aber doch in

01:12:34: Prozentsätzen erheblich weniger.

01:12:37: Also insofern ist der Bitcoin noch keine

01:12:40: Konvention, so wie das Gold ist, dass man

01:12:43: sagt, das ist ein sicherer Hafen.

01:12:45: Wenn es schwierig wird an

01:12:46: den Börsen, dann kaufe ich.

01:12:49: Und deswegen, ja, man kann Geld mit dem

01:12:51: Bitcoin verdienen, aber man muss sich

01:12:54: eben der Risiken und der hohen

01:12:56: Volatilitäten bewusst sein.

01:12:58: Und wenn man beispielsweise, wie das

01:13:00: einige institutionelle Anleger machen,

01:13:02: seine, ja, sicherlich auch etwas

01:13:04: riskanteren Engagements in der

01:13:07: Technologiebranche absichern möchte,

01:13:10: dann machen das eben doch einige eher mit

01:13:12: Gold, als dass sie dafür

01:13:13: Bitcoin einsetzen würden.

01:13:15: Das ist natürlich die Frage, vor allem

01:13:16: mit Blick auf die Aktienmärkte. Wie geht

01:13:18: es weiter in den kommenden Wochen?

01:13:19: Die Berichtssaison ist mehr oder weniger

01:13:21: vorbei, das hast du vorhin ja auch erwähnt.

01:13:23: Worauf werden Investoren achten?

01:13:24: Sind es jetzt wieder mehr die

01:13:25: Konjunkturdaten? Ist es die nächste

01:13:27: Fed-Sitzung? Und bleibt

01:13:29: die Nervosität so hoch?

01:13:30: Oder beruhigen wir uns jetzt mal so ein

01:13:32: bisschen

01:13:32: vorweihnachtlich vielleicht auch?

01:13:34: Ja, wahrscheinlich wird

01:13:35: es jetzt ruhiger werden.

01:13:37: Also wie gesagt, es werden einige

01:13:39: Investoren sein, die gesagt haben, komm trotz

01:13:42: dieses sehr komplizierten Jahres, habe ich

01:13:44: eine gute Performance unterm Strich

01:13:45: eingefahren und nehme

01:13:46: jetzt mal etwas Risiko heraus.

01:13:49: Deswegen würde ich schon

01:13:50: erwarten, dass es ruhiger wird.

01:13:51: Wir haben sicherlich nochmal die

01:13:52: Fed-Sitzung, die uns beschäftigen wird,

01:13:56: die auch mit großer Spannung erwartet

01:13:57: wird, was da ja auch politischen Einfluss,

01:14:00: oder zumindest der Versuch des

01:14:02: politischen Einflusses auf die

01:14:04: Geldpolitik der Amerikaner, geben wird.

01:14:07: Es wird auch noch eine ganze Menge an

01:14:09: Daten nachgeholt werden, gerade was

01:14:12: Arbeitsmarkt, aber auch

01:14:14: was Inflationen angeht.

01:14:16: Also es wird wahrscheinlich nicht

01:14:18: langweilig werden, aber nochmal, die

01:14:20: Makro-Daten werden jetzt überwiegen,

01:14:23: nachdem die Berichtssaison zu Ende ist

01:14:25: und so die ganz, ganz großen Sachen,

01:14:27: vielleicht abgesehen von

01:14:28: der Fed, haben wir nicht.

01:14:30: Und dann können natürlich immer noch

01:14:31: Überraschungen kommen, wie beispielsweise

01:14:34: eine Einigung im

01:14:35: ukrainisch-russischen Krieg.

01:14:37: Das wäre uns ja allen zu wünschen, dass

01:14:39: dort endlich die Waffen schweigen.

01:14:41: Wir bleiben auf jeden Fall dran und

01:14:43: nächste Woche gibt es an dieser Stelle

01:14:45: dann den großen Jahresausblick.

01:14:47: Danke dir, Uli.

01:14:47: Sehr gerne.

Über diesen Podcast

Der Börsenpodcast
Jede Woche sprechen Dr. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Finanzjournalistin Jessica Schwarzer darüber, was die Märkte bewegt – und was das für Anleger bedeutet. Schnell, pragmatisch und auf den Punkt. Und wem die wöchentliche Dosis Börsenwissen nicht genügt, dem sei Stephans täglicher Newsletter „PERSPEKTIVEN am Morgen“ empfohlen. Mehr dazu auf deutsche-bank.de/pam

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